Die Nacht über schien es noch ordentlich durchgeregnet zu haben (ENDLICH), der Garten war recht nass und ein großer gelber Frosch entfernte sich eilig hüpfend von der Terrasse, als ich einen leicht eingestaubten Babyfrosch (den kleinen Bruder sozusagen) von unserer Kellertreppe klaubte und nach draußen brachte. Morgens um halb sieben, der Liebste schlief noch, der Kater wollte gefüttert werden, ich war mehr oder weniger wach. Nach Frosch und Kater machte ich erst einmal Tee und räumte die Küche auf, was in diesem Fall hieß, siebzehn Einzelteile von Tofupresse und Food Processor abtrocknen und verstauen (wir haben zu viel Zeugs). Der Food Processor von der Küchenmaschine ist aber recht schlau designt, man kann ihn mit wenigen Handgriffen auseinanderbauen und reinigen, und bis auf das das Motordrehteil, das man komplett ausgebaut bekommt, ist der ganze andere Rest spülmaschinenfest, wenn man will. Clever.
Irgendwann stand der Liebste auch auf und machte uns ein ausführliches englisches Frühstück, zog sich dann aufs Sofa zurück und bewegte sich den restlichen Tag mehr oder weniger nicht mehr (er macht gerade für einen Bekannten bzw. für dessen Verein eine Homepage und war ziemlich am Basteln). Ich setzte eine Idee vom Vortag um: Schaute mir unsere Ausgaben auf der Banking-App an, schaute nach dem Zettel mit den Nebenkosten, schaute mir die Kassenzettel der letzten Einkäufe an und erstellte dann, ganz oldschool über Excel, einen Haushaltsplan. Sowas haben wir eigentlich, aber ich hatte mich die letzten Jahre wenig drum gekümmert und wollte jetzt den aktuellen Stand. Fazit: Wenn die Nebenkosten wirklich so sehr nach oben gehen wie befürchtet, dann saugt uns das unseren Puffer ziemlich leer, nicht dass wir sofort ins Minus geraten würden, aber eine oder zwei Sparmaßnahmen wären sicher kein Fehler.
Außerdem machte ich für uns eine Art Warenkorb unserer wichtigsten Lebensmittel und Non-Food-Produkte (so eine Art Basisausstattung) und trug vom letzten Wocheneinkauf mal die Preise ein. Ich kann leider nicht so wirklich gut einschätzen, wie sich die Preise für Lebensmittel gerade in den letzten Monaten verändert haben, und ich versuche jetzt mal einen Überblick zu bekommen. Nicht gerade bei jedem Einkauf, aber so einmal im Monat? In den typischen Zeitungsartikeln stand immer nur „Preise für Lebensmittel gestiegen, besonders spürbar bei Butter, Käse, Fleisch“, und das kaufen wir ja alles nicht. Mal sehen, wie es bei Äpfeln, Weizen und Tofu ist, haha.
Eigentlich hatte ich an dem Sonntag gern zum Friedhof fahren wollen (wobei man sich das Gießen nach zwei Tagen Regen eher sparen konnte) und eigentlich hatten wir auch über eine größere Radfahrrunde nachgedacht, aber es wurde im Lauf des Vormittags schnell klar, dass für den Liebsten eher ein Schlampertag angesagt war und wir keine großen Sprünge machen würden. Ich schaute schnell bei den Nachbarn vorbei und kümmerte mich um die Pflanzen, und dann zog ich meine Laufsachen an (Temperatur etwas über 20 Grad, Sonne-Wolken-Mix, gutes Laufwetter) und trabte meine Runde („meine“ Runde) das Flüsschen entlang. Keine Schmerzen, keine großen Fortschritte, aber auch keine Rückschritte, alles gut. Ich bezweifle, dass ich jemals in einen Zustand kommen werde, wo ich eine längere Strecke ohne Gehpause laufen kann, aber das ist mir mittlerweile egal. Solang meine Gelenke nicht schlappmachen, laufe ich, und wenn ich das zwei- dreimal die Woche hinkriege, dann bin ich zufrieden.
Daheim legte ich mich ein bisschen mit Buch ins Schlafzimmer und ging irgendwann (als ich ausgeschwitzt hatte) unter die Dusche, danach Wäsche sortieren und eine Maschine starten. Und dann war es schon mittags und der Liebste machte uns die zweite Hälfte der Lasagne heiß. (Zwei Portionen kamen in die Tiefkühltruhe.). Danach etwas Sofazeit und ein kleiner Mittagsschlaf, bis so gegen Viertel vor drei, wo wir uns beide aufrafften und zur Freundin zwei Straßen weiter gingen, um dort nach den Balkonblumen zu schauen. Es war nur merkwürdig, dass dort erstens die Blumen feucht waren, zweitens ein paar Fenster auf Kipp standen und drittens die Spülmaschine lief. Vermutlich war der Mitbewohner doch daheim (wenn auch jetzt gerade nicht da), anders als geplant. Ich war nur froh, dass er uns nicht mit Handtuch um die Hüften (oder auch ohne) aus der Dusche entgegengekommen war. Wir schrieben ihm auf jeden Fall einen Zettel und gingen wieder.
Wieder zu Hause hängte ich die erste Maschine Wäsche auf und startete die zweite, und weil wir dann so schön am Haushalten waren, ging ich mit Putzsachen ins Obergeschoss, der Liebste ins Kellergeschoss und wir putzten einmal mehr oder weniger gründlich das Haus durch. Der Liebste hängte die zweite Maschine auf, ich machte den Wochenplan für die kommende Woche, und damit war der Pflichtteil des Wochenendes erledigt. Muss man mal einfach so festhalten, wenn man das Gefühl hat, man hätte „nix“ gemacht an dem Sonntag.
Kochen: Wir machten gemeinsam ein Linsencurry mit Blumenkohl aus dem Kochen-ohne-Knochen-Kochbuch, einfaches und sehr leckeres Rezept. Danach mit dem restlichen portugiesischen Rosé aufs Sofa, wo wir den Fernseher allerdings aus ließen: Der Liebste machte mit der Homepage weiter, und ich las noch ein bisschen über Hormone und ähnliche erfreuliche Sachen (ich habe das Menopause-Buch demnächst durch). Und um halb zehn fiel ich ins Bett.