Trotz Aussicht auf einen langen Tag, trotz Wochenstart, trotz Stress und deutlich zu viel zu tun wachte ich am Morgen nach einer Nacht mit einigermaßen Schlaf auf. Zwar müde, aber nicht völlig gerädert und mit dem Gefühl, dass ich jetzt erst einmal den heutigen Tag in Angriff nehmen würde, morgen dann den morgigen und dann sahen wir weiter. Auf jeden Fall nach dem üblichen Aufstehen-Kater-Küche-Ablauf erst einmal Frühstück, und das hieß in diesem Fall: Apfelkuchen zum Frühstück. Ein neues Rezept und von uns noch etwas abgewandelt, es schmeckte also recht ungewohnt. Aber saftig und sehr gut, auch der Mürbteig war absolut perfekt geworden, Küchenmaschine sei Dank.
Dann etwas Hektik am Morgen, da ich früh los wollte (und natürlich trotzdem 10 Minuten später aus dem Haus ging als gedacht), um kurz vor acht setzten der Liebste und ich uns auf die Räder. Ich war um acht im Büro (kurzer Anfahrtsweg hurra) zu einem langen Prüfungstag.
Die Kollegin war für die Prüfung verantwortlich, ich unterstützte nur ein bisschen mit Zimmer richten, Unterlagen sortieren und generell als Backup da sein. Ansonsten arbeitete ich den Vormittag über einige administrative Sachen ab, so viel zu tun nächste Woche und die Zeit rannte mir etwas davon. Wenigstens blieb die Mailbox erfreulich ruhig.
Gegen elf merkte ich einen Nachteil des Apfelkuchens am Morgen: Zwar lecker, aber hält nicht vor. Mir begann der Magen zu knurren und ich fühlte mich leicht schummrig, und da ich erst spät zur Mittagspause kam, ging ich schnell zum Bäcker nebenan und holte mir (hungrig einkaufen halt) einen Laugenknoten und ein Laugencroissant. Kaum war ich wieder im Büro, fiel mir ein, dass ich genau für solche Essensnotfälle eigentlich am Samstag ein paar Fitnessriegel gekauft und in die Tasche gesteckt hatte. Schön dämlich.
Von zwölf bis halb zwei dann die Skandinavier. Ich war nicht ganz so zufrieden mit dem Kurs dieses Mal, irgendwie waren die Leute etwas passiv, eventuell war ihnen das Material zu einfach. Ein paar hatten auch die Kamera aus, was ich bei Gruppen sowieso immer schwierig finde, aber ich weiß nicht, welche Zoom-Etikette sich an dieser Hochschule etabliert hat. Ich überließ es am Ende ihnen, selber groß, aber es war dadurch weniger persönlich als mir lieber gewesen wäre.
Dann endlich Mittagspause, zweite Hälfte Seitangeschnetzeltes mit Nudeln, und danach dann einen Fitnessriegel, weil ich den ja halt irgendwie trotzdem dabei hatte. (Ganz ehrlich, ich war den ganzen Tag über so unlogisch mit dem Essen und so undiszipliniert und aß aus Stress oder Hektik heraus, wenn ich dem Cheat Day-Konzept anhängen würde, wäre das definitiv einer gewesen.)
Am Nachmittag Korrekturen und Vorbereitungen für kommende Prüfungen bis halb vier, wo sich meine Kollegin in einen Kurzurlaub für die nächsten zwei Tage verabschiedete. Da sie irgendwie an ihrem Mann vorbeikommuniziert hatte und sie eigentlich die Prüfung noch hätte abschließen müssen, aber andererseits schon früh gehen musste, übernahm ich an dieser Stelle für sie: Prüflinge verabschieden, Zimmer aufräumen, kurze Rücksprache mit den Prüfungsteilnehmenden, Ergebnisse übertragen und alles zusammenpacken. Ich schaffte es tatsächlich, um kurz vor halb sechs fertig zu sein, Punktlandung, ich holte mir noch einen Tee und hatte dann Abendkurs. Letzter Termin: Es war eine nette Gruppe und wir hatten einen guten Abschluss, ich hoffe, ich sehe ein paar von ihnen mal wieder. Vielleicht sogar in real.
Nach dem Kurs packte ich recht schnell zusammen, schrieb zwei letzte Mails und war um zwanzig nach sieben daheim. Der Liebste war schon fast fertig mit Kochen, eine Pfanne mit Zucchini, Kohlrabi, Karotten, Quinoa, Nüssen und Kichererbsen. Sehr gutes Essen (sowieso: Quinoa). Als Nachtisch natürlich noch einmal Apfelkuchen, und als krönender Abschluss hatte sich das Laufwerk im Fernseh-Laptop wieder eingeruckelt und spielte die Atlantis-DVD ab. Also zogen wir uns für den restlichen Abend durchs Sternentor zurück, und das war tatsächlich sehr schön. Sehr langer, sehr vollgepackter Tag ohne Bewegung und mit zu viel zu essen, aber ich war trotzdem ganz zufrieden am Ende, so kann es weitergehen.