Durchs Weckerklingeln aufgewacht und damit schon recht spät (und ziemlich müde). Draußen war es stockdunkel (war da nicht noch ein Tag vorher ein Vollmond am Himmel gewesen), aber nicht kalt, es ist fast schon wieder Spätsommerwetter zurück und die Heizungen sind alle ganz heruntergedreht. (Wenn auch nicht ganz ausgemacht, die Heizungstherme im Keller ist grundsätzlich eingeschaltet, und manchmal springen auch die Thermostate in den Zimmern „einfach so“ an, zumindest kommt es mir so vor. Merkwürdig.)
Wir hatten auf jeden Fall einen ruhigen Morgen gemeinsam, der Liebste blieb im Home Office und wir mussten nicht so stressen. Ich machte uns ein Müsli, warf einen Blick in die Zeitung, ab neun war ich im Arbeitszimmer.
Zwei Stunden konzentrierte Mail-Kommunikations-Organisationsarbeit, dann hatte ich Unterricht ab elf bis halb eins. Ein ziemlich vollgepackter Vormittag, vor allem weil meine Mailbox ziemlich voll war und ich schon wieder mit drei Vorgängen gleichzeitig hantierte. (Hm, drei? Eher zehn.) Der Kurs war aber wieder prima und ich war mit meiner Planung auch zufrieden.
Um kurz vor eins machte ich Mittagspause und holte den Liebsten aus seinem Arbeitszimmer (er war gerade mit einem Meeting fertig, gutes Timing). Ich machte uns die zweite Hälfte der Kartoffelquiche in der Mikro warm (die alte ist wieder eingesteckt und bis jetzt sirrt sie auch nicht mehr, vielleicht behalten wir sie einfach doch), dazu ein bisschen Quatschen und einen schnellen Tee, und um kurz vor halb zwei war ich wieder am Schreibtisch.
Von halb zwei bis kurz vor fünf Unterricht, ich startete einen neuen Kurs, ein Prüfungstraining. Ich kannte alle Leute vom Vorgespräch und war mir nicht so sicher, wie die Leute zusammenarbeiten würden, es klappte aber ganz gut. Trotzdem war es anstrengend: Die Vorkenntnisse zur Technik waren sehr unterschiedlich (vom Zoom-Profi bis hin zu „was ist nochmal Bildschirm teilen?“ war alles dabei), eine Person hatte sich erst sehr kurz vor knapp angemeldet und bekam von mir noch parallel zum Unterrichten einen Ilias-Account eingerichtet, dann gab es eine Menge Fragen zu Prüfungsdetails… auch hier wieder Jonglage mit mehreren Sachen, und das alles am Nachmittag, wo ich sowieso nicht meine beste Performance liefere. Netterweise brachte mir der Liebste zwischendrin einen Espresso und zwei Dominosteine, das half ein bisschen.
Nach Kursende merkte ich die sechs Unterrichtsstunden mit viel Sprechen und permanenter Konzentration. Direkt nach dem Kurs hatte ich noch einen Beratungstermin und etwas Nacharbeit, um kurz vor sechs war ich schließlich endgültig fertig und ganz zufrieden mit dem Arbeitstag.
Ich hatte es mir ganz fest vorgenommen und das Wetter sprach auch nicht dagegen: Ich zog mir direkt nach der Arbeit die Laufsachen an und ging eine Runde laufen. Und das war eine prima Idee, nicht nur, dass es schon wieder eine ganze Ecke flüssiger und einfacher ging als noch am Sonntag, ich hing auch so meinen Gedanken nach und hatte am Ende richtig schön den Kopf wieder frei.
Der Liebste war währenddessen im Supermarkt gewesen und hatte eine Aubergine geholt, also direkt nach dem Laufen (und Frischmachen) gemeinsames Kochen: Wir machten ein Curry mit Aubergine, Blumenkohl, Kichererbsen und Kokosmilch, dazu etwas Reis. War nach 40 Minuten fertig und sehr lecker.
Während das Curry noch vor sich hin köchelte, kam ein sehr aufgeregter Kater zu uns gerast und erklärte uns nachdrücklich, dass wir jetzt mit ihm runtergehen müssten, nein, nicht er auf den Balkon, nein, keine extra Leckerchen, NEIN, auch nicht er allein runter! Schließlich ging der Liebste mit ihm in den Garten und rief mich nach zwei Minuten: Und natürlich saß dort ein Igelchen, drückte sich gegen die Terrassenmauer, fand das Licht der Taschenlampe blöd und war überhaupt schon halb mit Einrollen beschäftigt. Unser aufgeregter Kater traute sich maximal auf einen Meter heran (doofes pieksendes Tier), war aber SEHR stolz, dass er unseren Garten bewacht und uns so toll Bescheid gegeben hatte. Voller Aufregung kam er mit uns nach oben, wo er sich einmal durchkraulen ließ und dann meine Haarklammer jagte und unters Sofa schubste.
Den restlichen Abend: Curry, Himbeerquark, Atlantis, früh ins Bett. Ich war ganz stolz auf mich, dass ich wirklich viel Unterricht gut hingekriegt hatte (ich habe den Job in der Erwachsenenbildung damals ja vor allem wegen des Unterrichtens ergriffen und nicht wegen irgendwelcher administrativen Sperenzchen), meine Zeitplanung hatte funktioniert, ich hatte keine Überstunden gemacht und war sogar Laufen gewesen! Sieht nach nicht so viel aus, aber war doch ein ziemlich erfolgreicher Tag.