Für den Liebsten war um halb vier die Nacht vorbei, er konnte nicht mehr schlafen und stand auf, wodurch ich natürlich auch wach wurde und ebenfalls lang nicht mehr schlafen konnte. Gegen Morgen ein wenig unruhiger Schlaf, nur wenig erholt stand ich auf. Immerhin lief dann der Morgen recht rund, nach Müsli und Dusche war ich um kurz nach acht auf dem Fahrrad und pünktlich um kurz vor halb neun im Büro.
Es war ganz gut, dass ich um kurz vor halb neun schon da war, denn so sah ich gerade noch, wie sich eine Kollegin fröhlich auf halb neun in den Unterricht verabschiedete, und zwar (es war ein Präsenzkurs) genau in den Raum, in dem in einer Stunde die Prüfung stattfinden sollte. Ich rief ihr also „sorry, Prüfung“ hinterher, sie war verwirrt, warf einen Blick auf den Raumplan und ließ dann den kompletten Kurs umziehen (zwei Kurse, um genau zu sein, ihre Kollegin betraf es auch). Alles kein Problem, nur hatte ich es natürlich nicht nur im Vorfeld gebucht, sondern auch direkt abgesprochen, und wenn ich nach halb neun gekommen wäre, dann hätte ich den laufenden Unterricht stören müssen.
Aber alles gut, den restlichen Vormittag Prüfung, zuerst Räume richten, dann Leute begrüßen, dann Aufsicht. Lief alles, klappte alles, war nur anstrengend, weil ich allein war und mich um tausend Kleinigkeiten kümmern musste (inklusive Tische abwischen und Boden durchfegen, irgendwie scheint unser Putzdienst seltener zu kommen oder so).
Um halb eins kurze Pause mit asiatischem Salat. Ich war ja nicht sicher gewesen, ob das so ein gutes Rezept für den nächsten Tag ist, aber: doch, funktionierte sehr gut, war noch schön knackig und prima essbar. Nur die gebratenen Pilze waren wieder glitschig, Memo an mich selbst: Pilze im Salat nicht für den nächsten Tag. Reimt sich sogar (fast).
Nachmittags dann weiter in der Prüfungsaufsicht, dieses Mal mit meinem Kollegen zusammen, weil wir die Gruppe teilten und er eine Hälfte übernahm. Um drei waren wir mit allem fertig, und es war prima gelaufen. Dieses Prüfungsformat nehmen wir schon lang ab, deshalb gibt es viel Routine, auch wenn wir in den letzten Monaten so viele andere Prüfungen gemacht hatten, dass es sich fast schon wieder unvertraut anfühlte. Aber trotzdem, alles gut, nur: anstrengend. Ich merkte, dass ich den größten Teil allein organisierte und das Backup fehlte. Und parallel blieben halt die ganzen anderen Sachen liegen (ich konnte einmal einen Blick in die Mails werfen, aber noch nicht einmal eine beantworten).
Als ich mit der Nachbereitung fertig war, war es fünf und ich hatte ordentlich Kopfschmerzen. Die Sonne hatte sich draußen verzogen, gegen Mittag war es wolkig geworden und hatte schließlich leicht zu regnen begonnen. Den Wechsel zum Tiefdruckgebiet schien ich zu merken (obwohl das doof wäre, früher habe ich immer nur den Wechsel aufs Hochdruckgebiet im Kopf gemerkt und nicht in die andere Richtung, und die Wetterfühligkeit ist eigentlich auch besser geworden). Vielleicht war es auch einfach nur die stressige Woche.
Auf jeden Fall bereitete ich dann noch Unterricht für den nächsten Tag vor, endlich kam ich dazu, und erledigte einige wichtige andere Orgasachen. Um kurz vor sieben war ich fertig und ging heim, gerade in einer Regenpause.
Der Liebste war im Bastelverein verabredet, er hatte aber gekocht: Im Ofen wartete ein fertiger Pastítsios. Ich rief ihn kurz an und da er sowieso schon wieder auf dem Heimweg war, wartete ich mit dem Essen auf ihn. Eigentlich hatte ich laufen gehen wollen (haha) oder zumindest Yoga machen (ha), aber nicht nur war es spät, mir tat mittlerweile auch wirklich so ordentlich der Kopf weh, dass ich nur noch aufs Sofa wollte. Und da blieben wir den restlichen Abend mit Nudelauflauf, Himbeerquark, Atlantis und Schmollmund. Der Liebste machte irgendwann den Ofen gegen die Kälte an (das führte aber eher dazu, dass es im Wohnzimmer furchtbar nach Rauch roch, was meinem schmerzenden Kopf nicht gerade zuträglich war), und nachdem wir bei Atlantis bis in die fünfte und damit letzte Staffel vorgedrungen waren, ging ich schlafen. Das half vielleicht für meinen Kopf.