Mit der dicken Winterdecke muss man sagen, dass die tiefen Temperaturen im Schlafzimmer doch einen Vorteil haben: Ich schlief ausgesprochen gut und war sehr wach, als ich am Morgen um Viertel nach sechs aufwachte. Lauschige 17,4° im Zimmer, die Heizung war gerade angesprungen für den morgendlichen Wärmeschub. Der gute Schlaf hatte natürlich auch damit zu tun, dass mit zwei Prüfungen und der Projektdeadline jetzt zwei große, große Brocken weggefallen waren (oder wie ich dem Liebsten sagte: Es ist jetzt nur noch eine Sache, nämlich die anstehenden Kairo-Prüfungen, um die ich mir Sorgen machen muss, und nicht mehr vier parallel).
Auf jeden Fall standen wir um kurz nach halb sieben auf und fanden es im Haus gar nicht sooo kalt, auch wenn es in keinem Raum wärmer war als 18,5°. Was aber natürlich ein Grad wärmer war als im Schlafzimmer, und es kommt ja alles auf die Differenz an. Im Übrigen sind die Temperaturen draußen jetzt so richtig gefallen, in der kommenden Nacht werden wohl erstmalig Minustemperaturen erreicht (wird auch Zeit). Wir hatten abends die Rollläden in allen Räumen zugemacht, das schien gegen das Auskühlen ein bisschen geholfen zu haben.
Als erste Aktion am Morgen (nach Tee und Katerfütterung) öffneten wir erst einmal den Adventskalender, den wir von meiner Schwester bekommen hatten (es ist ein wirklicher Kalender, also zum Umblättern mit einer Seite zum Lesen jeden Tag, und er geht vom 26.11. bis zum 6.1., warum auch immer). Sehr schöner Kalender, nur hatten wir keinen so richtig guten Platz für ihn, mein Versuch, ihn an der Schranktür aufzuhängen, quittierte er mit Runterfallen nach 4 Minuten. Ich stellte ihn vorerst mal auf dem Esstisch ab, gegen die Wand gelehnt.
Zeitung am Morgen, Müsli und Kaffee, eine gemütliche Dusche, und gegen elf gingen wir aus dem Haus: Wir hatten einige Sachen in der Stadt geplant und wollten nicht zu spät loskommen.
Erste Station Post, wenig los (hurra, die Post funktioniert wieder), direkt danach in die Innenstadt: Wir gingen zum Blumenladen unseres Vertrauens, wo wir seit einigen Jahren unseren Adventskranz holen. Der Liebste steht nicht so wahnsinnig auf Weihnachtsdeko, mir ist es auch nicht sooo wichtig, aber einen Adventskranz möchte ich schon gern, und vielleicht den einen oder anderen Stern in der Wohnung. Wir finden so einen ganz guten Kompromiss. Auch der Adventskranz dieses Jahr ist ausgesprochen schön, weil er nicht so ganz glitterig und protzig, sondern eher schlicht ist. Und mit weißen Kerzen.
Danach zum Vaude Store: Ich hatte mich jetzt endlich dazu durchgerungen, mir eine nicht-so-warme Winter/Übergangsjacke zu kaufen, um die Lücke zwischen meinem Wintermantel und der Softshell-Jacke zu füllen. Nach etwas Suchen (und einer sehr netten Beratung) fand ich eine superschöne, die auch nur ein ganz kleines bisschen teurer war als eigentlich gedacht. Es war einfach dieses Mal: Quasi alle Farben und Schnitte gefielen mir ausgesprochen gut. Die ausgesuchte ist in einem warmen Rostrot mit senfgelbem Futter. Sehr, sehr schön. Der Liebste nahm sich noch Handschuhe mit, jetzt sind wir wieder ausgestattet. Auf dem Heimweg noch kurzer Zwischenstopp für einen Hafermilchkaffee, und gegen eins waren wir dann sehr zufrieden zurück.
Daheim Mittagspause mit der zweiten Hälfte Chili und einem Espresso hinterher. Dazu Sofapause, ich versumpfte etwas mit dem Laptop auf dem Sofa, bis ich um halb drei plötzlich die Zeit feststellte und leicht hektisch zum Fitness marschierte. Dort eine knappe Stunde Training: Alles super. Bis auf die Tatsache, dass kurz vor dem Ende der Praxisbesitzer anfing, im Eingangsbereich einen Weihnachtsbaum aufzustellen. Klar, theoretisch nicht so ganz falsch am Tag vor dem ersten Advent, aber trotzdem… seriously? Es ist doch gerade mal so richtig Herbst! Ich weiß auch nicht. (Ja, wir hatten einen Adventskranz gekauft. Aber trotzdem.)
Daheim eine schnelle Tasse Tee, dann gingen wir gemeinsam zum Alnatura und dm. So langsam habe ich doch auch das Gefühl, dass wir die gestiegenen Preise bei den Lebensmitteln merken. Aber alles noch ok bis jetzt, würde ich mal sagen.
Wieder zurück, kümmerte ich mich ums Aufräumen und anschließende Kochen: Ich setzte Pizzateig an, machte einen Hefeschmelz, schnippelte Belag (Romanesco, Zwiebeln, Pilze, Seitan). Der Liebste machte währenddessen Feuer im Wohnzimmer und breitete den gegangenen Hefeteig auf dem Blech aus (dazu habe ich keine Geduld), und nach zwanzig Minuten hatten wir eine wunderbare Pizza. Naja. Bis auf den Romanesco, der geschmacklich etwas zu dominant war. Außerdem war alles ein bisschen feucht und weniger aromatisch als gedacht, und überhaupt klebte die Pizza am Blech fest, was etwas doof war: Der Liebste zerschnitt prompt die Backmatte beim Versuch, die Pizza irgendwie herunterzubekommen. Naja, egal, trotzdem gut. Dazu ein bisschen Blaulichtquatsch und zwei Gläser von einem wirklich, wirklich wunderbaren Rivaner, und das passte dann alles ganz gut.