Wieder die halbe Nacht wachgelegen, erholsamer Schlaf sieht anders aus. Hm. Trübsinnige Laune beim Aufwachen, draußen trieben letzte graue Wolkenfetzen des vergangenen Sturms über den Himmel, der Garten regennass. In der Zeitung Bilder von Dürre in Frankreich, am Rhein, in England, was dem Bild vor dem Fenster etwas zuwiderlief, aber offensichtlich kann ein Abend Regen der generellen Trockenheit wenig entgegensetzen. Schon gar nicht, wenn es Starkregen ist, der dann größtenteils im Gully verschwindet. Immerhin setzte im Lauf des Vormittags noch etwas Regen ein (und ich war froh nicht aus dem Haus zu müssen, und der Liebste auch nicht).
Müsli zum Frühstück, um kurz vor acht war ich am Schreibtisch, ich unterrichtete von acht bis neun. Danach erst einmal eine ausführliche Dusche, ich schaute beim Liebsten im Arbeitszimmer vorbei (er hatte endlich die neue Kaffeemühle eingeweiht, nachdem der gemahlene Kaffee jetzt aus ist – Mühle funktionierte prima). Ab zehn war ich wieder am Schreibtisch und beschäftigte mich den Vormittag über mit vielen administrativen Sachen, einem spontanen Meeting mit dem Chef und ein paar Korrekturen.
Um Viertel nach zwölf machte ich Mittagspause, die zweite Hälfte Kichererbsencurry heiß und holte den Liebsten aus seinem Arbeitszimmer. Etwas Zeitungsrätsel, ein Espresso, dann arbeitete ich weiter – klassischer Listen-Abarbeitungs-Tag mit wenig zu berichten.
Um halb drei klingelte bei uns das Telefon und ein Außendienstmitarbeiter von „Eigensonne“ war dran – der Liebste hatte einen telefonischen Beratungstermin ausgemacht. Das ist eine Berliner Firma, die deutschlandweit Photovoltaik-Anlagen auf Dächern installiert. Wir gaben ein paar Informationen zu Dachfläche, Dachboden, Gerüst-Aufstellfläche und so weiter, und warten dann jetzt mal auf ein Angebot. Der Liebste machte noch Fotos von den Dachflächen. Wenn das alles so klappen sollte wie versprochen (was zugegeben ein großes „wenn“ wäre), dann könnten wir schon in diesem Jahr die PV-Anlage nutzen. Was natürlich großartig wäre. (Im Übrigen während des Gesprächs ziemlicher Regen und sehr ungemütliches Wetter, von Sonne nichts zu sehen, lol. Aber egal.)
Ab drei wieder am Schreibtisch, Orgakram bis fünf, und dann noch eine Stunde Unterricht. Das war (wie auch der Unterricht am Morgen) wieder sehr nett. Ich habe momentan viele Einzelunterrichtstermine (für die Gruppenkurse habe ich leider zu wenig Zeit), und das sind alles so sehr nette Leute. Und an dem Abend bekam ich noch die Nachricht, dass der Bruder der Teilnehmerin jetzt ein Visum bekommen hat und hoffentlich bald in Deutschland landet. Ich habe ihn im letzten Jahr auch unterrichtet und würde mich so sehr freuen, wenn das klappt. (Will aber andererseits auch nicht zu viel darüber nachdenken, „don’t jinx it“, wie die Engländer sagen).
Um halb sieben war ich fertig und kam runter. Der Liebste war schon aus dem Haus gegangen, er traf sich mit Leuten im Bastelverein, um dort an einer Abluftanlage herumzubasteln (oder so). Er hatte aber vorher das Essen soweit vorbereitet, dass ich es nur noch in den Ofen schieben musste – eine Auflaufform mit diversem Gemüse (Paprika, Kohlrabi, Lauch, Oliven) mit Passata und Gewürzen, woraus eine geröstete Pastasauce wurde. Dazu ein paar Spirelli, und um halb acht hatte ich ein wunderbares Abendessen. Und dazu startete ich ein Buch, weil ich überhaupt keine Lust auf Bildschirmzeit hatte und wieder etwas lesen wollte. Eigentlich hatte ich einen Krimi im Sinn gehabt, aber da habe ich momentan alle ausgelesen (unfassbar), also holte ich mir ein anderes vom Bücherstapel. Genauer gesagt eines, das ich vor zehn Jahren schon einmal angefangen und dann aufgegeben hatte (es stand also im Regal). Es war aber bei eat.read.sleep so gut besprochen worden, dass ich ihm noch einmal eine zweite Chance geben wollte. Wenn es passt, schreibe ich hier was dazu. Bis dahin aber noch nicht, don’t jinx it und so.