In der Nacht träumte ich, ich wäre mit Freunden in der Ukraine. Der Kontext war nicht ganz klar, der Liebste war dabei, ein paar Freunde aus Deutschland, einige ukrainische Frauen, die mich an die realen ukrainischen Frauen der letzten Wochen erinnerten (V aus meinem letzten Kurs, die die Prüfung jetzt bestanden hat, die andere V, die die Prüfung ohne Kurs probieren wollte und ebenfalls bestand, mit Bestnoten, T aus dem Abendkurs letztes Jahr, die den kleinen Bruder in die Pfalz nachholen konnte), dazu einige junge Männer, die mich eher an die russischen Männer aus meinen Kursen erinnerten (M, der weinend vor mir stand, weil ihm plötzlich ohne Angabe von Gründen das Visum verweigert worden war, der ruhige O mit seiner schlauen Frau A, wie sie versuchten, zwischen zwei Ländern zu leben). Es war alles etwas durcheinander, wie es in Träumen so ist, aber die Atmosphäre war sehr real: Wir zusammen im Auto, in einem halb leeren Hotel, noch ist die Stadt frei, plötzlich nicht mehr, weil die Frontlinie näher rückt, wir müssen schnell packen und weiter, ich räume meine Sachen in unseren grünen Koffer, es ist nicht klar, ob ich mein Tablet noch laden kann, die Müllabfuhr funktioniert nicht mehr und die Müllsäcke werden nicht geholt. Als ich aufwachte, wusste ich einen kurzen Moment nicht, wo ich war, bis ich mein eigenes Bett erkannte. Seit einem Jahr Krieg und ich hatte keine schlechten Träume (also nicht zum Krieg), keine Ahnung, was das jetzt plötzlich ausgelöst hat. Nicht sonderlich ausgeschlafen auf jeden Fall am nächsten Morgen.
Und viel Zeit hatte ich auch nicht, denn natürlich wieder ein Prüfungstag, also musste ich früh los. Der Liebste ging mit, holte auf dem Weg beim Viertel-Lieblingsbäcker ein Frühstück für mich und brachte es mir vorbei ins Büro. Um acht war ich da. Letzte Prüfungsvorbereitungen, Kolleginnen begrüßen, Prüfungsteilnehmende begrüßen, dann ging die Prüfung los, und da ich nicht in der Aufsicht war, hatte ich ab da einen recht ruhigen Vormittag und konnte einiges wegarbeiten. Gegen halb zwölf, als der erste Prüfungsteil vorbei war, sah meine Inbox schon wieder ganz okay aus.
Ein bisschen Zimmer aufräumen und den Nachmittagsteil herrichten, und dann hatte ich sogar Zeit für eine kleine Mittagspause (zweite Hälfte Linsen mit Nudeln, riesige Portion, egal) und einen Kaffee.
Am Nachmittag war ich dann als Prüferin in der mündlichen Prüfung eingeteilt. (Um genau zu sein hatte ich mich selbst eingeteilt, weil ich für die Prüferplanung verantwortlich war.) Das machte tatsächlich zur Abwechslung mal wieder richtig Spaß (wenn es auch anstrengend war, es kostet immer viel Konzentration). Aber die Zusammenarbeit mit der Kollegin klappte prima, und die Leute stellten sich größtenteils auch sehr ordentlich dar.
Um halb vier waren wir fertig. Ich besprach noch ein paar Dinge mit Kolleg:innen, hatte direkt anschließend eine Beratung, dann Prüfungsnachbereitung, Zimmer aufräumen und so weiter, ein letzter Durchgang durch die Mails (die letzte anwesende Kollegin gab mir noch einen Tipp, wie man bei Outlook mehrere Mails als Attachment weiterleiten kann – so Gedöns sollte ich echt selbst wissen, ich nutze Outlook seit Jahren) und um sechs war ich schließlich durch und fertig mit dem Arbeitstag. Da der Yogakurs an dem Freitag ausfiel, verpasste ich da auch nichts und kam zu einer „anständigen“ Uhrzeit aus dem Büro.
Heimweg bei frühlingshaftem Wetter, hell, relativ warm, schön. Daheim holte ich erst einmal den Liebsten aus der Werkstatt. Ein bisschen Quatschen über den Tag, dann gemeinsames Kochen (Mie Goreng mit Tofu, der asiatische Anteil des Wochenplans stammte eher von mir) und Castle auf dem Sofa. Kleines Missverständnis beim Liebsten, der uns zwei Riesenportionen Mie Goreng in die Schüsseln lud, weil ihm nicht klar war, dass wir für den nächsten Tag mitgekocht hatten, aber egal. Ein bisschen was blieb trotzdem übrig, und wir ließen halt den Nachtisch weg.
Und dann wieder SEHR früh ins Bett. Ich las noch ein bisschen, aber trotzdem war vor zehn bei uns beiden das Licht aus. In einer Woche ist Umstellung auf die Sommerzeit, dann passt auch unser Schlafrhythmus wieder. Ach ja: Natürlich immer noch nichts für den Urlaub organisiert. Aber das hatte ich auch nicht ernsthaft erwartet.