Ganz gute Nacht, wir standen um Viertel vor sieben auf. „Ausgeschlafen“ wäre vielleicht zu viel gesagt, aber ich fühlte mich morgens recht energiegeladen und transferierte dies erst einmal in viel Tee, die Zeitung und ein bisschen Blog. Brot mit Erdnussbutter zum Frühstück, weil wir am Donnerstag ja insgesamt drei Laib Brot gekauft hatten (und einen eingefroren, aber den zweiten schafften die Tiefkühlfächer nicht mehr). Wir hielten uns nicht lang beim Frühstück auf, sondern gingen bald duschen und dann zum Wocheneinkauf aus dem Haus – ein paar Pläne für den Tag, wir wollten die Einkaufspflichten schnell erledigt haben. (Wollen wir eigentlich jeden Samstag, klappt nur meistens nicht.)
Um zehn beim Alnatura. Ich mit Hoodie und roter Jacke, was bereits zu warm war, der Hoodie allein hätte locker ausgereicht. Außerdem natürlich Sonnenbrille, es war sehr frühlingshaft. Wenig Leute im Laden, ich war trotzdem mit Maske unterwegs (und nicht die Einzige). Auch wenn die Coronazahlen sehr angenehm niedrig sind und ich momentan auch niemanden mit Corona kenne – vielleicht ist die Pandemie ja doch tatsächlich, wirklich vorbei? Ich nahm mir trotzdem drei Schnelltests im Drogeriemarkt mit (und Katzenschnurr und Katzenmultivitaminpaste und Katzennassfutter, nur Katzentrockenfutter – was wir wirklich gebraucht hätten – vergaßen wir natürlich).
Um elf waren wir wieder daheim, was ein ziemlicher Rekordwert und sehr angenehm war. Sachen weggräumen, Wäsche sortieren, und dann setzte ich mich mit dem Liebsten, einem Kaffee und meinem Buch auf den Balkon, wo wir in die Sonne blinzelten und uns am langsam erwachenden Garten freuten. Bis mir der Balkonstuhl zu unbequem wurde und ich mich aufs Sofa zurückzog.
Um halb eins (…ich hatte schon Hunger seit halb zwölf, es wird SO Zeit für die Zeitumstellung) Mittagessen mit zweiter Hälfte Mie Goreng, danach Espresso und eine Nussschnecke, weil es beim Alnatura vegane Nussschnecken gegeben hatte und das Mie Goreng ja etwas wenig war. (Außerdem halt Nussschnecken.)
Um Viertel vor zwei begleitete ich den Liebsten zum Bastelverein und ging dann weiter ins Fitness: Zweites Mal Muskelaufbau. Es war ein ganz kleines bisschen weniger anstrengend als am Donnerstag, aber immer noch sehr: Ich musste wieder zwei Schlaufen auslassen und im zweiten Durchgang für zwei Minuten pausieren, damit sich der Puls runterregeln konnte. Die anwesende Physio gab mir den Tipp, dass ich nicht ganze Schlaufen auslassen, sondern die Schlaufen nicht bis zum oberen Ende machen (also die Gewichte nicht ganz wegdrücken) sollte – das merkte das Gerät sofort und regelte das Gewicht nach unten. Das nutzte ich im zweiten Durchgang und kriegte die Geräte so einigermaßen durch. Nassgeschwitzt, brennende Muskeln, leicht zittrig. Aber stolz. Und dieses Mal sogar noch fit genug, dass ich zehn Minuten auf den Skillcourt ging.
Auf dem Rückweg schaute ich beim Liebsten im Bastelverein vorbei, wo er gerade dabei war, einen Luftabzug einzubauen. Eigentlich hatte ich ihn abholen wollen, aber da er noch nicht fertig war, ließ ich mir von ihm eine Limo bringen (offensichtlich dringenden Zuckerbedarf nach dem Sport), setzte mich auf die Außentreppe in die Sonne und las eine Dreiviertelstunde lang den Guardian auf dem Handy. Das war ganz ausgesprochen gemütlich.
Um Viertel nach vier war der Liebste fertig, er packte zusammen und wir gingen noch für einen Milchkaffee zum neuen Altstadtrand-Café. Alle Außenplätze besetzt, wir bekamen den letzten freien Zweiertisch und freuten uns. Und noch mehr freute ich mich, als wir nach einer halben Stunde wieder in Richtung heim gingen und dabei den Weg so wählten, dass wir am Südstadt-Aldi vorbeikamen.
Normalerweise kaufen wir nicht im Aldi ein, aber mir war kürzlich schon aufgefallen, dass es dort ein nicht ganz so schlechtes Angebot an Pflanzen gab. Und da der Baumarkt bei uns im Viertel ja zugemacht hat und alle Gärtnereien nur mit dem Auto erreichbar sind (und samstags halt auch schon mittags schließen), erhoffte ich mir dort vielleicht ein paar Frühblüher für den Friedhof – jetzt, wo das Frostwetter endgültig vorbei ist, wird es höchste Zeit für eine Frühjahrsbepflanzung. Und siehe da, im Eingangsbereich standen regalweise Pflanzen, und zwar Gartenpflanzen, prima. Wir freuten uns, nahmen eine große Palette (10 Töpfchen) Narzissen und zwei kleine Paletten (jeweils 6 Töpfchen) Nelken und irgendwelche blauen Blümchen (keine Ahnung, ich schaute aufs Etikett und vergaß es dann sofort wieder) mit. Und als wir gezahlt hatten und im Ausgangsbereich standen, fiel uns ein, dass wir ja einfach so zu Fuß unterwegs waren, und wie transportiert man da drei Paletten mit Pflanzentöpfen?
…nun ja, Fitnesstraining. Ich nahm die große Palette, der Liebste die zwei kleinen (jeweils eine auf der flachen Hand balanciert), und so trugen wir sie nach Hause. Mit nur dreimal ganz kurz absetzen und verschnaufen.
Daheim startete ich eine Maschine Wäsche und hängte die trockene Wäsche ab, dazu eat.read.sleep und danach den neuesten Science Cops-Podcast. Und dann holte ich mir das Telefon und zog mich in den Lesesessel zurück, um beim alten Freund D anzurufen. Ziemlich nervös, weil es einfach wirklich gute oder total schlechte Neuigkeiten geben konnte.
Wie sich herausstellte, verhalten gute, und das war mit Abstand der schönste Moment des Samstags. D war wieder daheim, er muss regelmäßig zur ambulanten Kontrolle, aber braucht nicht mehr in Isolation zu sein. Seine Blutwerte sehen ziemlich gut aus (er ratterte mir auf Nachfrage sofort sämtliche Leukozyten-, Thrombozyten- und HB-Werte herunter, als ob ich etwas damit hätte anfangen können, aber auf jeden Fall steigt alles, und er braucht keine Bluttransfusionen, das ist alles prima). Er fühlte sich insgesamt sehr kaputt (der Weg zum Briefkasten war das Höchste der Gefühle, oder mal etwas selber kochen, essen und sich dann wieder hinlegen – mehr war nicht drin), und natürlich größere Menschenkontakte, Sonne, rohes Essen geht alles noch nicht. Aber dass er so wenig Kraft hat, scheint wohl auch ein gutes Zeichen zu sein, dass die Stammzelltherapie anschlägt. Über den Berg ist er noch nicht, aber es gibt vorsichtigen Grund zur Hoffnung.
Nach dem Telefonat hängte ich die durchgelaufene Wäsche auf und schaute dann dem Liebsten beim Kochen zu (ich hätte mitgeholfen, aber er hatte alles im Griff), ein großer Topf Grah mit Seitan und Pilzen. Der Liebste würfelte noch ein paar Kartoffeln dazu, und damit zogen wir uns aufs Sofa zurück für eine Folge Autobahn-Doku, die ich in der rbb-Mediathek gefunden hatte, und dann den letzten zwei Folgen Castle. Jetzt müssen wir uns endgültig überlegen, was wir als Nächstes ansehen. Oder wir lassen den Fernseher abends aus. Lol.