Aufgewacht, weil es draußen hell war und es deshalb schon offensichtlich spät war, so richtig ausgeschlafen am Sonntag, wie so normale Menschen. Ich warf einen Blick auf den Wecker: 6:30 Uhr. Nun ja, noch eine Woche bis zur Zeitumstellung. Auf jeden Fall war ich wach und stand auf, begrüßte den Kater, machte die Küche sauber und räumte die Spülmaschine aus, kochte Tee. Im Garten recht milde Temperaturen, alles regennass. Die Forsythie ist in voller Blüte, die Primeln auch, die ersten Narzissen kommen, Schneeglöckchen und Krokusse sind quasi schon durch. Und am Flieder zeigen sich dicke Blattknospen. So langsam kann man wieder in den Garten gehen und sich freuen.
Ausführliches englisches Frühstück, eine Kanne Kaffee, Zeitungsrätsel. Duschen, ich saugte das Bad durch, und trotzdem schafften wir es, um kurz vor elf aus dem Haus zu gehen und zum Friedhof zu fahren. Wieder erstaunlich warm, ich zog nur eine Windjacke über den Hoodie, der Liebste ließ die Jacke ganz weg.
Ich hatte ja die Sorge gehabt, dass wir mal wieder zu spät wären und es ganz grauselig aussehen würde und alle Gräber schon viel weiter in der Frühlingsbepflanzung und viel besser gepflegt wären, aber dem war nicht so, eigentlich kamen wir gerade richtig. Die Krokusse blühten, die Narzissen aus dem letzten Jahr hatten schon Knospen, die Tulpen steckten die Blätter aus der Erde. Man musste wenig jäten, wir pflanzten die mitgebrachten drei Paletten ein und damit sah es prima aus. (Auf anderen Gräbern lagen teilweise noch Zweige oder Weihnachtsdeko, kein Wunder, schließlich hatte es bis vor wenigen Tagen noch Frost gegeben – es war eigentlich so richtig das erste Wochenende, an dem man pflanzen konnte.)
Nach dem Pflanzen setzten wir uns auf eine Bank, schauten den Vögeln zu und aßen das mitgebrachte Vesper (Brot, Apfel) – wir hatten daheim nämlich die Sorge gehabt, dass es uns zu lang werden würde mit dem Essen, bis wir wieder daheim wären. Und außerdem fühlte es sich sehr gemütlich an in der Sonne.
Dann Heimfahrt (ich fuhr beide Strecken – erstaunlich wenig los auf der Straße, also geradezu absurd wenig), um Viertel vor zwei waren wir daheim. Dort dann Mittagessen, restliches Grah, ich startete eine Maschine Wäsche und verschwand dann auf dem Sofa. Wo ich fest einschlief.
Wieder wach um Viertel nach drei. Ich hängte die Wäsche auf und startete die letzte Maschine, und dann gingen der Liebste und ich in die Küche und buken einen kleinen Käsekuchen. Weil wir nämlich gern etwas „zusammen“ machen wollten, und was ist besser zusammen als Kuchen? Dabei machte in erster Linie der Liebste, ich holte das Rezept, reichte Zutaten an und machte nebenher noch einen Wochenplan.
Apropos Wochenplan. Wir hatten ja Ende kommender Woche Urlaub, und als ich den Plan machte und feststellte, dass ich für die Urlaubstage eigentlich kein Essen planen würde (weil wir nicht daheim sein wollten), da wurde das dann plötzlich sehr konkret. Also setzten der Liebste und ich uns endgültig mit den Laptops hin und suchten nach Hotels in Köln (denn das war der Plan gewesen), bis der Liebste Leipzig ins Spiel brachte (auch gut, aber irgendwie war ihm dann die Zugfahrt zu lang), und ein wenig anlasslos sprach er plötzlich von Salzburg. Da sei er noch nie gewesen. Ich auch nicht, meinte ich, muss wohl schön sein. Ja, irgendwie Weltkulturerbe oder so, sagte der Liebste, und dann fingen wir an zu googeln und nach Hotels und Gedöns zu schauen und auf jeden Fall fahren wir jetzt zu unserem verlängerten Wochenende wohl nach Salzburg. Zugtickets haben wir auch schon, auch wenn die Bahn mich mal wieder Nerven kostete (noch VOR der Abfahrt!), weil sie mir einen Flexpreis mit garantierter Sitzplatzreservierung anbot, dann im Buchungsvorgang meldete, die Sitzplätze könnten „erst bei Buchung“ überprüft werden (…ich buchte gerade), und original im allerletzten Schritt vor der Bezahlung hieß es dann „Sitzplatzreservierung nicht möglich“ – der (teurere) Preis blieb aber derselbe. Also alles abgebrochen, noch einmal normale Tickets gebucht und Sitzplätze extra dazu gebucht, und das ging dann problemlos. Wenigstens kam direkt danach eine Kundenzufriedenheitsumfrage mit einem Leerfeld, in das ich meine ganze Genervtheit in wohlformulierten Worten gießen konnte. Naja.
URLAUB GEBUCHT! …also Märzurlaub, lol. Nicht der im Sommer.
Nach der Urlaubsgeschichte ging der Liebste in die Küche und schmolz diverse Portionen Sheabutter, Kakaobutter und so weiter für unsere nächste Ladung selbstgemachter Body Butter, und dann gingen wir für einen kleinen Spaziergang aus dem Haus. Um genau zu sein Spaziergang ins Büro, ich wollte nämlich sehen, ob die Tische für die kommende Prüfung noch standen: Am Wochenende war eine Veranstaltung in den Räumen und ich hatte zwar einen Vermerk gemacht, dass man bitte die Tische wieder in die ursprüngliche Aufstellung zurückstellen sollte, aber ich war mir nicht sicher, ob sowas auch gelesen würde. Aber wir wurden angenehm überrascht: Nicht nur waren die Tische wieder sorgfältig aufgestellt worden, sondern es war gerade auch der Reinigungsdienst zugange, was einen Wochenstart in sauberen Räumen versprach. Sehr gut.
Wieder daheim erledigten wir die letzte Maschine Wäsche, dann gemeinsames Kochen, eine Portion Rotes Curry aus Malaysia (aus Justin Moores Malaysia-Kochbuch), das für mich nach einem normalen roten Thai Curry aussah, Currypaste und Kokosmilch und alles, nur dass es vielleicht etwas schärfer war und man Ananas drunter mischte. Was ich ja nicht so mag, aber ich hielt mich brav an das Rezept. War auch sehr lecker. Parallel rührte die Küchenmaschine die Body Butter zusammen.
Abendprogramm: Wir waren ja fertig mit Castle, sämtliche Blaulichtdokus hatten wir auch durch, auf Netflix sprach uns nichts so richtig an – also zog ich die erste Staffel des Doctor aus dem Regal. Klar, schon tausendmal geschaut, aber für echte Fans…