Ordentlich Kopfschmerzen in der Nacht, immer noch ein wenig beim Aufwachen um kurz vor acht – das Durcheinandertrinken setzte meinem Kopf doch ziemlich zu. Und dann wurde es auch sehr schnell sehr warm, schon gegen halb zehn mussten wir die Fenster zumachen, weil die Luft draußen wärmer wurde als drinnen, und das merkte ich natürlich auch am Kopf. Eigentlich hatten wir Pläne gehabt für den Samstag, aber die fuhr ich im Kopf dann doch ein bisschen runter und machte langsam.
Zum Frühstück ein bisschen Resteessen: das restliche Fladenbrot getoastet, der restliche Frühlingsstreich, dazu ein Glas Baked Beans, und das war dann ein prima Frühstück. Ansonsten langsames Tempo am Morgen, ausführliche Dusche, viel Lesen. Gegen halb zwölf gingen wir zum großen Wocheneinkauf zum Alnatura, wo es leider recht voll war und wir außerdem keine Erdbeeren mehr fanden. Sehr schade. Ich ging noch in den Supermarkt nebenan, aber auch dort gab es keine deutschen Erdbeeren mehr (nur noch aus den Niederlanden), außerdem eine Schlange quer durch den Laden, also verzichtete ich dankend. Stattdessen ging ich heim und zog mich mit Buch aufs Schattendeck zurück, irgendwann dann sogar aufs Sofa ins Haus, weil es einfach zu heiß draußen war.
Als ich nach dem Liebsten schaute, war er gerade dabei, einen Ehering im Internet zu bestellen. Und zwar hatte er seinen, vor fünf Jahren schon, leider verloren, und ihn damals durch einen sehr günstigen aus Metall mit Goldüberzug ersetzt (einfach, um einen zu haben, vor allem weil das kurz vor meinem Sabbatical war und wir ein knappes halbes Jahr getrennt sein würden). Jetzt hatte er auf jeden Fall eine Seite mit Fair Trade-Gold und schönen Designs gefunden (sehr ähnlich wie der Originalring), und auch individualisierte Gravur war möglich. Ich schrieb also meinen Namen und das Datum, er fotografierte und lud hoch, ein bisschen Gedöns, und dann war der Ring bestellt und das Konto wieder leer. Vielleicht ein bisschen unnötiger Sentimentalismus, aber ich freute mich.
Mittlerweile war es schon zwei. Eigentlich hatten wir „Essen auf dem Stadtfest“ geplant, aber bei der Hitze und mit mittlerweile ordentlich Hunger – keine Lust. Ich machte uns also eine schnelle Portion Nudeln mit Pesto, und auf drei gingen wir aus dem Haus, allerdings nicht zum Stadtfest, sondern zum Sommerfest meiner Physiotherapie-Praxis. Ich wollte gern vorbeischauen und auch die Location ein bisschen nutzen (auf dem Dach des Bürogebäudes, wo eine Dachterrasse ist und man eine sehr schöne Aussicht auf die Stadt hat). Der Liebste kam mit und guckte.
Ja, schöne Aussicht, aber halt leider 36 Grad im Schatten, und Schatten gab es nicht. Wir blieben also nicht furchtbar lang (zumal ich abgesehen von den Therapeut:innen auch niemanden kannte und es ein eher familiäres, kleines Fest war, wo wir nicht sooo gut reinpassten). Wir tranken etwas, der Liebste nahm sich ein paar vegane Antipasti, wir schauten einmal rundum auf die Dächer der Stadt (sehr merkwürdig, wie sich die Perspektive von oben verändert), und um vier verabschiedeten wir uns. Noch einen Hafermilchkaffee auf Eis im neuen Altstadtrandcafé (und dort tatsächlich drinnen sitzend), dann nach Hause. Mit Stopp beim Aldi (keine Erdbeeren) und beim Kaufland, und siehe da – dort hatte es tatsächlich noch welche. Leider halt eingeschweißt, aber oh well. Wir nahmen trotzdem zwei Schalen mit. Wahrscheinlich die letzten dieses Jahres.
Daheim dann ein bisschen Lesezeit, gegen sechs hatte ich mein Buch fertig (einen dritten Terry Pratchett, Men At Arms, der zweite Band mit Sam Vimes und eine Art Krimi-Persiflage, ganz wunderbar). Viel trinken, ein Blick ins Internet.
Um acht gingen wir schließlich noch einmal los in Richtung Stadtfest. Wir wollten dort zu Abend essen und noch ein bisschen Musik und Atmosphäre und all diese Dinge wahrnehmen. Die Temperatur wurde so langsam angenehm, ein richtig schöner Sommerabend, sehr gut, um draußen zu sein.
Nur dass das außer uns halt auch tausende andere Leute dachten – schon beim Reinlaufen merkten wir, WIE sehr voll die Stadt war (und immer noch voller wurde). Kurzentschlossen machten wir also kurz vor der Altstadt stopp, als wir einen Tisch bei unserem Lieblingsitaliener am Fluss sahen (draußen, klar), und beschlossen einfach dort essen zu gehen. Und das war eine sehr gute Idee. Ich hatte einen grünen Salat und eine Portion Penne All’Arrabiata (SEHR scharf), dazu ein kleines Glas wunderbarer Pinot Grigio. Und der Liebste hatte einfach einen Tomatensalat mit Pizzabrot und dazu ein Hefe. Danach beide einen super Espresso, und damit waren wir rundum zufrieden.
Noch während wir dort saßen, kamen die Unwetterwarnungen aufs Handy und der Himmel wurde dunkel. In Anbetracht der Tatsache, dass der Liebste nachts noch los musste, um beim Abbau zu helfen, und dass die Stadt sowieso so voll war, und wir überhaupt keine Lust hatten, jetzt nass zu werden, entschieden wir, dass es das war mit dem Stadtfest dieses Jahr. Wir kamen gerade noch so trocken nach Hause, mehr oder weniger.
Daheim ein paar Erdbeeren mit Quark, zwei Folgen Rookies, während sich das Gewitter zunächst zu verziehen schien und dann als zweite Welle richtig loslegte mit Blitz und Donner. Der Liebste wartete mit dem Abbau noch etwas ab – er fuhr im Endeffekt um halb zwölf erst und kam mitten in der Nacht wieder zurück (trotz Abwarten nass bis auf die Haut, weil es sich ordentlich ein-starkregnete). Da war ich aber schon längst im Bett und im Tiefschlaf.