Asian Fusion und britische Probleme, Dienstag 2.1.2024

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Ich wachte um halb sieben auf (zuverlässig geweckt vom Magerkater-Wecker, der so langsam sanft wird in seinen Weckversuchen, man bekommt keine Pfote mehr ins Gesicht), war davor allerdings schon eine Weile wach gelegen (aufgewacht wegen doofer Träume und dann natürlich erst recht doofe Gedanken gesponnen). Keine Ahnung, was mein Gehirn da an Quatsch zusammengemixt hat.

Ich warf erst einmal einen Blick in die neue Zeitung (für ein bisschen neuen Quatsch), dazu viel Tee, zum Frühstück dann Brot mit abgelaufenen Sachen aus dem Kühlschrank (Seitan-„Salami“ vom Alnatura, die nicht so wirklich lecker ist, Milram Frühlingsstreich). Danach eine ausführliche Spielerunde Solenia, in das wir mittlerweile ganz gut reingekommen waren, auch wenn der Liebste natürlich wieder ein wenig rumjammerte, dass alles so kompliziert sei (und dann jedes Spiel gewann). Danach verschwand er in der Garage und ich schrieb den restlichen Vormittag einen Jahresrückblick 2023 für den Blog. Das dauerte tatsächlich bis halb eins.

Draußen hatte es sich eingeregnet, es war kaltes, unangenehmes Schmuddelwetter. Ich ging unter die heiße Dusche, dann mit Laptop aufs Sofa. Um halb zwei kam der Liebste wieder aufgetaucht und es gab Mittagessen mit zweiter Hälfte Kartoffelpfanne. Den restlichen Nachmittag blieb ich auf dem Sofa, teils mit einer Katze neben mir, teils ohne (Magi war den Tag über irgendwie bedröppelt, bewegte sich langsam, kam nicht gut aufs Sofa, war – trotz Regen – viel draußen, was bei Katzen ein schlechtes Zeichen sein kann (Rückzugsverhalten halt). Die Tierärztin hat leider noch Urlaub bis 7.1., danach werden wir ihn mal wieder vorstellen). Sehr produktiv war ich nicht, in erster Linie las ich Zeugs durch und schaute mir Zeugs auf YouTube an.

Um halb sieben gingen der Liebste und ich dann, Schmuddelwetter und alles, aber doch aus dem Haus. Wir hatten auswärts essen geplant und im benachbarten Stadtviertel, acht Minuten Fußweg, hatte ein neues asiatisches Restaurant aufgemacht (Pan’s Asian Kitchen), das wir probieren wollten. Das Restaurant hat keinen so ganz einfachen Standort, mehr oder weniger direkt an einer Ausfallstraße am Stadtrand gelegen, aber es war sehr ansprechend eingerichtet, eine schöne Mischung aus modern und gemütlich und ohne diesen Chinarestaurant-Kitsch, den man so oft findet. Es war auch ausdrücklich kein chinesisches, sondern ein „asiatisches“ Restaurant, und von der Küche her erinnerte es mich eher an urbanes europäisches Asian Fusion Food – in erster Linie Bowls, Ramen, Chikin (frittiertes koreanisches Hähnchen) und noch so ein paar asiatische Dauerbrenner (Thai Curry, gebratene Nudeln, Ente mit Reis).

Da waren wir also die nächsten zwei Stunden und waren so einigermaßen hin- und hergerissen, denn: Das Essen war eigentlich super, die Atmosphäre war nett, der Service sehr gut, aber was veganes Essen angeht, sieht es eher düster aus. (Auch schon für Vegetarier ist es recht dünn.) Wir hatten als Vorspeise Veggie Gyoza und Edamame, so weit so gut, aber als Hauptgang war es dann schwierig. Die Allergieauszeichnung für die Miso-Ramen gab Eier an, ich konnte aber nicht sehen, wo die sich verstecken sollten (in den Ramen konnte es eigentlich nicht sein, denn die anderen Ramen hatten keinen Eier-Vermerk). Ich fragte also noch einmal nach: Nein, keine Eier in dem Essen, also bestellte ich. Der Liebste wiederum nahm die gebratenen Udon Nudeln, die zwar kein „vegetarisch“-Symbol hatten, aber laut Gericht-Beschreibung und Allergiekennzeichnung hätte da eigentlich nichts drin sein dürfen. Tja, und als das Essen kam, schmeckte meine Brühe ziemlich nach Ei (kann aber auch Senf gewesen sein, es war nicht so ganz klar) und ansonsten leider etwas lahm (ich musste mit Sojasoße nachwürzen, was mir beim Asiaten sonst eigentlich nie passiert), und beim Liebsten… war ein fettes Spiegelei direkt über die Nudeln gelegt worden. Was halt wirklich überhaupt nicht geht, wenn das weder auf der Karte noch in der Allergiekennzeichnung steht. Wirklich schade, denn ich sehe nicht, was wir sonst dort essen könnten (und ich würde ehrlich gesagt auch nicht mehr hingehen und „halt fragen“ wollen, ich traue da ehrlich gesagt der Auskunft nicht mehr so), und damit passt das Restaurant für uns leider nicht so wirklich. Schade, denn eigentlich war das Essen wirklich sehr gut (bis auf wie gesagt etwas lahm bei mir).

Egal. Wir hatten einen schönen Abend, unterhielten uns gut und gingen um kurz vor neun satt nach Hause. Dort machten wir die offene Flasche Weißwein aus dem Kühlschrank leer und hatten danach als „Nachtisch“ die letzte kleine Flasche Eierlikör (und damit das erste Produkt aus der Verbrauchsliste). Dazu ein bisschen YouTube-Zeugs: Ich habe vor ein paar Tagen die Serie Very British Problems entdeckt, bisher kannte ich nur den Twitter-Kanal und die Webseite, und die Serie ist sehr, sehr lustig. Und bizarr, aber klar, es sind halt Briten.