Erster Arbeitstag nach dem Urlaub – und einigermaßen okay geschlafen, auch mal schön. Um sechs wurde ich von Magi geweckt, der sich aber brav 20 Minuten neben meinen Beinen zusammenrollte (was bei mir natürlich zu einer völlig verkrampften Haltung führte, aber trotzdem nett). Ich stand auf jeden Fall vor dem Wecker auf und ließ den Liebsten (der ja die ganze Woche Urlaub hatte) noch ein bisschen schlafen. Katzenfütterung, der Nasenkater bekam ein prophylaktisches Flohmittel ins Futter (bei Magi dachte ich zu spät dran), Wohnungsrunde und Tee. Draußen „ergiebiger Dauerregen“, wie die Zeitung schrieb und der Blick aus dem Fenster bestätigte. Wenigstens war das Flüsschen noch nicht über die Ufer getreten, der Neckar auch noch nicht, aber konnte natürlich alles noch kommen.
Der Liebste hatte noch frei und ich hatte deshalb für den Tag Home Office geplant. Nach Dusche und Müsli war ich um neun am Schreibtisch und stellte erst einmal fest, dass mein Rechner nicht bootete – schwarzer Bildschirm mit merkwürdigen Fehlermeldungen, keine übliche F1- oder sonstige Taste funktionierte. Der Liebste stellte fest, dass die Batterie für das BIOS wohl leer war und ausgetauscht werden muss. Er kriegte mit etwas Trickserei den Rechner wieder zum Laufen und ich konnte arbeiten, aber ich war trotzdem leicht genervt. Ich habe für so Quatsch überhaupt keinen Nerv.
Auf jeden Fall dann Arbeit bis ungefähr zwölf, was sich als ziemlich geruhsam darstellte: Wenige E-Mails, die ich schnell beantwortet hatte, ein bisschen Gechatte mit der Kollegin, die auch ihren ersten Arbeitstag hatte und von mir Informationen brauchte, ein paar Listen auf den neusten Stand bringen, den Kalender feintunen.
Um zwölf ausgedehnte Mittagspause, die ich erst einmal damit startete, dass ich mit dem Liebsten in den Alnatura ging für den großen Wocheneinkauf. Diese Woche hatte es ja keine Biokiste gegeben und wir mussten einige Sachen auffüllen (brauchten auch mal wieder drei Taschen dafür), aber ich war doch etwas überrascht, wie teuer der Einkauf am Ende war. Dabei hatten wir noch nicht einmal sonderlich teures Zeugs gekauft, abgesehen von einem Glas Mandelmus. Vielleicht merken wir jetzt so langsam auch, mit einem halben Jahr Verspätung, die angezogenen Lebensmittelpreise?
Mittagessen mit zweiter Hälfte Chana Masala und einer letzten Runde Solenia. Mit der schwereren Winter-Variante und den Zusatzkärtchen war das schon sehr abwechslungsreich und gab einem neue Möglichkeiten für Strategien und so. Trotzdem räumten wir es danach weg. Und dann auch gleich den runtergebrannten Adventskranz und den Adventskalender und die Weihnachtskarten und überhaupt ist jetzt Januar.
Nach dem Essen Kaffee und ein paar Kekse, und wir öffneten ein neues Spiel, ein „Tübingen-Quartett“, das wir auf dem Weihnachtsmarkt gekauft hatten. Das war eher ein Quiz als ein klassisches Quartett, aber es war sehr, sehr nett ausgestattet und mit tollen Bildern und gefiel uns außerordentlich gut. Ich hatte sofort drei Leute im Kopf, für die es als Geschenk passen würde (und dabei mache ich ja eigentlich keine Geschenke).
Nachmittagsarbeit ab halb drei: Ich hatte ja vormittags meine Inbox schon leer bekommen und einen wichtigen Punkt abgehakt, außerdem waren ein Großteil der Kolleg:innen noch im Urlaub, ich hatte also nicht vor, mich an meinem ersten Tag nach dem Urlaub zu überarbeiten. Leider erwartete mich, als ich den Rechner startete, eine Nachricht einer Kollegin für die kommende Woche, in der ich (Personalmangel und so) für einen eher anstrengenden Unterricht eingeplant war. Ich schaute nach ein paar Informationen (mein OneNote scheint sich wieder berappelt zu haben), konnte sonst aber nicht sonderlich viel machen und verschob den Stress also in die nächste Woche, wo er hingehörte.
Danach dann wieder eher geruhsame Arbeit, ein bisschen Spaß mit Excel, wo ich endlich eine Tabelle reparierte, indem ich alle Bezüge der verschiedenen Listen anpasste, und das war genau das Level an leicht stupider, ergebnisorientierter Arbeit, das ich am Nachmittag hinbekam (ich war nicht so energiegeladen, mir war furchtbar kalt und die Stimmung im Haus war auch nicht so gut, weil der Liebste sich mit Kopfschmerzen und entzündeter Nasennebenhöhle ziemlich malade fühlte).
Um fünf machte ich Feierabend und ging ins Fitness. Draußen war es den ganzen Tag nicht richtig hell geworden, auch wenn unter den Regenwolken gelegentlich mal die Sonne hervorgeschaut hatte. Ich erhoffte mir vom Fitness also einen kleinen Stimmungsaufheller, und das klappte auch ganz gut – auch wenn das Training deutlich anstrengender war als in der Woche davor. Und ich genervt war, weil ich mein Handy vergessen hatte (nicht dass ich es gebraucht hätte). Im Übrigen mehr Leute als vor Silvester, aber es war trotzdem recht ruhig, einen typischen Gute-Vorsätze-zum-neuen-Jahr-Effekt hat man in dem Studio nicht, dazu ist die Hürde zu hoch (durch die Verbindung zur Physiotherapiepraxis, man macht ja erst eine Einführung und ein Anamnesegespräch und pipapo).
Als ich um halb sieben heim kam, fand ich den Liebsten mit Wärmkissen und Decke schlafend auf dem Sofa. Da der Liebste den Tag über Wäsche gewaschen und das Erdgeschoss gesaugt und die Spülmaschine ausgeräumt hatte, fand ich seinen Haushalt-im-Urlaub-Level erfüllt und kümmerte mich ums Kochen. Ich ging also mit Podcast in die Küche (eine Runde Martin-Rütter-Podcast, wo es aber nur ungefähr die halbe Zeit um Hunde ging, die andere Hälfte um Populismus und Medien und was weiß ich, Martin Rütter macht ja immer gern so einen aktuellen Rundumschlag – mit erstaunlich schlauen Gedanken, muss ich immer wieder feststellen), ein bisschen aufräumen, dann kochen: einen Green Lentil Pie mit viel Tiefkühlzeugs (grüne Bohnen, Erbsen, Brokkoli), fertigem Blätterteig und den namengebenden Puy Linsen, dazu eine Creme aus eigentlich veganer Crème Fraîche, die ich durch eine Mischung aus Alnatura Frischecreme, Senf und Zitronensaft ersetzte. Funktionierte hervorragend.
Und dann ein ruhiger Abend mit ein bisschen Tierarztdoku und danach einem Big Fat Quiz. Der Liebste war sowieso halb am Schlafen, er hatte Kopfweh und fühlte sich gar nicht gut, und ich hatte auch keine Lust auf irgendetwas Anstrengendes. Ich fragte mich, ob es nicht als Start nach dem Urlaub besser wäre, gleich wieder mit einer richtig vollgepackten 5-Tage-Woche zu starten, anstatt so langsam mit zwei halbvollen Tagen anzufangen wie ich – so fühlte es sich zwar nicht stressig an, aber die Motivation war halt auch nicht sonderlich hoch. Die wäre es mit viel Stress allerdings vielleicht auch nicht.