Eher durchwachsene Nacht – der Liebste hatte mir am Abend noch sein warmes Wärmkissen rübergeschoben, weil ich mich über die kalte Matratze beschwert hatte, prompt war ich eingeschlafen und in der Nacht völlig überhitzt aufgewacht. Zu so richtig ruhigem Schlaf fand ich nicht mehr, und am Morgen fiel dann auch noch der Lichtwecker aus – also komplett, Licht und Piepsen. Wenigstens war der Katerwecker zuverlässig. Trotzdem leicht matschig, als ich aufstand, der Liebste noch mehr mit einem ziemlichen Kopfwehschädel. Immerhin kriegten wir es trotzdem beide hin, die BIOS-Batterie für meinen Rechner auszutauschen, der Liebste hatte noch eine da (fürs Protokoll: CR 2032, ging ganz leicht raus- und wieder reinzuklicken).
Ich hatte den Vormittag im Büro geplant, nach einer ausführlichen Dusche und Müsli zum Frühstück (mit Himbeeren aus dem Gefrierschrank, die auf der Aufbrauchliste standen, weil ich Himbeeren zwar mag und sie auch nachkaufen werde, aber dieses Paket war jetzt einfach schon ewig alt) gingen wir um Viertel vor neun aus dem Haus. Der Liebste ging mit und bog dann in den Bastelverein ab, wo er sich ein bisschen austoben wollte.
Erstaunlich viel los im Büro, es waren schon wieder drei Kurse in Präsenz da, dazu einige Kolleg:innen, die administrativ vorbereiteten (am Montag geht es dann „richtig“ los). Etwas „ruhiger“ wurde es dadurch, dass unser Haupttelefon tot war, also nicht die eigentliche Leitung, sondern der Apparat. Wir versuchten die üblichen Ingenieurs-Tricks (ausstecken, einstecken und so), aber es wollte nicht. Die Nebenleitungen und anderen Apparate gingen, wir konnten also raustelefonieren, und beschlossen, dass das Problem nicht dringlich genug war, um den Chef aus dem Urlaub zu holen, zumal wir offiziell sowieso noch verkürzte Öffnungszeiten während der Winterpause hatten.
Ich war vom Telefon wenig betroffen, kümmerte mich in erster Linie um Dokumente, die in der Post gewesen waren und bearbeitet werden mussten, ein paar Anfragen, ein bisschen Orga, Sachen besprechen. Um halb eins ging ich wieder nach Hause, mit kurzem Stopp beim Bastelverein, wo ich den Liebsten abholte.
Mittagpause mit der zweiten Hälfte Veggie Pie, einem Ananasquark danach, Kaffee und ein bisschen Rätsel. Ab halb zwei war ich wieder am Schreibtisch (und richtete erst einmal Uhrzeit und Datum fürs BIOS ein, bzw. ließ den Liebsten einrichten, der leicht überrascht war, dass es schon der 5.1. war, der Jahresanfang war ihm so ein bisschen entgangen).
Am Nachmittag hatte ich in erster Linie Beratungstermine, schaute dann noch ein bisschen nach der Planung für die nächste Woche und schloss um vier den Arbeitstag ab (da waren dann auch die meisten Kolleg:innen schon offline, wie ich an Teams sehen konnte).
Ich setzte mich erst einmal im Arbeitszimmer in den tollen Sessel, in erster Linie, weil das Zimmer ok geheizt war und mir den ganzen Nachmittag schon unfassbar kalt war. Ich schlief prompt im Sessel nach drei Sätzen Guardian-Artikel ein und schlief die nächste halbe Stunde tief und fest. Als ich aufstand, fühlte ich mich nicht so wirklich super: Immer noch sehr kalt, die Nase lief, der Hals kratzte, ich war völlig schlapp und wie durchgekaut. So richtig „krank“ war es nicht, aber definitiv nicht fit. Ich machte erst einmal einen Covid-Test, nur ein Strich, und legte mich dann wehklagend aufs Sofa. Irgendwann fiel mir ein, dass ich eventuell meine Menstruation in den nächsten ein oder zwei Tagen bekommen könnte, und das bei mir immer wieder mal ein Ankündigungszeichen war: Nicht dass ich krank wäre, eher so, als ob ich am nächsten Tag krank werden würde. Ich schob es mal darauf und lenkte mich mit Technikzeugs ab.
Der Liebste hatte nämlich von der Firma einen älteren Laptop übrig, einen schlanken kleinen Thinkpad, den ich mir für die Arbeit einrichten wollte. Das funktionierte aber nur so halb, weil Microsoft natürlich sofort wollte, dass ich mich mit einem Microsoft-Konto anmelde, dann aber mein Konto nicht erkannte und rumzickte und nervte. Ich passte die Energieeinstellungen an und ließ den Rest bleiben. Ich werde das mal im Büro machen müssen.
Der Liebste übernahm das Abendessen und kochte uns einen großen Topf Kartoffel-Lauch-Suppe mit gerösteten Räuchertofuwürfeln, und siehe da, nach dem Essen ging es mir schon eine ganze Ecke besser. Dass das Wohnzimmer durch den Ofen warm war, half auch. (Draußen so um die vier Grad plus, aber ziemlich windig und nasskalt.)
Nach dem Essen klickte der Liebste auf sein Netflixkonto und stellte fest, dass ihm eine Tonne neuer Sci-Fi-Serien angeboten wurden (im Gegensatz zu mir, wo die Vorschläge sich in erster Linie auf Makeover-Shows und Comedy beziehen, diese Algorithmen sind wirklich die Pest). Wir starteten, etwas untypisch für uns, eine Kinderserie, allerdings Zeichentrick und Star Trek, das passte dann doch wieder sehr gut: Star Trek Prodigy, im Delta-Quadranten spielend und mit einem Captain-Janeway-Hologramm, das tatsächlich von Kate Mulgrew gesprochen wurde. Ich war natürlich sofort komplett angetan und gefesselt und wir schauten gleich mal die ersten fünf Folgen durch (jede Folge geht nur etwas über 20 Minuten). Danach noch die letzten beiden Folgen der Tierretter, und um halb zehn fiel ich ins Bett: Einigermaßen kaputt und mit dem dringenden Bedürfnis nach einer langen, guten Nacht.