Essen auf Herd, Montag 22.1.2024

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Ganz normaler Montagmorgen nach einer okay-en Nacht: Etwas vor dem Wecker aufgewacht, Diskussionen mit Magi, aufstehen und Katzenversorgung, dabei Diskussionen mit beiden, weil sie das Futter vom Vorabend nicht aufgefressen hatten (wir hatten ihnen vermutlich etwas viel hingestellt, was das aufdringliche Magertier allerdings nicht daran gehindert hatte, zu uns ins Bett zu klettern und zu nerven), Tee, Küche, Gedöns. Sehr beeindruckt war ich beim Blick in die Zeitung und dem Foto vom komplett vollen Stuttgarter Schlossplatz (und in München eine abgebrochene Demo wegen zu vieler Leute, Jungejunge). Ein bisschen traurig im Nachhinein, dass wir nicht dabei gewesen waren (auch am Sonntag waren es noch einmal Leute im fünfstelligen Bereich gewesen), aber ich denke nach wie vor, dass es mindestens genauso wichtig ist, in den kleinen Städten auf die Straße zu gehen. Passte also schon.

Der Liebste machte uns ein Porridge zum Frühstück und ging dann ins Büro, ich war ab kurz vor neun am Schreibtisch und arbeitete die erste Runde Mails und Chatnachrichten ab, warf noch einen Blick in den Kalender und ging dann duschen. Etwas ärgerlich, dass ich nur einen Blick in meinen Onlinekalender geworfen hatte, ich hatte nämlich einen Termin aus dem Papierkalender nicht online eingetragen, stupid me, und als ich um kurz nach zehn wieder am Rechner war, sah ich eine Mail im Posteingang mit einem wartenden Menschen. Doof. Ich loggte mich schnell ein und konnte den Termin dann noch machen (nur ein paar Minuten Verspätung, nicht schlimm, passte alles), aber ein bisschen unnötig war es schon.
Nun ja. Den restlichen Vormittag viel Kommunikation, ich war in erster Linie mit Mails schreiben und beantworten, Chatanfragen und Reaktionen und so weiter beschäftigt. Zeugs halt, leicht erhöhte Schlagzahl. Merkte man auch daran, dass tagsüber mehrfach das Geschäftshandy klingelte (die Umleitung funktioniert, hurra).

Mittagspause von halb eins bis eins mit Krimi, angenehm handzahmen Katzen und restlichem Thai Curry, und dann zwei längere interne Meetings von eins bis vier. Das erste war so ein bisschen ein Labermeeting (nicht abwertend gemeint, es geht ein bisschen um Neustrukturierung und Umschichtung und davor steht erst einmal eine Bestandserfassung und Vorstellung der bestehenden Strukturen, schon wichtig), beim zweiten bereiteten der Kollege und ich gemeinsam die Schulung vor, die wir kommende Woche halten werden. Das war erstaunlich produktiv, nicht zuletzt, weil OneNote mal nicht herumzickte und wir so gemeinsam am gleichen Dokument arbeiten konnten. Sehr zufrieden, auch wenn wir einen Folgetermin ausmachten, aber das war völlig okay. Danach noch die letzten Mails, und um kurz nach fünf machte ich Feierabend.

Ich hatte mir nämlich vorgenommen, ins Fitness zu gehen – etwas ungewöhnlich am Montag, aber man muss die Gelegenheiten nutzen, die sich bieten. Also ging ich in den strömenden Regen (unangenehm Landregen-nieselig, aber nichts, was Mantel und Stiefel nicht hinbekommen hätten) und trainierte bis halb sieben einmal die Geräte durch. Anstrengend, klar (Mittagessen war schon wieder recht lang her und überhaupt Arbeitstag und so), aber ich trainierte alle Geräte durch, sogar den doofen Rückenstrecker zweimal. Mit ganz geradem Rücken ging es, ohne dass mein Ischias weh zu tun begann, allerdings halt sehr vorsichtig und mit viel Konzentration. Aber das ist ja sowieso wichtig.

Daheim fütterte ich erst einmal die Katzen und gab Magi sein Medikament (funktionierte ausgesprochen gut, weil ich morgens nicht so viel gefüttert hatte, er deshalb hungrig war und die Futterpaste mit Tablette in zwei Happs auffraß) und machte mich dann ans Kochen (allein, weil der Liebste geschrieben hatte, dass er direkt nach der Arbeit etwas für den Bastelverein erledigen müsste und erst später kommen würde).
Das Essen war ein Orzo mit Passata, Oliven und Kichererbsen, eigentlich ein einfaches Essen, das laut Rezept mit trockenen Orzo und nur wenig Flüssigkeit (außer der Passata) fünfzig Minuten im Ofen köcheln sollte. Ich hatte das Rezept offensichtlich schon einmal gemacht und als Kommentar dazugeschrieben „geht auch im Topf, wie ein One Pot“. Also kochte ich die Kichererbsen im Dampfkochtopf gar und rührte dann alle Zutaten zusammen. Etwas Wasser dazu, damit die Orzo genug zum Aufsaugen hatten, gründlich verrühren und köcheln lassen. Dann ging ich schnell nach oben, aufs Klo und mich umziehen.

Als ich wieder runterkam, bemerkte ich schon einen leichten verbrannten Geruch in der Luft und fragte mich, ob mir irgendetwas heruntergefallen und auf die Gasflamme gekommen war. Aber von wegen. Memo an mich: Wenn man Orzo als One Pot macht, dann muss man während des Köchelns offensichtlich permanent rühren, sonst brennt einem der Mist sehr schnell unten rein. Und zwar so richtig als dicke Schicht.
Sehr ärgerlich. Ich schichtete den nicht angebrannten Teil des Essens in einen neuen Topf und erklärte das Kochen damit für beendet, denn Flüssigkeit war auch keine mehr drin und überhaupt. Die Orzo waren halt noch nicht ganz durch (SEHR al dente), aber egal, ich hatte keinen Nerv mehr.

Ich bin auf seinem Platz.

Also Essen (hm, essbar war es zumindest, schon okay), dazu versank ich ein bisschen in meinem Krimi, irgendwann dann von zwei Katzen belagert auf dem Sofa. Als der Liebste um kurz nach acht nach Hause kam, wechselten wir zu einem alten Big Fat Quiz und aßen dazu (nachdem er auch Orzo gegessen und geradezu absurd gute Laune versprüht hatte) eine unvernünftig große Portion Baklava. So unfassbar lecker. Insgesamt damit, angebranntes Essen hin oder her, ein ausgesprochen schöner Abend.