Mit schnurrender Magerkatze um Viertel nach sechs wach geworden, das war schön. Nicht so schön war der jetzt doch deutlich ausgeprägte Schnupfen, also zusätzlich zum belegten Hals und keuchenden Atem, es ist zwar ein Klassiker, dass Erkältungen bei mir erst mit Halsschmerzen anfangen und sich dann erst auf die Nase ausbreiten, aber blöd ist es trotzdem. Genauso blöd wie die sehr unangenehmen Kopf- und Rückenschmerzen – so unangenehm, dass ich um halb acht eine Tablette nahm. Ansonsten Morgenroutine mit Müsli, Zeitung und Katern (und Katzenauseinandersetzung, Magi gab dem Kater, der ihm den Weg zur Futterschüssel abschnitt, eine Ohrfeige, worauf ich Magi ein bisschen schubste, worauf beide Katzer mit mir beleidigt waren, also zumindest für drei Minuten). Um kurz nach acht packte der Liebste seine Sachen und machte sich auf den Weg an den Bodensee, wo er bei den Schwiegereltern das Garagendach reparieren und bei der Gelegenheit gleich einmal die Grundlagen für Solarpanels und Wallbox für den künftigen Hybrid abklopfen wollte.
Apropos Solarpanels: Der Liebste hatte ja vor dem Urlaub kurzentschlossen Panels für eine Balkon-PV-Anlage bestellt, am Dienstag sind sie gekommen und warten jetzt auf den Einbau. Das sollte dann das Programm der nächsten Wochenenden bestimmen (wenn ich mal wieder gesund bin). Passend dazu zeigte sich die Sonne bei strahlend blauem Himmel, für den Tag waren bis zu 26 Grad vorhergesagt. Die Solarpanels kommen also gerade richtig (wenn sie dann mal laufen und Strom produzieren und wir ihn nutzen können – das wird vermutlich dann Herbst oder so).
Bei mir wirkte die Tablette und ich beschloss, ein bisschen aktiver zu sein. Erst einmal fuhr Harold oben, ich wischte ihm hinterher und putzte gleich noch das Bad. Ich hatte vermutet, dass das schon ein bisschen zu viel wäre, aber es ging okay. Danach duschen, ich packte das Altglas und brachte es nach nebenan zum Supermarkt, ein Blick ins Internet, ein bisschen schreiben, und das war der Vormittag. Mittags machte ich mir ein paar frische Nudeln zur restlichen Kohlrabi-Sahnesaue, dann Sofapause mit Buch.
Um halb zwei ging ich zum Alnatura für einen reduzierten Wocheneinkauf – ich wollte den Wagen nicht nehmen und kaufte deshalb nur so viel, wie ich in einer großen Tasche tragen konnte. Es war absurd warm mit strahlender Sonne, ich hatte eigentlich meine Trainingsjacke über dem Shirt anziehen wollen, zog sie aber schnell wieder aus. Die App zeigte 26°.
Deshalb ging ich nach dem Auspacken mit Buch und Tee in den Garten und saß dort gute zwei Stunden lang, begleitet von beiden Katern, die sich nicht so ganz sicher waren, ob da jetzt im Garten mal was passierte oder nicht, aber man konnte ja mal mit herumliegen. Und schlafen und so. Soweit das ging, denn in der Fichte im Nachbargarten nisten seit ein paar Wochen Falken (wir vermuten, unsere Balkonfütterung ist daran nicht unbeteiligt, also nicht dass die Falken Vogelfutter aus der Röhre fressen würden, es ist eher die Nahrungskette Futterangbot => viele Singvögel => interessant für Falken. Die Unmengen an Spatzen sind diesen Frühling jedenfalls von den Büschen hinter dem Haus ins Gebüsch vor dem Haus gezogen), und die Jungtiere machen einen Heidenrabatz, wenn die Elterntiere Futter heranbringen. Ich vermute, dass es zwei Jungtiere sind, es ist schwierig zu sehen. Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass ein einzelner Jungfalke so einen Lärm machen kann.
Um halb fünf rief der Liebste an: Er war ganz erstaunlich gut vorangekommen, das Garagendach war wieder dicht. Das war eine super Nachricht, weil wir schon davon ausgegangen wären, dass es mehrere Wochenenden in Anspruch nehmen würde.
Ich nahm das zum Anlass, meinen Lesenachmittag zu beenden und noch so ein bisschen nach dem Garten zu schauen – nicht viel, ohne mich zu überlasten, harhar. Konkret wollte ich ein bisschen Unkraut – Ahornschösslinge vor allem – jäten, und vor allem die Terrassenplatten vom Zeugs befreien. Das Problem mit den Terrassenplatten ist nur, dass da immer noch eine Platte daneben liegt, wenn man mit einer fertig ist, und so kommt man buchstäblich vom Hundertsten ins Tausendste (naja buchstäblich sind es so vermutlich hundert Platten oder so). Ich holte also einen großen Eimer Zeugs aus den Plattenritzen (minus der Vergissmeinnicht, es haben sich nämlich zahlreiche Vergissmeinnicht auf der Terrasse angesiedelt, was unglaublich hübsch aussieht) und hörte erst um sechs auf, als ich nicht mehr richtig rupfen konnte, weil mir die Kraft in den Fingern nachließ (da hatte ich die Terrasse quasi schon fertig).
Katzenfütterung (funktionierte nur so halb, Magi verschwand gleich wieder nach draußen, der Nasenkater wollte nur Katzenwurst, sonst nichts), dann ein bisschen Sofapause. Dazu eine Allergietablette, weil ich vermutete, dass mein erstarkter Schnupfen zumindest zur Hälfte nicht nur von der Erkältung, sondern auch vom Heuschnupfen kam. Der Liebste meldete sich, dass er jetzt losfahren würde, und das war für mich das Signal, mit dem Kochen anzufangen. Eine Stunde später hatte ich ein wunderbares indisches Curry mit Kidneybohnen auf dem Herd köcheln. Ich bin nicht so ein großer Fan von Kidneybohnen, aber in diesem Curry (mit einer Chilischote, etwas Zimt und ordentlich Garam Masala) ging das ausgesprochen gut.
Gegessen wurde erst um halb neun, als der Liebste wieder da war, ausgepackt und schnell geduscht hatte. Dazu eine Folge 3 Body Problem. Gruselig wird das so langsam.