Kalte Tage, Donnerstag-Freitag 18.-19.4.2024

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Zwei Prüfungstage, dementsprechend sehr lang und wenig zu berichten außer der Arbeit. Und was in der Arbeit los war, war dann teilweise auch noch eher doof. Nun ja.

Am Donnerstag stand erst einmal „meine“ Prüfung an, also die Prüfung, für die ich den größten Teil der Leute direkt vorbereitet hatte und hauptverantwortlich war, dementsprechend angespannt war ich. Morgens früh aus dem Haus, der Liebste machte mir ein paar frische Nudeln fürs Mittagessen und ein Erdnussbuttersandwich fürs Frühstück, und um kurz vor acht war ich schon in der Firma.
Den ganzen Vormittag bis kurz nach eins in der Prüfungsaufsicht. Alle waren da, alle waren gesund und einigermaßen guter Dinge, insgesamt lief alles rund – gut so, nur für mich so ein bisschen nervig, weil man in der Aufsicht halt dasitzt und Aufsicht macht, und ich hätte wirklich viele andere Dinge nebenher zu tun gehabt. Geht aber halt natürlich nicht.

Am Nachmittag übernahm eine Kollegin die Aufsicht und wurde erst einmal von mir ein bisschen eingearbeitet, dann ging sie mit den Leuten in die Gruppe, ich begrüßte noch die Prüfer und konnte dann eine kleine Mittagspause machen (Pasta mit grünem Spargel-Zeugs).
Den restlichen Nachmittag startete ich schon einmal mit der Prüfungsnachbereitung, dazu administratives Zeugs, Mails, ein bisschen Vorbereitung für meinen Abendkurs.
Irgendwann war die Prüfung zu Ende und ich verabschiedete die Leute, froh, dass es so gut gelaufen war. Sogar das Wetter machte mit – morgens hatte es noch richtig blöd geregnet, ab nachmittags kam dann ein bisschen die Sonne raus. Half mir aber wenig, denn ich hatte ja noch Unterricht am Abend, ich startete die neue Runde Abendkurs.

Der Kurs war wieder als Hybridkurs angelegt, und so waren um halb sechs drei Leute vor Ort und vier Leute online, was sich als ganz gute Kombination erwies (mal sehen, ob es bei der Teilnehmerzahl bleibt). Ich war mit dem Kurs sehr zufrieden: Nette Leute, das Material passte, die Gruppe harmonierte ganz gut, die Technik machte mit, alles prima. Das war dann tatsächlich, neben der gut gelaufenen Prüfung, ein Stimmungsbooster.
Nach dem Kurs musste ich allerdings noch die Prüfung fertig nachbereiten, und weil es sonst alles am Freitag zu knapp gewesen wäre, bereitete ich noch Unterricht für die nächste Woche vor. So wurde es dann halb neun, bis ich heimgehen konnte, und das war dann sogar für mich sehr spät. Daheim dann nicht mehr viel, nur ein kurzes Abendessen, der Liebste hatte eine Schüssel Dinkelsalat mit Kohlrabi gemacht (gut, aber ein bisschen langweilig, so ein paar Cherrytomaten oder so hätten dem Rezept gut getan).

Am Freitag ging ich (nach dem langen Abend davor) erst auf kurz vor neun ins Büro und machte vorher noch ein paar Sachen daheim – vor allem packten wir morgens nach Müsli und Dusche unsere Sachen, da wir abends direkt nach der Arbeit nach Freiburg fahren würden. Der Liebste hatte geplant mittags heimzukommen, er würde unseren Rucksack (wir nahmen den neuen Wanderrucksack für uns beide) dann mitnehmen und mich abholen. Ich nahm zur Arbeit also nur die Tardis mit und musste sehr gut überlegen, was ich einpackte und was daheim bleiben sollte, inklusive einem Paar extra Schuhe, das ich in einer Tüte mitnahm, weil Regen vorhergesagt war und ich in der Arbeit keine dicken Schuhe tragen wollte. Alles logistisch kompliziert.

Für den Vormittag war ich wieder in einer Prüfungsaufsicht, dieses Mal mit einem für mich neuen Format, sodass ich den ganzen Vormittag über damit beschäftigt war, die Abläufe richtig zu koordinieren und den Leuten auch die richtigen Informationen zu geben. Das klappte insgesamt alles okay. Nur dass halt mein Kopf ziemlich beschäftigt war – ohne jetzt ins Detail zu gehen, weil das in nicht in den Blog gehört, aber direkt vor dem Prüfungsstart hatte ich vom Chef noch eine richtig doofe Nachricht bekommen. Also nicht doof von ihm, sondern blöd im Inhalt. Da hat jemand sich entschieden, die maximale Eskalationsstufe zu zünden, und wir werden da jetzt auch mit maximaler Eskalation reagieren müssen. Und das ist halt alles schon sehr ärgerlich.

Der Nachmittag war dann recht ruhig: Ich konnte eine kurze Mittagspause machen (der Dinkelsalat war über Nacht gut durchgezogen und jetzt deutlich besser als am Abend davor) und hatte dann Zeit für administratives Zeugs, da die Kollegin die Prüfungsorga übernahm. Das klappte alles so gut, dass ich um halb vier tatsächlich schon fertig war, wo der Liebste mich abholen sollte. (Der kam halt nur schon um drei, weil er sich irgendwie in der Zeit vertan hatte und außerdem GEHEN wollte. Aber er musste die halbe Stunde noch warten.) Überpünktlich machte ich also Feierabend, wir nahmen unser Reisegepäck und machten uns auf den Weg zum Flixbus für ein Freiburg-Wochenende.

Die Reise startete erst einmal etwas wackelig, denn es regnete, es war unangenehm windig, es hatte niedrige einstellige Temperaturen – und der Bus kam über eine Stunde zu spät. Innerhalb kürzester Zeit waren wir beide ziemlich durchgefroren (Baumwoll-Rollkragenpulli und rote Jacke waren VIEL zu wenig, außerdem stellte sich heraus, dass meine schwarzen wasserdichten Reebok-Sneaker, die ich vor fünf Jahren in Oxford gekauft hatte, mittlerweile halt leider nicht mehr so wirklich wasserdicht sind). Dazu war noch ein Depp am Bahnhof, der fast die ganze Zeit laute Rapmusik laufen ließ, SO nervig, und überhaupt waren wir komplett ausgekühlt und nass und ziemlich schlecht gelaunt, als der Bus dann endlich kam.

Die Fahrt lief dann okay, auch wenn wir noch etwas mehr Verspätung obendrauf fuhren und am Ende statt um18:45 um 20:30 in Freiburg ankamen. Der Grund stellte sich schnell heraus: Der eiskalte Dauerregen verwandelte sich im Schwarzwald in Schneegestöber, und deshalb konnten wir nicht nur sehr langsam fahren (5 cm Neuschnee auf der Höhe Titisee-Neustadt), sondern wir wurden auch zweimal wegen schwerer Unfälle umgeleitet. So gesehen war ich froh, dass wir gut angekommen waren.
Nur unser Plan, um sieben in Freiburg zu sein, die Sachen im Hotel abzuladen und dann gemütlich essen zu gehen, ging halt nicht so aus. Stattdessen ließen wir uns, immer noch im strömenden Regen, vom Taxi ins Hotel bringen und beschlossen dort, einfach gar nicht mehr aus dem Haus zu gehen. An der Hotelbar holten wir uns zwei Bier und für jeden eine Pizza Margerita, die zwar leider nicht vegan, aber dafür heiß und vor allem einfach da war. Das hob dann die Laune ein bisschen, und als wir um zehn ins Bett fielen, war uns schon fast wieder warm.