Am Dienstag einigermaßen ausgeschlafen beim Aufwachen (der Liebste war schon früher aufgestanden, hatte mich schlafen lassen und die Katzenaufmerksamkeit auf sich gezogen), trotzdem sehr müde und ein bisschen frustriert – ich hatte auf den vor mir liegenden Tag (mit voraussichtlich anstrengendem Unterricht und wieder tausend Sachen zu erledigen bis in den Abend) überhaupt keine Lust. Vor allem nach dem langen Tag davor und einem nächsten langen Tag danach und überhaupt. Es wird dringend Zeit, dass ich meine Arbeitslast runterbekomme. Weiß nur noch nicht genau wie, haha.
Auf jeden Fall Morgenroutine mit Müsli, ich verlas ein bisschen den Hafer (nicht das ganze Glas, das dauerte mir zu lang), ein Blick in die Zeitung (hatte aber mit der Nachricht von Friedrich Merz als wiedergewähltem CDU-Vorsitzenden schon keine Lust mehr). Dann eine schnelle Dusche und aus dem Haus, um halb neun war ich schon im Büro.
Klar, der volle Tag bewahrheitete sich – es war aber insgesamt eigentlich ganz positiv. Den ganzen Vormittag bis kurz nach eins hatte ich Unterricht, ein sehr netter Kurs mit nur etwas ungewohntem Kursniveau, auf das ich mich ein bisschen einstellen musste. Aber es ging okay und ich kam recht zufrieden aus dem Kurs. Kurze Mittagspause mit den restlichen Lieblingsnudeln (die ganz okay waren, dafür, dass Nudeln in Sahnesoße eigentlich kein Gericht für den nächsten Tag sind), dann viel, viel, viel Orgakrams am Nachmittag, und abends der zweite Kurs, der ebenfalls auch lief. Als ich fertig war, war ich mit dem Stand (des Unterrichts, der Erlediliste, der Inbox) ganz zufrieden. Noch ein paar wichtige letzte Sachen zum Abhaken, dann richtete ich noch die Räume für die kommende Prüfung und war um 20 Uhr mit allem fertig und konnte heim.
Der Liebste hatte daheim schon eine Schüssel Nudelsalat gemacht und alles an grünem Blattzeug reingeschnitten, was noch so rumlag – ein Bund Rucola, eine Schachtel Kresse, Schnittlauch, Petersilie, eine letzte Gurke. Das ergab einen wirklich ganz wunderbaren Salat.
Zum Abendessen starteten wir eine neue Serie von meiner Netflix-Bookmark-Liste: Manifest, so ein bisschen Psycho, ein bisschen Sci-Fi, ein bisschen Lost (was mir ja allerdings nicht so gefallen hat, ich hoffe, bei der Serie löst sich am Ende alles auf!). Der Pilot war auf jeden Fall schon vielversprechend.
Am Mittwoch dann ein sehr früher Start ohne Yoga, Prüfungstag und so. Um acht war ich im Büro, wenigstens hatte mir daheim noch das Müsli gereicht.
Für die Prüfung war ich hauptverantwortlich und übernahm auch einiges an Aufsicht, Orga drumherum sowieso. Dementsprechend voll war der Tag, mit sowieso viel administrativem Zeugs und nur einer schnellen Mittagspause. Es ging alles okay, auch wenn es so ein paar Merkwürdigkeiten gab, die ich im Licht der letzten Entwicklungen schon bemerkenswert fand. Nun ja. Egal, ich war zufrieden, und am Nachmittag hatte ich noch zweimal Unterricht, der auch sehr nett war und mir viel Spaß machte. Danach dann noch ein ziemlicher Schreibtischmarathon mit Unterrichtsvorbereitung und Kommunikation, die vier freien Tage wollten erarbeitet werden. Das Tolle war aber tatsächlich, als ich um halb neun fertig war, dass ich tatsächlich einen Stand hatte, wo die vier Tage komplett frei bleiben konnten. Das war schon sehr großartig.
Daheim läuteten wir das lange Wochenende erst einmal mit einem Feierabendbier ein, dann ein Seaside Pie zum Abendessen (ein Auflauf mit Pilzen, Erbsen und einer Kartoffelbrei-Haube nach Bosh-Rezept). Dazu zwei Folgen Manifest, und weil das so schön passte und ja ein Feiertag wartete, gingen wir zum Absackerregal – eigentlich hatten wir einen Whiskey nehmen wollen, schwenkten aber auf dem letzten Meter noch auf Birnenschnaps um. Zunächst eine Palmischbirne, die in Ordnung war, nur ein bisschen weniger aromatisch, als ich sie in Erinnerung hatte, und dann einen Williams von der Brennerei Senft vom Bodensee, „Willi Frucht“ genannt, weil der Williams mit Fruchtschnitzeln versetzt und dadurch noch etwas „aromatisiert“ wird. Das hätte es meinem Geschmack nach nicht gebraucht – er war mir ein wenig zu „fruchtig“ und süßlich. Was mich aber nicht daran hinderte, noch einmal nachzuschenken. Dabei kam mir ein wenig die Hand aus, was dazu führte, dass wir am Ende beide einen doppelten Schnaps im Glas hatten. Das war dann ein bisschen viel an Alkohol, aber hey – nach der Woche und so kurz vor dem Feiertag passte das schon.