Ganz gut geschlafen, sogar nach dem ersten Aufwachen um Viertel vor sechs noch einmal eingeschlafen und eine gute Stunde weitergeschlafen. Einzige Negativpunkte: Erstens, einen unfassbaren Quatsch geträumt, und zweitens nutzte Magi die frühen Morgenstunden, um das obere Katzenklo zu benutzen, und was dieses Tier da an Geruchsstoffen produziert, kriecht einem mit fast physischer Gewalt in die Nase. Ich bin mir eigentlich fast sicher, dass das unter irgendwelche Kampfmittelverordnungen fällt, chemische Kriegsführung oder so. Es war auf jeden Fall nicht lustig.
Nicht lustig war auch, dass ich direkt nach dem Aufstehen die Mail von Vodafone sah, dass wegen bescheuerter Wartungsarbeiten am Montag das Netz kurzfristig ausfallen könnte. Zwar immer nur phasenweise und immer „nur“ maximal 10 Minuten, aber für mich, die ich beim Unterrichten auf ein stabiles Internet angewiesen bin, war es natürlich trotzdem nicht tragbar. Das bedeutet, am Montag muss ich zum Arbeiten ins Büro, und das wo ich die ganze restliche Woche auch furchtbar früh im Büro sein muss und der Montag der einzige Home Office-Tag gewesen wäre – und das auch noch bei meinem frühen Morgenkurs. Da werde ich wohl um Viertel nach sieben gehen müssen. Nerv, nerv, nerv.
Nun ja. Erst einmal Wochenende. Da wir einigermaßen früh aus dem Haus wollten, ließen wir Harold außerhalb seines frühen Rhythmus schon um halb acht fahren. Währenddessen Müsli und Tee. Draußen immer noch der ergiebige Dauerregen, der fürs ganze Wochenende angekündigt war. Das drückt so langsam wirklich ziemlich aufs Gemüt, vor allem da wir an den Bodensee wollten und durchaus das reale Risiko bestand, dass wir direkt ins Hochwassergebiet fahren würden. Wir schauten morgens noch einmal in den Wetter Online-Liveticker: Wir schrammten mit unserer Fahrtstrecke haarscharf westlich am violetten Bereich vorbei. Nun ja.
Um Viertel nach neun auf die Strecke, mit kurzem Zwischenstopp in einem Baumarkt und – SO TOLL – einem zweiten Zwischenstopp, weil es mitten auf dem platten Land auf der Sigmaringer Alb einen Erdbeerstand gab. Die Leute dort ließen sich scheinbar vom Dauerregen nicht beeindrucken. Wir auch nicht, und weil die Erdbeeren dort echt gut aussahen, total aromatisch dufteten und günstig waren, kauften wir gleich mal eine 2 kg-Schütte. Nimm das, Regen. Hihi.
Wir kamen ziemlich exakt pünktlich an und mussten tatsächlich nur ein einziges Mal auf der Landstraße eine überflutete Stelle überqueren (der halbe rechte Fahrstreifen war noch frei, sodass man nur im langsamen Tempo einen kleinen Schlenker fahren musste). So weit so gut.
Und dann den Tag über halt Besuch bei den Schwiegereltern, der Schwager war auch da (schon ewig nicht mehr gesehen). Wie quasi immer: wir machten einige kleinere Reparaturen im Haus Wasserhahn im Gästeklo, Duschabtrennung und lose Fliesen im unteren Bereich), ansonsten ein paar einfachere und ein paar mehr schwierige Gespräche. Alles so ein bisschen kompliziert und persönlich und deshalb nichts für den Blog. Es kostete alles recht viel Energie – damit hatten wir morgens schon gerechnet, aber wie viel (emotionale) Energie es werden würde, das war dann doch mehr als erwartet. Und es wird vermutlich noch ein paar Kapitel geben, denn es stehen einfach noch Sachen zu klären an. Nun ja.
Um kurz nach fünf fuhren wir wieder nach Hause. Bei mir machte sich zu dem Zeitpunkt ein blöder Kopfschmerz breit, vermutlich der Nässe und Kälte (es hatte maximal 15 Grad) und dem anstrengenden Tag geschuldet, dazu etwas zu viel Kaffee. Und dass im Auto ein Warnlicht leuchtete, Reifendruck hinten links prüfen, wir aber an der Tanke hielten und dort einen normalen Druck maßen, das half auch nicht. Dazu – klar – Dauerregen, überhaupt alles mäh. Deshalb holte ich uns dann einfach an der Tanke (wir hielten zweimal, einmal wegen Reifen, einmal wegen Tanken und Klo) eine Flasche Cola und zwei Schokoriegel. Erstaunlicherweise gab es sogar welche in vegan und Fair Trade.
Um acht waren wir daheim – später als gedacht, weil wir auf dem Heimweg vom Autoabstellplatz eine alte Freundin des Liebsten trafen und etwas länger zum Reden stehenblieben (für mich aus diversen Gründen ein unglaublich anstrengendes Gespräch, und dass es währenddessen permanent weiterregnete, mir das Wasser in den Kragen floss und ich darauf achten musste, dass die 2 kg Erdbeeren nicht nass wurden, half dabei auch überhaupt nicht).
Daheim hatte ich dann zu gar nichts mehr Lust. Ich kümmerte mich um die Kater, während der Liebste uns ein schnelles Abendessen machte: Maultaschen mit ein paar Zwiebeln in der Pfanne angebraten, dazu Blattsalat (…der ist jetzt ja schon fertig vorbereitet, und weil wir letztes Wochenende ein fertiges Salatdressing in der Flasche mitgenommen hatten, das sich als extrem lecker herausstellte – Emils Vinaigrette – geht das jetzt mit dem Salat halt einfach superschnell und überhaupt alles toll). Danach logischerweise Erdbeeren, dieses Mal zusammen mit Quark. Und als Absacker einen Fingerbreit amerikanischen Eagle Rare, dessen süßlicher Mais-Karamell-Honig-Geschmack als Dessertwhiskey perfekt passte.
Dazu zwei Folgen Hundeerziehungs-Quatsch, denn nachdem ich mich am Freitag so geärgert hatte, waren am Samstag plötzlich wieder zwei Folgen gratis verfügbar. Die waren am Freitag definitiv noch nicht da gewesen, aber hey, mir egal. Wir hatten auf jeden Fall was zu gucken. Bis es mir um zehn dann echt zu kalt wurde: Wir haben ja schon seit ein paar Wochen die Heizung endgültig ausgestellt, und Holz haben wir auch keines gehackt (…und ganz ehrlich, am ERSTEN JUNI möchte ich auch nicht mit Holz heizen müssen). So langsam merkt man aber halt den ständigen Dauerregen und die krasse Abkühlung, im Wohnzimmer hatte es 18 Grad. Mäh. Deshalb legte ich mich ins Schlafzimmer unter die warme Decke und startete ein neues Buch. Das war dann, mit der Aussicht auf wenigstens noch einen freien Sonntag, ein ganz gemütlicher Tagesabschluss.