Kurz vor sechs aufgewacht, mit ziemlich doofem Kopfweh, aber trotzdem recht viel Tatendrang, weswegen ich auch nicht lang liegenblieb, sondern aufstand und dem Liebsten noch ein paar Minuten Ruhe gönnte. Unten wurde ich von zwei Katzen begrüßt und machte erst einmal ein bisschen Katzen-Maintenance, dazu Tee und Gedöns. Bis dahin war dann auch der Liebste aufgestanden, also Müsli zum Frühstück, ein kurzer Blick in die Zeitung, während Harold oben fuhr. Danach teilten wir uns auf: Der Liebste verzog sich in den Keller, der jetzt ja Streich-und-Elektrik-fertig ist und wo auch das untere Bad schon geputzt war, jetzt fehlte noch das Gästezimmer. Damit beschäftigte er sich die nächsten anderthalb Stunden, inklusive der Nähwäsche, die sich im letzten Jahr angesammelt hatte. Ich putzte währenddessen das obere Bad durch und ließ Harold auch noch unten fahren – wir erwarteten ja Besuch – und weil ich dann schon drin war, putzte ich auch gleich im Erdgeschoss. Und ging dann duschen.
Das war mehr oder weniger der Vormittag, mittlerweile war es zwölf und ich ging schnell zum Viertel-Lieblingsbäcker: Brot für uns, Toast fürs Besuchs-Frühstück, außerdem ein Hefezopf, der mich traurig ansah, und ein paar Brötchen fürs Mittagessen. Wieder daheim eine Tasse Tee, besagte Brötchen, und dann war es zwei und wir sollten dringend noch den Wocheneinkauf machen. Für den Besuch war daheim alles gerichtet, sodass der Liebste sogar mitgehen konnte. Sehr cool.
Nicht wirklich cool war das Wetter, es hatte sommerliche Temperaturen und ich schwitzte trotz T-Shirt und Sandalen (und allerdings langer Cargohose). Immerhin hatte sich das Kopfweh vom Morgen verzogen. Wir bekamen alles vom Alnatura und waren recht schnell um halb drei wieder draußen, wurden aber nichtsdestotrotz von einer Threems von meiner Schwester empfangen: Sie war schon eine halbe Stunde früher als gedacht da und deshalb vor unserer Tür. (Wo sie unser WLAN empfangen konnte, lol). War nicht schlimm, die ganzen Einkaufsmöglichkeiten sind ja fußläufig von uns, wir waren also in ein paar Minuten zu Hause.
Ab da also: Schwestern-Besuch. Wie wir mit etwas Erschrecken feststellten, das erste Mal seit über einem Jahr wieder bei uns (gesehen hatten wir uns zwischendrin natürlich schon). Lang blieben wir nicht daheim: Wir räumten die Einkäufe weg, und weil die Wetter-App dann baldigen Regen ankündigte, gingen wir gleich noch einmal zum Baumarkt, Blumen für den nächsten Tag holen. Um kurz nach vier waren wir daheim.
Den restlichen Nachmittag hatten wir es entspannt: S begrüßte Kater und Frösche im Garten, dann parkten wir uns zu dritt auf dem Sofa, quatschten ein bisschen, aßen den Hefezopf, und es war sogar noch Zeit, im Buch zu lesen (ich) oder die Augen zuzumachen (S) oder in den Laptop zu schauen (der Liebste). Das war eine sehr angenehme Ruhepause.
Um halb sieben fingen S und ich mit dem Abendessen an, inklusive Aufräumrunde und Zeugs. Dann Pizza, mit Pilzen, frischem Spinat, frischen Tomaten, ein bisschen Zwiebeln und Knoblauch, eigener Käsesoße: perfekt. S hatte vom Mittagessen (sie hatte sich zum Essen in der Stadt getroffen, bevor sie zu uns gekommen war) noch Pizzabrot übrig, was natürlich auch prima passte (mit etwas Tomaten- und Käsesoße, noch einmal 8 Minuten im Ofen). Dazu einen Lemberger Rosé, den sie von einer Freundin geschenkt bekommen hatte und der als Jubiläumswein zu 75 Jahren Grundgesetz auf dem Etikett den Artikel 3.2 feierte (Männer und Frauen sind gleichberechtigt). Wenn das mal kein Grund zum Anstoßen ist.
Dazu natürlich Quatschen über ernste und lustige Themen, ich ließ meine Playlisten laufen (so zufrieden mit Tidal), Die Kater schauten vorbei und begutachteten den Besuch (der Nasenkater war sogar TODESMUTIG und ließ sich von S eine Wurst füttern, SO ein toller Heldenkater), gegen später nahmen wir noch einen Rum als Absacker, und als wir um kurz nach elf ins Bett fielen, waren wir ausgesprochen zufrieden mit dem vollen, aber entspannten Tag.