Impfen und Gartenzeit, Freitag 28.6.2024

Etwas mühsames Aufstehen am Morgen – der Liebste stand etwas vor mir auf, so konnte ich noch ein paar Minuten schlafen, auch wenn ich um kurz nach sechs schon einmal wach geworden war. Um sieben stand ich schließlich auf, noch recht müde und mit leicht wackeligem Kreislauf, allerdings ohne Kopfschmerzen. Trotzdem alles in etwas gemächlichem Tempo. Viel Tee, ein bisschen Zeitungsrätsel, ein Müsli mit Erdbeeren, ein paar Seiten im Buch. Draußen wolkenverhangener Himmel und ein paar Regentropfen, in der Nacht schien es auch ordentlich geregnet zu haben. Vielleicht zeichnete sich da der erste Einsatz meines Regenparkas ab, oder vielleicht würde auch irgendwann der Himmel aufreißen und es wieder ein Klima wie in der Sauna geben – alles möglich. Spoiler: Es wurde die Sauna.

Auf jeden Fall ruhiger Morgen, wir ließen uns Zeit zum Frühstück und Tee. Um zehn ging ich duschen, dann holte der Liebste das Auto und ich baute die Transportbox zusammen und sammelte den Kater im Garten ein: Wir hatten um elf einen Tierarzttermin zum Impfen. Dazu waren wir schon ziemlich spät dran (also im Jahr, nicht am Tag), aber… nun ja. Es nutzt ja nichts, immer wieder zu erwähnen, wie voll die erste Jahreshälfte war und wie stressig das war und so weiter, es ist, wie es ist. Ich hatte auf jeden Fall in der Woche vor dem Urlaub die Tierärztin erreicht und ENDLICH einen Termin ausgemacht, und dass der halt im Urlaub war, was soll’s. So war es wenigstens einigermaßen entspannt.

Also für den Kater natürlich nicht, der wurde erst unprätentiös in die Box gepackt und musste dann Autofahren (miaute während der ganzen Fahrt) und musste dann in einem fremden Zimmer warten (die Angestellte nahm ihn mit, weil im Wartezimmer ein Hund Rabatz machte) und wurde dann von einer fremden Frau angefasst und in die Ohren und den Mund geschaut und blöd am Vorderbein rasiert und ZWEIMAL gepiekst!!! Er war so empört, dass er die angebotenen Leckerchen auch nicht mehr nahm, sondern sich in seine Box zurückzog und schmollte. (Er fraß sie erst daheim, weil halt Leckerchen, aber nur unter Protest.)

Alles prima also. Neben der Impfung ließen wir auch Blut abnehmen, damit man nach seinen Herzwerten schauen kann – das bereits diagnostizierte Herzgeräusch war immer noch zu hören, man muss das regelmäßig im Auge behalten. Und auch sonst, der Kater ist jetzt 15 Jahre alt, und auch wenn er eigentlich im Herzen ein Baby ist, ist es halt doch eine alte Katze. Deshalb also lieber gleich ein paar Blutwerte mitmachen lassen, auch wenn das Labor unfassbar teuer ist und uns die Rechnung gleich mal mehr als verdoppelte. Nun ja. Da wir schon dabei waren, machten wir gleich einen Termin für Magi zum Durchchecken aus – er ist ja die deutlich kränkere Katze, auch wenn er mittlerweile eigentlich ganz gut dasteht. Ich trug den Termin gleich ein und werde jetzt die nächsten Wochen dafür sorgen müssen, dass der Vormittag arbeitsterminfrei bleibt. (Ich wollte schreiben „ich werde dafür kämpfen müssen“, aber in erster Linie liegt das an mir.)

Um zwölf daheim. Wir ließen den Kater aus der Box, wo er gleich in den Garten rannte, ach nein doch nicht weil Leckerchen, aber dann vielleicht lieber doch, außer es gäbe noch ne Katzenwurst, ja gibt es, dann wieder rein, aber ihr seid doof deshalb raus. Ich fummelte ihm draußen den Verband von der Pieksstelle vom Blutabnehmen und ließ ihn dann in Ruhe, und damit beruhigte er sich sehr schnell wieder.
Dann Mittagessen: Ich hatte Pasta mit Kohlrabi geplant, aber entschied mich dann dagegen: Wir hatten eine ganze Gemüseschublade voller zu verbrauchendem Zeugs. Der Liebste machte uns also eine große Schüssel Rohkostsalat: Er jagte rote Bete, Kohlrabi, Gurken und Karotten durch den Häcksler, dazu ein einfaches Dressing aus Rapsöl und Zitronensaft, ein paar Kräuter dazu, fertig. Danach eine Tasse Kaffee, dann eine kurze Siesta mit Buch im Schlafzimmer, eventuell mag ich kurz eingenickt sein.

Den kompletten Nachmittag, von zwei bis halb sieben, verbrachte ich im Garten. Den größten Teil der Zeit auf dem Schattendeck, begleitet von zwei alten Katern, die wie die Senioren eines Löwenrudels um mich herum lagerten und warteten, dass ich Futter heranschaffen würde (der Nasenkater war wieder einigermaßen gut mit mir, gab Köpfchen und schlief neben mir ein), aber so eine gute Stunde gartelte ich auch. In erster Linie befreite ich das vordere Staudenbeet von Giersch und Zitronenmelisse und Efeu und Zeugs und stellte dabei fest, dass die dort wachsende Hortensie massiv unter Schneckenfraß gelitten hatte und kaum noch zu sehen war. Jetzt wo der Krempel drum herum weg ist, hoffe ich mal, dass sie sich etwas erholt (die beiden anderen Hortensien sehen gut aus und werden hoffentlich demnächst blühen). Außerdem noch den Bereich um den Zierahorn und das alte Frühbeet von jeder Menge Winden und Zeugs befreit. Irgendwann schloss sich der Liebste an und machte mit dem vorderen Holunder kurzen Prozess. Der Holunder steht vor dem Haus und nimmt nicht nur unseren beiden Arbeitszimmern das Licht weg, sondern er ist vor allem komplett verlaust und viel von Ameisen besucht. Nachdem wir festgestellt hatten, dass von unserer Dachterrasse eine Ameisenstraße die Hauswand entlang bis zum Holunder nach vorne führte, wurde der Holunder also bis auf den Stumpf abgesägt. Er wird wiederkommen, aber so groß, dass er komplett an die Hauswand wächst, sollten wir ihn nicht mehr werden lassen. Der Liebste machte dann noch diverse Löcher um die Regenrinne herum zu und dichtete ab, das sollte gegen die Ameisen auch etwas helfen.

Restliche Zeit eben lesen auf dem Schattendeck, nur unterbrochen um halb sieben vom Liebsten, der mir ein Glas Aperol brachte und sich etwas neben mich setzte. Durch die lange Lesezeit kam ich im Buch ziemlich weit, unterbrach es aber um sieben trotzdem, machte mich kurz ausgehfertig und dann gingen wir essen. Es war schließlich Freitag.
Das Ziel war das Asian Fusion-Restaurant im Nachbarviertel – das erste Mal in diesem Jahr, dass wir dort draußen sitzen konnten, und das Ende Juni. Aber es war bisher halt immer komplett verregnet oder zu kalt gewesen. Das war auf jeden Fall sehr nett, und auch schön zu sehen, dass alle Tische voll belegt waren (wir bekamen gerade noch so den letzten). Neue Karten mit etwas erweitertem Angebot, weshalb ich mich für vegane Curry Udon entschied (der Liebste für die bereits bewährten pfannengebratenen Udon). Ich war nur so halb überzeugt davon, das Curry schmeckte doch sehr nach Fertigpaste, und scharf war es auch nicht (immerhin stand Sambal Oelek auf dem Tisch, sodass ich nachhelfen konnte). Also schon okay, aber ich hatte schon besseres. Etwas beeinträchtigend war allerdings auch, dass ich so eine halbe Stunde vor dem Losgehen ziemlich scheußliches Bauchweh bekam – die Tonne Rohkost war für meinen Bauch doch etwas zu viel gewesen. Das erledigte sich erst so langsam daheim.

Daheim dann Erdbeeren mit Schlagsahne zum Nachtisch (weil es die Alpro-Sahne seit ein paar Wochen nicht gibt, hatten wir die vegane Rama-Sahne genommen – nun ja. Wurde sehr fest, war geschmacklich deutlich zu fettig und „buttrig“ und insgesamt sehr nah an tierischer Sahne dran, was kein Kompliment ist. War mit den Erdbeeren schon okay, aber nicht mein Favorit), dazu las ich mein Buch zu Ende. Vom Buch hatte ich letzte Woche das erste Mal gehört, am Mittwoch spontan mitgenommen, am Donnerstagabend angefangen, am Freitagabend fertig: Alles überstanden? Aufzeichnungen von Gesprächen zwischen dem Journalisten Georg Masolo und Christian Drosten, den man ja nicht vorstellen muss. Untertitel Ein überfälliges Gespräch zu einer Pandemie, die nicht die letzte gewesen sein wird. Sehr lesenswertes Buch – vielleicht mache ich dazu einen eigenen Blogeintrag, mal schauen.
Als Tagesabschluss dann, endlich einmal wieder, eine Folge 8 out of 10 Cats Does Countdown auf YouTube (eine rechte neue Folge, vom Januar 2024). Es war ja fußballfreier Abend, und neuen Feuerwehrcontent gab es auch nicht, deshalb passte das prima.