Um Viertel nach sechs von einem stupsenden Magerkater geweckt worden. Zwar nicht wirklich wach, aber auch nicht mehr so am Einschlafen, dass ich noch richtig hätte schlafen können, außerdem musste ich aufs Klo, und dann wollte ich den Liebsten auch nicht stören, also stand ich auf. Katzenfütterung (nur von Magi, der nach drei Happen wieder nach draußen verschwand, vom Nasenkater war irritierenderweise nichts zu sehen), kurze Runde durchs Haus, Tee. Außerdem goss ich unser Hochbeet auf dem Balkon (was ein Weilchen dauerte, weil wir im Haus nur eine kleine Kanne haben). Die meisten Sachen dort sind mehr oder weniger durch (Zwiebeln, Gartenkresse, Schnittlauch), der Lavendel blüht noch tapfer, der Koriander bildet eifrig Samen. Der allermeiste Raum wird wenig überraschend von der riesigen Zucchinipflanze eingenommen, die zwar irgendwie zu kränkeln scheint, aber dennoch Blüten und junge Früchte trägt. Mal sehen, ob wir dort noch etwas ernten können (bis jetzt habe ich ja schon einige Male ihr Ende verkündet, und dann kam doch immer noch etwas).
Ruhiger Morgen, nur einmal schnell Hektik, als mir die Biokiste einfiel (die Deadline für die Bestellung ist Dienstag 7:00 Uhr, um 6:55 fiel mir ein, dass ich mal bestellen sollte). Reichte aber noch. Da ich schon dabei war, bezahlte ich die Rechnung für die Bahncard und lud mir die neue aufs Handy (klappte gut, wird nur bis jetzt als „noch nicht aktiv“ angezeigt, ich hoffe, der Status ändert sich selbstständig – das wird nämlich sein, während wir im Urlaub sind). Dann ausführliches Frühstück, der Liebste machte uns Pfannkuchen (…ein offenes Glas Apfelmus im Kühlschrank und eine schon abgelaufene Flasche Hafermilch mussten weg), dazu viel Tee und Kaffee, ein bisschen Zeitungsrätsel.
Um zehn klingelte das Telefon, irgendein Mensch von einem Elektronikhändler war dran, der uns einen Katalog oder so etwas vorbeibringen wollte. Der tauchte zwar dann den ganzen Tag nicht mehr auf (nur der Amazon-Fahrer klingelte und brachte die Bestellungen des letzten Wochenendes), aber für mich war das die Initialzündung, um unter die Dusche zu verschwinden und mich mal einigermaßen menschentauglich zu machen. Und schweren Herzens, aber es musste echt sein, die Zähne zusammenzubeißen und wieder mit kaltem Wasser die Haare zu waschen. Ging schon besser als beim ersten Mal, muss ich sagen, scheint also auch ein bisschen Gewöhnungssache zu sein (mit der Außentemperatur hatte es nichts zu tun, es war nämlich gar nicht sooo warm, im Lauf des Tages stieg es auf 25 Grad, das hatte es aber morgens noch nicht).
Restlicher Vormittag ruhiges Gelese. (Von mir, der Liebste im Heizungskeller beschäftigt.) Zum Mittagessen gingen wir auswärts, ins Altstadtrandcafé für eine Bowl. Das war eine schöne Idee, man konnte prima draußen sitzen, die Bowl war lecker und überhaupt ist mittags auswärts essen ja schon immer so ein bisschen ein Luxus… Ich hatte zwar die Sorge, dass ich meinen Kolleg:innen dort über den Weg laufen würde, weil das Café gern für die Mittagspause genutzt wird, aber entweder sah ich niemanden oder sie hatten ein anderes Zeitfenster. Wäre auch nicht schlimm gewesen, aber muss im Urlaub nicht sein.
Am Nachmittag ging der Liebste noch einmal in den Baumarkt und ich ging mit Wagen zum dm und erledigte dort einen größeren Einkauf: eine Tonne Katzenfutter, nass, trocken, Leckerli, Katzenwurst, dazu Einstreu (damit sollten die Katzensitter für unseren Urlaub reichlich ausgestattet sein), dazu noch Kleinkram für uns und außerdem Shampoo und Deo in Reisegrößen.
Daheim räumte ich es weg, und dann war es schon Viertel nach fünf und ich packte meine Sporttasche, um ins Fitness zu gehen. Weshalb dann NATÜRLICH ein Riesen-Platzregen draußen losbrach. Also noch eine Dreiviertelstunde Kaffee und Lesezeit, und um sechs konnte ich dann los.
Gutes Training, lief schon besser als letztes Mal, sehr zufrieden. Außerdem war es angenehm leer – es sind hier zwar noch keine Schulferien, aber die Urlaubszeit merkt man vermutlich trotzdem. Nicht so toll war, dass die Klimaanlage lief und eine Person trotzdem noch die Fenster aufriss und ich dann im kalten Zug auf den Geräten saß (es war wirklich nicht so warm). Ich muss wegen meiner Gelenke mit Kälte und Zugluft wirklich sehr aufpassen. Ich kriegte aber alles unfall- und schmerzfrei hin. Hihi.
Daheim dann ein bisschen Küchenaufräumrunde, dann schenkte ich mir den restlichen Riesling aus dem Kühlschrank ein und kümmerte mich ums Kochen, ein selbst zusammengeschmissener Linseneintopf (in erster Linie, weil eine angebrochene Packung Tofuwurst und ein bisschen Suppengemüse wegmussten). Ein kleines bisschen überwürzt, fand ich, dem Liebsten schmeckte es prima (er würzte nur, alter Schwabe Badener, mit Apfelessig nach).
Rest des Abends: Blaulichtcontent. Insgesamt waren wir eher so gedämpft unterwegs, vor allem den Liebsten nervte es, dass er faktisch den kompletten Urlaub bis jetzt ausschließlich mit Flaschnerarbeiten zu tun hat. Mehr als verständlich. Da hilft dann das „es hätte schlimmer kommen und auch im Winter passieren können“ irgendwann auch nichts mehr. Auf jeden Fall ist es gut, dass wir demnächst wegfahren, auch wenn bei mir gerade die Nervosität die Vorfreude noch etwas überdeckt.