Blöde Nacht. Viele unruhige Träume, viele doofe Gedanken, lang wachgelegen, Hustenreiz, generelle Unruhe. Fast so, als würden wir heute schon in den Urlaub fahren, dabei stimmte das gar nicht. Nervig, wenn die Unruhe schon zwei Tage vor dem Urlaub einsetzt. Wie soll das weitergehen? In Zukunft eine Woche vor dem Urlaub schlechter Schlaf? Und dann eine Woche vor dem Arbeitsstart auch? Das geht dann irgendwann ineinander über.
Nun ja. Der Liebste stand um halb sechs schon auf, ich folgte ihm um halb sieben. Erst einmal Tee und ein Blick auf die Erlediliste für den Tag, die ich am Abend noch geschrieben hatte. Ambitioniertes Programm für den Tag, aber immerhin zwei SEHR gute Sachen: Das Haarewaschen war erledigt, denn ich hatte ja einen Friseurtermin, und außerdem war der Kellerboden trocken und aus dem Hahn lief warmes Wasser – höchstwahrscheinlich also kein kaltes Duschen mehr. Das waren ja schon einmal gute Aussichten.
So groß das Rumhängebedürfnis am Mittwoch, so groß die Energie zum „Wegschaffen!“ am Donnerstag. Den ganzen Tag Erlediliste abgearbeitet für den Urlaub (angefangen mit dem Gelben Sack am Morgen, denn die Müllabfuhr hatte ausgesprochen praktisch am Mittwoch den Restmüll abgeholt und am Donnerstag den Gelben Sack). Ich brachte Altglas und Pfandglas weg, Harold fuhr im Obergeschoss (das Erdgeschoss ließen wir aus, das wäre zu viel Gedöns gewesen), große Aufräumrunde, letzte Blicke in den Kühlschrank für die zu verbrauchenden Sachen.
Der Liebste hielt sich aus den Urlaubsvorbereitungen mehr oder weniger raus und bastelte stattdessen im Keller an der Heizanlage weiter (alles noch nicht „fertig“ – aber das Warmwasser ist wieder da, wir konnten am Morgen warm duschen. YAY). Sein Beitrag bestand darin, sich vormittags zu rasieren (damit oben dann Harold fahren konnte) und abends Essen zu machen und mit mir gemeinsam zu packen.
Vorher aber: Um halb eins zu meiner Friseurin. Ich hatte den Friseurtermin ja SO unglaublich lang vor mir hergeschoben und war extrem froh, dass ich dann noch spontan vor dem Urlaub einen Termin bekommen hatte. Und umso froher danach, denn jetzt ist es wieder anständig kurz, auf Geburtstags- und Urlaubsbildern werde ich nicht grottig aussehen, und für die Sommerhitze passt es auch.
Nach dem Friseur zweite Hälfte Pasta (?) zum Mittagessen, und dann verzog ich mich noch etwas aufs Sofa und kriegte es tatsächlich hin, mein Buch zu Ende zu lesen – um vier Uhr war ich damit durch. Das war sehr gut, denn an dem Buch lese ich schon eine ganze Weile und ich wollte es auf keinen Fall in den Urlaub mitnehmen (aber auch nicht nach dem Urlaub damit weitermachen). Passte also perfekt. Das Buch: Keinen Schritt weiter nach Osten von Mary Sarotte, ein Buch, das im Sicherheitshalber-Podcast ausführlich besprochen wurde und mich sehr interessiert hat – zur Nato-Osterweiterung in den Neunziger Jahren. Sehr gutes Buch, auch flüssig geschrieben, aber trotzdem liest es sich nun nicht gerade wie ein Krimi (einfach auch sehr dicht an Informationen). Umso zufriedener war ich, dass ich durch war.
Noch ein bisschen Kommunikation mit den beiden Katzensittern, dann fing ich schon einmal mit Packen an (ein Hoch auf unsere Trello-Packliste), und mit dem Liebsten gemeinsam kriegten wir unsere Sachen in zwei Rucksäcke (den großen Wanderrucksack des Liebsten und den neuen Tagestouren-/Wochenendrucksack von uns). Dazu noch die Tardis und eine Stofftasche für Essen, und wir waren gerüstet.
(Nur: UNGLAUBLICH viel Gepäck – der große Rucksack allein wog fast 14 Kilo. Das Problem war, dass wir für ein Wochenende in Zürich und einen anschließenden Wanderurlaub im Tessin packten, und das sind quasi zwei unterschiedliche Urlaube, für die man auch komplett unterschiedliche Sachen braucht. Beispielsweise packe ich für einen Wanderurlaub normalerweise kein Kleid und keinen Lippenstift ein.)
Um kurz vor acht waren wir fertig, inklusive ausgedruckter Tickets und allem. Der Liebste machte das Abendessen: Eine riesige Schüssel Salat (der komplette Blattsalat der Mittwochslieferung), dazu angebratene Maultaschen mit Zwiebeln und dem restlichen Streukäse – damit waren drei Sachen erledigt, die auf jeden Fall vor dem Urlaub wegmussten. Und lecker war es auch. Als Nachtisch Joghurt mit vier Maracuja – die letzten blieben fürs Müsli am nächsten Tag (wir haben SEHR VIELE Maracuja in der letzten Woche gegessen!). nicht nur sehr gut, sondern für mich auch sehr befriedigend, wie das alles so schön aufging. Ich Nerd.
Abendunterhaltung ein bisschen englisches Quiz, und dann – natürlich – früh ins Bett. Ich war ein *kleines* bisschen nervös, aber ich hatte auch das Gefühl, jetzt gut vorbereitet zu sein. Und deshalb begann ich mich ein ganz, ganz kleines bisschen auf den Urlaub zu freuen.