Prüfung und Olympia, Dienstag 6.8.2024

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Noch so sehr mitten im Tiefschlaf, dass ich aus einem Traum gerissen wurde, als der Wecker klingelte (das Licht brachte da gar nichts), und nach dem Snoozen sofort wieder einschlief und direkt weiterträumte. Und fünf Minuten später wieder aus dem Traum gerissen wurde. Wie sehr ich das hasse. Insgesamt brauchte es bis Viertel vor sieben, bis ich soweit wach war, dass ich aufstehen konnte. Der Liebste kümmerte sich um Tee und die Küche und stellte dem Nasenkater Futter hin (fand er doof). Von Magi nichts zu sehen. Was auch doof war. Eine halbe Stunde später sah ich ihn auf der Liege auf dem Schattendeck, rein kam er allerdings nicht, nur auf deutliche Aufforderung. Fressen fand er dann allerdings toll. Keine Ahnung, warum er nicht von selbst gekommen war.

Viel Zeit zum Nachdenken hatte ich nicht. Nach einem Blick in die Zeitung ging ich unter die Dusche und packte dann schon meine Sachen zusammen. Der Liebste machte mir ein Brot mit Erdnussbutter, das ich mitnahm. Ein Prüfungstag, und ich wollte gern um 8:30 im Büro sein. Das klappte auch, unter anderem deshalb, weil ich meine Sporttasche fürs Fitness hinten aufs Fahrrad klemmte und radelte. So richtig super war das mit der Tasche allerdings nicht. Tragen wäre allerdings noch blöder gewesen, und irgendwie muss ich mir da was überlegen.

Der Arbeitstag kurzgefasst: Ein Prüfungstag mit digitaler Prüfung, und leider lief technisch nicht alles so ganz rund – aber es war lösbar und wir konnten die Prüfung über die Bühne bringen. Nur für mich war es dadurch etwas anstrengend. Dazu kamen noch so Kleinigkeiten wie neue Kopfhörer, die wir bei der Prüfung erstmalig einsetzten und die so kleinere Macken hatten, mein Laptop verband sich erst mit dem falschen Netzwerk in der Firma, sodass ich nicht auf alle Dateien Zugriff hatte, Gedöns halt. Dafür klappte es am Ende doch ganz ordentlich, auch wenn wir mit einer Dreiviertelstunde Verzögerung rauskamen. (Fast) egal.

Um zehn nach eins wurde ich vom Kollegen abgelöst und konnte eine halbe Stunde Mittagspause machen (mit restlicher Minestrone, wir sind personell doch sehr urlaubig reduziert). Danach eine gute Stunde administrative Arbeit, während am Nachbarschreibtisch die Kollegin (die bald ihren letzten Arbeitstag hat) in einem Dauermeetingmodus videokonferenzte (tausend Sachen abzuschließen). Ich nahm mir mal testweise einen unserer neuen Noicecancelling-Kopfhörer: Mja, nimmt schon etwas den Ton weg, aber das Gespräch wird natürlich nicht ausgeblendet, eher so ein bisschen runterreduziert. Eher so Sachen wie Straßengeräusche, Lüftungsbrummen und so werden rausgefiltert. Ob mir das genug Effekt ist, dass ich während der Arbeit mit Kopfhörern da sitze, weiß ich noch nicht.

Um kurz vor drei löste ich den Kollegen noch einmal für die letzte Aufsicht ab, und dann waren wir fertig, verabschieden alle, bauten die Räume zurück, ich machte die Prüfungsnachbereitung. Noch eine Stunde Mails beantworten und Zeugs organisieren, bis ich um kurz vor fünf merkte, dass jetzt gerade ein guter Moment für einen Schlusspunkt war. Ich hatte zwar (natürlich) noch viele Sachen zu machen, aber war auch gut vorangekommen, und eine Sache, die ich mir vorgenommen hatte, war ja mich nicht von vollen Erledilisten stressen zu lassen. Es muss auch noch Arbeit für den nächsten Tag übrig bleiben. Und um fünf hatte ich mein Stundensoll ja auch komplett erfüllt.

Ich packte also meine Sachen zusammen und bekam vor der Tür erst einmal gefühlt eine Faust ins Gesicht: So heiß, so schwül war es draußen! Davon hatte ich den Tag über nur so halb etwas mitbekommen, auch weil ich einigermaßen konsequent dafür gesorgt hatte, dass nicht überall die Fenster offenstanden und die heiße Luft reinkam.
Ich ging trotzdem ins Fitness: Dort gab es eine Klimaanlage. Eine knappe Stunde Training, mit angenehm wenigen Leuten (nur eine Frau, die mir etwas auf den Nerv ging, weil sie die ganze Zeit während des Trainings mit Headset telefonierte, und dann, als ich den Trainingszyklus startete und ihr damit quasi „in den Weg“ ging – weil sie in ihrem zweiten Zyklus ans gleiche Gerät gekommen wäre – nicht 60 Sekunden Pause machte und etwas trank oder wie auch immer, sondern die Geräte völlig random absolvierte, mir immer ausweichend, was einfach irgendwie – nervig war). „Mein“ Physio war auch da, führte gerade einen älteren Mann in die Geräte ein und bewies dabei wieder, dass er einfach jeden, völlig egal wen, spätestens nach zehn Minuten duzt. Sehr lustig.

Um halb sieben war ich daheim und traf dort erst einmal einen etwas angestrengten Liebsten, der mit dem Warmwasserspeicher beschäftigt war (läuft zwar, muss aber noch irgendwie kalibriert werden) und irgendwie genervt. Ich ging erst einmal mit den Katern aufs Schattendeck und schaute eine halbe Stunde ins Grüne. Dann kochen, wobei ich eher so zuarbeitete und der Liebste das Meiste übernahm. Wir hatten eigentlich Rosmarinkartoffeln geplant, aber nur noch mehligkochende daheim, also wurde es Kartoffelbrei mit grünen Bohnen und dazu zwei pfannengebratene Planted-Steaks, die wir noch vor unserem Urlaub geholt hatten. Die sind schon sehr gut, muss ich echt sagen.

Den restlichen Abend: Olympia. Bisher ist die diesjährige Olympiade ja komplett an uns vorbeigegangen, klar, wir waren ja den größten Teil im Urlaub (und hatten das einfach auch nicht so auf dem Schirm). Aber so ein bisschen neugierig war ich doch. Wir schalteten also den Livestream an und schauten den Fußballfrauen dabei zu, wie sie das Halbfinale gegen die USA verloren, dazu den Hockeymännern, wie sie das Halbfinale gegen Indien gewannen (Hockey ist auch eine attraktive Sportart zum Anschauen, muss ich sagen). Dazu Tischtennis (irgendein deutscher Spitzenspieler – Timo Boll? – verlor gegen einen Schweden), und jede Menge Leichtathletik, diverse Laufwettbewerbe (Frauen, Männer, lang, kurz), Weitsprung. Ich hatte original überhaupt keine Ahnung, kannte keine einzige Person und hörte fasziniert den Reporter:innen zu, wie sie enthusiastisch berichteten (was für Spezialwissen man über Hockey haben kann! Und wie überzeugt der Reporter davon ist, dass jeder – jeder! – Timo Boll kennt!). Das hatte einen erstaunlich entspannenden Effekt.