Fische an Land, Mittwoch 21.8.2024

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Beim Aufwachen tatsächlich noch so dämmerig, dass wir das Licht anmachen mussten (und der Lichtwecker wieder eine sinnvolle Funktion hatte). Was vermutlich auch an der Bewölkung lag, letzte Reste grauer Regenwolken am Himmel. Wir waren beide noch ziemlich müde, was Magi aber völlig egal war, der laut schreiend ins Schlafzimmer marschiert kam. Der Kater hatte wieder auf der Dachterrasse unter den Stühlen gecampt, und soweit war es alles doch noch recht sommerig, nur nicht mehr so hell. Die Temperatur soll nachts auch immer weiter nach unten gehen, der Liebste hatte sich sogar eine leichte Decke zum Leintuch genommen. Wir entwickeln uns in Richtung Spätsommer, und mir ist es recht.

Erst einmal müde Morgenroutine. Der Liebste machte uns ein Müsli, wobei ihm beim Abtrennen nicht nur die eine gewünschte Banane oben aufplatzte, sondern alle fünf, also der komplette Bund. So konnten wir sie natürlich nicht offen liegen lassen. Nach etwas Überlegen froren wir vier davon ein. Und müssen dann jetzt die nächsten Wochen mal wieder Smoothie machen oder Bananeneis oder so. Oder etwas backen.
Kurz vor acht etwas Stress, weil zuerst das Handy des Liebsten klingelte, während er gerade beim Zusammenpacken war, und dann gleich darauf das Festnetz. Das Gespräch nahm ich dann entgegen (wie schon vermutet familiär und zumindest meiner Meinung nach nicht so furchtbar wichtig, also nicht so, dass man morgens vor acht hätte anrufen müssen, aber manche Leute haben offensichtlich andere Rhythmen).

Um acht ging der Liebste aus dem Haus, ich blieb noch etwas bei der Zeitung, machte mir eine zweite Tasse Tee. Der Yogakurs wird die nächsten Wochen ausfallen, weil die Trainerin unterwegs ist, also nicht auf die Matte um acht. Stattdessen um halb neun: Ich hatte die letzten Tage so Rückenschmerzen gehabt, dass es vermutlich überhaupt keine gute Idee gewesen wäre, das Yoga sein zu lassen. Ich überlegte kurz wegen Adrianes Core-Programm (meine Challenge ist ja leider etwas versandet, aber nicht vergessen), entschied mich dann aber dagegen und übte eine halbe Stunde selbst, begleitet von einer Tidal-Playist („Indie Chill Out“ oder so). Zwei ausgedehnte Morgengrüße, ein paar Drehhaltungen, ein paar Beihndehnungen, umrahmt von einer kurzen Anfangsmeditation und einer Umkehrhaltung am Ende: Ich übe ja mittlerweile lang genug, dass ich kein vorgefertigtes Programm brauche, um einigermaßen ausgewogen zu üben. Klappte auf jeden Fall großartig und fühlte sich gut an.

Nach dem Duschen war ich ab halb zehn am Schreibtisch. Am Vormittag ein Onlineunterricht, davon abgesehen Korrekturen und Orgakrams, wenig Aufregendes, aber ganz gute Bilanz.
Um halb eins machte ich eine etwas längere Mittagspause: Erst einmal nach den Katern schauen (Magi hatte schon vor meiner Arbeitszimmertür gelagert, wann ich wohl endlich wieder rauskommen würde, und wurde dann beinah von der sich öffnenden Tür weggeschoben), dann Gemüsekiste ausräumen und Salat waschen.
Und ein Paket öffnen: Die beiden bestellten Wickelfische waren nämlich gekommen. Ich sammelte gleich mal Handy, Geldbeutel, Sonnenbrille, Schlüsselbund und probierte sie aus. Der kleinere von beiden Fischen ist damit gut gefüllt, in den großen passte noch ein gefaltetes Handtuch, eine Strickjacke (symbolisch stehend für kurze Hose, Unterhose, Shirt) und ein zweites Handy, damit war dann auch voll. Das Handling ist kein Problem, allerdings sind sie etwas steifer zu wickeln als gedacht. Mal sehen, wie sich das bewährt (und wie oft wir dann wirklich so in freier Natur schwimmen gehen – das ist ja eher nicht so mein Metier).

Restliche Mittagspause Nudelsalat und eine Folge I Literally Just Told You auf YouTube, und um kurz vor zwei radelte ich dann los ins Büro.
Dort war erstaunlich wenig los, nichtsdestotrotz wurde ich enthusiastisch begrüßt: Die Kollegin hatte Hund Sam dabei und ihn im Büro geparkt, während sie selbst im Kurs war. Und Sam, allein im Büro, freute sich natürlich SO SEHR ARG, dass er jetzt nicht mehr allein war. Schleppte mir gleich seine Hundedecke an und ließ sich kraulen und fiepste und drückte mir seine nasse Nase gegen die Beine und überhaupt SO TOLL, dass da jetzt jemand ist! …löste natürlich wieder ganz dringende Hundewunschbedürfnisse bei mir aus.
Nachmittags geruhsames Arbeiten, Mailbox durcharbeiten, Leute anschreiben, Zeugs. Ab fünf dann mein Abendkurs, der Spaß machte und ausgesprochen gut lief. Unter anderem auch der Tatsache geschuldet, dass es nicht mehr so heiß war und wir durch die geöffneten Fenster schnell angenehme Temperaturen reinbekamen. Und Kekse hatten wir auch.

Um sieben kam ich nach Hause und traf den Liebsten dabei an, wie er die Garage aufräumte und Mülltüten füllte. (In so einer Garage scheint sich immer von selbst der Müll zu sammeln, keine Ahnung.) Wir werden wohl demnächst mal zur Kippe fahren müssen, fürchte ich.
Ich ging auf jeden Fall erst einmal mit den Katern in den Garten und goss dann das Hochbeet auf dem Balkon: Es war zwar nicht mehr so warm, aber geregnet hatte es seit Sonntag auch nicht mehr, und das war dann doch zu wenig. Das obere Hochbeet auf der Dachterrasse hat ja eine Bewässerung und war okay (übrigens haben wir da kürzlich die erste richtige Ladung Tomaten geerntet, so ein gutes Kilo wird es gewesen sein, und es wächst noch nach), aber das mittlere schwächelte etwas.
Danach dann gemeinsames Kochen, wir probierten ein neues Rezept aus, aus dem (fast) neuen VF&L-Heft. Es nennt sich „Creamy Tuscan Beans“ und besteht aus Cannelinibohnen, grünen Bohnen (frischen, gibt es momentan), mediterranen Kräutern und einer Tonne Cherrytomaten – quasi alle von uns selbst gezogen. Hihi. Wir schmorten noch Pilze dazu, und um das Ganze cremig zu machen, kam dann noch „vegan cream cheese“ rein, oder in unserem Fall: eine Packung Mandelfrischkäse und eine Packung Creme Vega. Das wurde dann schon sehr üppig, aber auch sehr lecker. Nudeln oder so etwas gehört nicht dazu, wir nahmen uns aber eine Scheibe frisches Brot dazu (wir hatten wieder einen Gutschein vom Innenstadtbäcker, der Liebste hatte auf dem Heimweg zwei Brote geholt).

Restlicher Abend auf dem Sofa, mit Strickjäckchen und geschlossenem Fenster. Erst etwas britische Comedy (noch eine Folge I Literally Just Told You, soweit ich sehen kann die letzte, die auf YouTube verfügbar ist), dann ein bisschen englischer Blaulichtcontent (24 Hours in A&E ist mit vielen, vielen Folgen abrufbar). Und dann sehr früh ins Bett: Der Liebste fühlte sich leicht angeschlagen und schniefte rum, und ich kann ja sowieso jederzeit früh schlafen gehen. Oder zumindest mit Buch nach oben.