Am Dienstagabend hatten wir noch die Fenster in Schlaf- und Arbeitszimmer ganz aufgemacht und dafür, frisch bezogen, wieder die nächste Deckenstufe freigeschaltet – der Liebste die dünne Decke (bisher nur Laken, dann Laken und Wolldecke), ich die dicke Decke (bisher die dünne). Das war so für zwanzig Minuten unangenehm, dann wurde es kühl im Zimmer und sehr angenehm unter der warmen Decke. Und prompt schlief ich die Nacht durch, unglaublich.
Morgens durchs Weckerlicht wach geworden. Magi kam aus meinem Arbeitszimmer, wo er offensichtlich im Sessel die Nacht verbracht hatte (den Sessel lieben beide Katzen sehr, nur ist die Tür zum Arbeitszimmer häufig zu und er deshalb nicht erreichbar). Vom Nasenkater war nichts zu sehen, er kam ein paar Minuten später aus dem Garten, aufgeregt, fraß schnell und verschwand wieder – offensichtlich spannend draußen.
Der Liebste und ich machten ein bisschen Katzenmaintenance und Küchenaufräumrunde, dann toastete der Liebste sich etwas Brot zum Frühstück. Ich verzichtete drauf, mein Gaumen tat immer noch weh und hartes, kratziges, heißes Brot war das letzte, was ich für ihn wollte. Was meine Frühstücksmöglichkeiten etwas einschränkte (Keine Bananen mehr da, Apfel fand ich wegen Säure und so auch nicht optimal, also… schwierig). Am Ende machte ich mir einfach einen Joghurt mit ein paar Haferflocken und Nüssen, dazu etwas Tonkabohne und Ahornsirup. Das passte gut.
Wieder kein Yogakurs an diesem Morgen, und ich schaffte es auch nicht, selbst Yoga zu machen – ich hatte einen vollen Tag und fuhr recht früh zur Arbeit. Dort lief schon eine Prüfung, um die sich aber die Kolleginnen kümmerten. Ich startete vormittags einen neuen Einzelunterricht und hatte ansonsten viel, viel mit kleinteiliger Kommunikation zu tun.
Das Mittagessen klappte gemeinsam mit der Kollegin und dem restlichen Harissa-Gemüse, und weil das doch etwas wenig war, musste ich am Nachmittag auf die Büroschokolade zurückgreifen. Was ich gar nicht wollte, aber: Sachzwänge. Zumal ich an dem Tag neben der administrativen Arbeit ja abends noch Kurs hatte. Der lief dann aber gut und wir waren auch noch in einem anderen Raum, der sich als etwas kühler herausstellte (wieder sehr heiß). Um sieben war ich daheim und ganz zufrieden mit dem Tag.
Der Liebste war nicht da: Er war gegen fünf direkt von der Arbeit aus ins Auto gestiegen und an den Bodensee zu den Schwiegereltern gefahren. Dort ließ er das Carsharing-Auto stehen und fuhr mit dem Leasing-Mercedes wieder zurück: Das Leasing-Jahr ist vorbei und es gibt ein neues Auto. Ein Konzept, das aus so vielen Gründen (Ökologie, Praktikabilität) so unfassbar schwachsinnig ist, dass ich schon wieder beginne mich zu ärgern, wenn ich darüber nachdenke. Der Liebste ist da durchaus meiner Meinung, aber eben an der Entscheidung nicht beteiligt. Und er möchte nichtsdestotrotz seiner Mutter beim Autoholen helfen, denn dass sie die lange Strecke fährt, ist eher nicht mehr so gut möglich.
Er kam also gegen zehn mit dem alten („alt“) Mercedes wieder zurück, um es am nächsten Tag zum Autohändler zu fahren (das letzte Mal war das im Stammwerk in Sindelfingen gewesen, dieses Mal in Rastatt – beides von uns aus nicht so weit weg, vor allem nicht im Vergleich zum Bodensee). Er aß noch etwas vom Curry, das ich abends etwas improvisiert gekocht hatte, noch ein kurzer Austausch über den Tag, während wir darauf warteten, dass es draußen abkühlte (was leider erst recht spät in der Nacht passierte, aber wenigstens wurde es kühl), und irgendwann gingen wir schlafen.
Der Donnerstag nur in Stichworten, weil er zwar sehr voll war, aber erzählerisch nicht soooo viel zu bieten hatte. Um acht ging ich aus dem Haus für den zweiten Prüfungstag diese Woche, nach einem Müsli und einer schnellen Dusche. Schon morgens war es warm. Der Liebste fuhr zeitgleich mit mir los, das Auto wegbringen, das neue holen.
Die Kolleginnen waren für die Prüfung hauptverantwortlich, und ich hatte wenig extra Termine. Ich machte am Vormittag die Aufsicht, arbeitete am Nachmittag viel unterstützend, ging währenddessen meine Erlediliste durch. Längeres Meeting mit dem Kairo-Kollegen: Die nächste Runde der Kairoprüfungen wartet, er wird bald hinfliegen und ich werde die Koordination (technisch und vor allem organisatorisch) von unserem Standort aus übernehmen. Wie gehabt, und wie gehabt wird es auch da vermutlich wieder hakeln und ruckeln, aber egal.
Um 17 Uhr ging ich pünktlichst nach Hause, versorgte die Kater und packte ein Täschchen, dann stieg ich mit dem Liebsten ins Auto, und zwar in den neuen Hybrid-Mercedes der Schwiegereltern. Das Holen morgens hatte hervorragend geklappt, und wir fuhren ihn jetzt zum Bodensee.
Angenehme Fahrt, der Liebste fuhr (ein funkelnagelneues Auto, das mir nicht gehörte – das wollte ich nicht unbedingt). Zum Abendessen hielten wir in Albstadt und aßen in einem bizarren italienischen Restaurant (wie gesagt in einem Mittelzentrum dort, also nicht auf dem Dorf – die in der Kuh angegebenen veganfreundlichen Standorte waren aber alle geschlossen oder nicht aufzufinden). Alles, alles an diesem Restaurant war wie in meiner Jugend in der schwäbischen Kleinstadt den 90er Jahren (sie waren sehr stolz auf die zwei einzigen vegetarischen Gerichte auf der Karte, überall wurde geraucht, die Deko dementsprechend…). Aber es war sehr nett, draußen zu sitzen und gemischten Salat und Penne Arrabiata zu essen.
Um neun waren wir bei den Schwiegereltern, bis Viertel vor zehn (Auto abgegeben, ein bisschen erklärt, ein bisschen Computer- und Handymaintenance). Dann Heimfahrt mit kleinem Corsa (haha, was für ein Unterschied). Um kurz vor Mitternacht waren wir daheim, ordentlich müde. Puh.