Ein Homeofficetag und nur wenige Termine, dazu der Liebste auch daheim: Wir waren eigentlich ganz guter Dinge morgens beim Aufstehen, auch wenn wir beide nicht so sonderlich gut geschlafen hatten. Es hatte wie angekündigt ordentlich abgekühlt, dazu nachts auch geregnet, also waren beide Kater drinnen. Übliches Morgenprogramm mit Katzenmaintenance, Küchenrunde, Tee, dann eine schnelle Dusche, und zum Frühstück gingen wir um kurz nach acht zum Viertel-Lieblingsbäcker. Es war wieder trocken und mit Regenjacke und langer Hose konnte man noch gut draußen sitzen, also ergriffen wir die Chance und gönnten uns ein Wochenend-Auswärtsfrühstück ganz unter der Woche. Beim Bäcker übrigens alle Tische besetzt (es wurde gerade einer frei, als wir mit unserem Kaffee kamen) und eine lange Schlange vor der Tür, dazu jede Menge Autos im Wohnviertel und auf der Bundesstraße: Als hätte man einen Schalter umgelegt, waren zu Beginn des neuen Schuljahrs alle wieder da und die ganze Stadt wieder gestopft voll. (Man sollte direkt jetzt in den Urlaub fahren, vermutlich sind alle Urlaubsorte jetzt prima leer.)
Ab neun daheim am Schreibtisch und ein vorsichtiger Blick auf den Rechner: Es lief alles wieder. Tatsächlich hatte der Liebste im Endeffekt nur alle Arbeitsspeicher aus- und wieder eingebaut und dann die System-Festplatte aufgeräumt (vor allem die Nextcloud auf die Daten-Festplatte umgezogen). Also nichts „repariert“ in diesem Sinn, und trotzdem lief der Rechner wieder. Vielleicht war das einzige Problem nur die übervolle Festplatte gewesen. Er hatte zur Sicherheit aber ein paar neue Arbeitsspeicher bestellt, und ein mögliches Backup hatte er auch im Kopf, falls der Rechner tatsächlich mal ganz den Geist aufgibt.
Ich konnte auf jeden Fall arbeiten und beschäftigte mich den Vormittag über mit administrativem Zeugs. Da meine Mailbox angenehm leer war und es auch sonst keine Katastrophen zu vermelden gab, konnte ich recht entspannt vor mich hin arbeiten. War gut so, denn es gab genug zu tun (der Herbst ist mit tausend Terminen voll). Parallel ließ ich noch eine Maschine Wäsche laufen.
Etwas zweigeteilte Mittagspause: Um halb eins machte ich uns die restliche Soljanka heiß (wie immer bei diesem Rezept: Durchgezogen noch einmal besser, und außerdem passte es prima zum grauen Herbstwetter draußen) und aß einen Teil, musste dann aber unterbrechen, weil wir um eins ein Teammeeting hatten. Den Rest gab es um halb zwei, und danach noch eine Wäsche- und Bügelrunde. Um halb drei war ich wieder „richtig“ am Schreibtisch.
Eigentlich hatte ich mich ja ab drei als „offline“ eingestellt, aber so wurde das natürlich eher nichts, denn ich hatte noch einiges an Unterricht vorzubereiten. Ein bisschen Tidal-Playlist nebenher, ein bisschen Kolleginnen-Kommunikation, und um fünf war ich schließlich auf einem guten Stand und schloss den Arbeitstag ab. Besonders cool: Ich hatte irgendwann (todesmutig) meine externe Festplatte wieder eingestöpselt, nachdem zu vermuten stand, dass der erste Rechnerabsturz doch nicht an ihr gelegen hatte. Und siehe da, ich konnte sie problemlos benutzen und alle Daten waren noch da. War für mich natürlich superpraktisch so. Es wäre wirklich cool, wenn mein Konstrukt aus schnellem Desktop-Rechner mit externer Festplatte und VPN-Client noch eine Weile so laufen würde. Auch wenn der Rechner nicht mehr Windows11-fähig ist.
Zum Feierabend einmal den Liebsten aus dem Arbeitszimmer geholt, wo er mit irgendetwas beschäftigt war, was nicht so klappte wie gewünscht und ihm schlechte Laune verursachte. Er brach das also ab und wir gingen zu Alnatura und dm. So ganz einig waren wir uns nicht, ob wir jetzt den großen Wocheneinkauf machen sollten (den wir ja am Samstag ausgelassen hatten) oder nur das Allernötigste (wir hatten den Wagen nicht dabei). Am Ende wurde es so eine Zwischenlösung, die mit drei Taschen von uns noch zu tragen war. Insgesamt eher stressiges Einkaufen, nicht zuletzt deshalb, weil die Stadt wirklich wieder voll war (schon wieder Feierabend-Stau auf der Bundesstraße, durch eine Baustelle etwas weiter oben und den Rückstau noch verschärft). Ich bin SO froh, dass ich nicht mit dem Auto zur Arbeit pendeln muss. Oder zum Supermarkt oder sonstwohin.
Daheim erst einmal eine Stunde Sofa- und Lesepause. Ich fühlte mich so ein bisschen kreislaufig (das Wochenend-Zipperlein machte sich noch einmal bemerkbar) und etwas schlapp, und der Liebste war gestresst. Deshalb schnippelte er beim Kochen auch in erster Linie (und ließ sich prompt ein Messer auf den Fuß fallen, zwar mit der stumpfen Seite, also nichts Schlimmes passiert, aber trotzdem erschrocken) und überließ mir dann das Feld. Eine Dreiviertelstunde später hatten wir Penne alla Norma, allerdings ohne den Ricotta und stattdessen mit etwas Mandel-Mozzarella von Violife, den wir von der Samstagspizza noch offen hatten. Sehr gute Kombination.
Der restliche Abend: Der Liebste schaute seine Avatar-Serie weiter an, ich zog mich nach Hogwarts zurück. Draußen ziemlich kühl und windig, gelegentliche Regenschauer, was beide Kater natürlich zu uns aufs Sofa brachte. Das war dann wirklich ausgesprochen gemütlich. Nichts gegen Sommerabende und so, aber ich freue mich einfach sehr, dass der Herbst jetzt da ist und man wieder Pullis tragen kann und sich auf dem Sofa wohl fühlt und nicht alles klebt und schwitzt und unangenehm ist. Es wurde auch höchste Zeit.