Durchgeschlafen, vom Nasenkater geweckt worden (eigentlich davon geweckt worden, dass er oben das Katzenklo benutzte – momentan beide Klos sehr eifrig in Benutzung, klar, es ist auch kalt und nass draußen). Nach Aufstehen und Katzenmaintenance speicherte ich erst einmal den abends ausgelesenen Slough House-Band in der Bibliotheks-App, und weil ich schon dabei war, noch die sieben Harry-Potter-Bände. Das ist zwar ein bisschen gecheated, weil ich die natürlich schon mehrfach gelesen habe, aber andererseits ist das egal. Das war schließlich ein kompletter Lesemonat. (Damit jetzt 30 Bücher in diesem Jahr, und das trotz krank und Stress und so. Bin ganz zufrieden damit.)
Frisch gebackenes Brot zum Frühstück, schnelle Dusche, um kurz vor halb neun aus dem Haus: ein Prüfungstag, für den ich hauptverantwortlich war.
Eigentlich ein ordentlicher Tag. Die Prüfung (mit einer sehr kleinen Gruppe, dadurch überschaubar) lief problemlos, ich konnte Aufsicht und Organisation routiniert abarbeiten und übergab für den letzten Prüfungsteil um zwei an meinen Kollegen. Kurze Mittagspause mit einer Kollegin und restlichem Moussaka (kleine Portion, reichte mir aber trotzdem), dann Nachbereitung.
Nicht so schön war, dass ich mich den ganzen Tag zunehmend kränker und kränker fühlte, angefangen bei ständigem Frieren. Dazu belegter Hals, Husten und kratzige Stimme und leichte Gliederschmerzen – ich fragte mich, ob ich schon wieder ein neues Virus eingefangen hatte (wobei es sich wie nichts „Neues“ anfühlte) oder einfach noch nicht wieder gesund war. Auf jeden Fall schloss ich die Prüfungsnachbereitung um vier ab, und weil meine Inbox ganz okay aussah und ich mich wirklich schlapp und durch fühlte, ging ich dann nach Hause, so früh wie schon lang nicht mehr.
Etwas anderer Laufweg nach Hause (ich wollte vor allem den tausend Baustellen auf den Gehwegen im Wohnviertel ausweichen), der mich am Aldi in der Südstadt vorbeiführte. Dort stand ein Metallwagen mit Erika vor dem Laden, der mich interessierte – auf den zweiten Blick dann eher nicht, dafür sah ich aber ein Werbeplakat mit der neuen veganen Produktreihe (Name „My Vay“, daran müsste man vielleicht nochmal arbeiten). Ich beschloss also einen schnellen Blick in den Laden zu werfen.
Wir sind ja keine Aldi-Käufer, deshalb war ich erst kurz überfordert von den vielen Leuten und den etwas engen Gängen (und überrascht davon, dass es neben den typischen Aldi-Eigenmarken eine erstaunlich hohe Anzahl an bekannten Markenprodukten gab, also z.B. neben dem Aldi-Frischkäse auch ein Regalbrett mit Philadelphia. Das war früher nicht so, wann hat sich das denn geändert?). Auf den zweiten Blick doch recht angetan von der guten Auswahl und vor allem den zahlreichen Bio- und Fairtrade-Produkten. Und der eigenen veganen Produktlinie und den vielen, vielen zusätzlichen Produkten mit V-Label.
Nun ja, und dann eskalierte ich etwas und kam auf jeden Fall eine halbe Stunde später mit Pfeffersalami, Leberkäse-Aufschnitt, Kräuterfrischkäse und panierten Mini-Hähnchenschnitzeln (alles in vegan logischerweise) nach Hause, dazu zwei Packungen Lübecker Marzipan-Happen, einer Packung Baumkuchen, einer Tüte Chips und einer Flasche Crémant d‘Alsace. (Der Crémant hatte als einziges kein V-Label.) Ich schiebe alles auf Corona-Nachwirkungen.
Daheim passierte dann nicht mehr viel, denn ich fühlte mich so allmählich wirklich krank (kein Fieber allerdings) und parkte mich auf dem Sofa. Der Liebste (der meine Einkäufe höchst interessiert auspackte) kochte uns einen Topf Soljanka (sehr gut), und dann verbrachten wir den restlichen Abend mit britischer Comedy und Blaulichtquatsch. Um neun verschwand ich im Bett. Mit Comic.