Neun bis acht, Donnerstag 31.10.2024

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Eigentlich ganz ordentliche Nacht, wenn auch – wenig überraschend nach dem gestrigen Meeting – mit etwas Wachliegezeit und einigen ärgerlichen Gedanken. Um vier musste ich einmal aufstehen und nutzte das katzenfreie Zimmer, um die Tür zu schließen. Das wurde von den beiden Katern ohne Protestgeschrei hingenommen und bescherte mir noch ein bisschen längeren Schlaf. Morgens fand ich dann allerdings ein paar Blutflecken auf dem Treppenabsatz und (leider) auf dem Sessel im Arbeitszimmer. Nicht dass das etwas mit der geschlossenen Schlafzimmertür zu tun gehabt hätte (ich denke nicht, dass einer der Kater gegen die Tür gerannt ist), die Flecken waren dadurch nur anders verteilt. An den Katern konnte ich keine Verletzung feststellen, irgendwelche Maus-Überreste fanden wir aber auch nicht. Ich hoffe, dass nicht irgendwo hinter einem Bücherregal in meinem Arbeitszimmer eine halbe Maus vor sich hinwest.

Nun ja. Der Liebste, noch krankgeschrieben, machte uns ein Müsli zum Frühstück und zog sich dann aufs Sofa zurück (mittlerweile mit deutlich kratziger Stimme), und ich war nach üblicher, etwas verlangsamter Morgenroutine ab Viertel nach neun am Schreibtisch.
Ziemlich betriebsamer Vormittag, viel Unterrichtsvorbereitung, Korrekturen, administrativer Kram, mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Immerhin ein paar Antworten auf wichtige Fragen, Dinge, die sich klärten, Schritte, die ich weitergehen konnte. Ich war also recht zufrieden, auch wenn es halt einfach sehr voll war (eigentlich hatte ich um zehn erst anfangen wollen, aber das hätte mir nie gereicht).

Mittagspause halb eins, leicht gestresst, mit dem Liebsten und dem restlichen „venezolanischen“ (behauptete halt das Kochbuch) Gemüseeintopf. Um eins ging ich aus dem Haus ins Büro: den restlichen Tag hatte ich Unterricht vor Ort.
Das war dann wieder ausgesprochen prima. Der Nachmittagsunterricht lief sehr gut (eine Person war krank und schaltete sich online dazu, dafür eignete sich das hybride Unterrichten hervorragend), die Planung passte, ich bekam alles hin, muy bien. Danach (und dazwischen und überhaupt) ein paar schnelle Informationen mit den Kolleg:innen ausgetauscht (und von der Geschäftsleitung über ein paar Strategie-Planungen informiert worden, die meinen Arbeitsbereich direkt betreffen, sehr spannend das alles). Ein bisschen Kommunikation, ein paar Mails, dann der Abendkurs online. Auch mit dem war ich ausgesprochen zufrieden.
Doof nur, dass ich danach dringend noch ein paar Sachen abarbeiten musste, unter anderem halt auch wegen Feiertag am Freitag. So war ich erst um acht Uhr fertig und konnte nach Hause. Aber dafür mit dem Gefühl, jetzt dann einigermaßen Feierabend und frei zu haben.

Auf dem Heimweg waren noch die letzten Reste von Halloween-Kindern unterwegs und die ersten Gruppierungen von Halloween-Erwachsenen auf dem Weg zu irgendwelchen Partys. Leichter Nieselregen, sehr novembriges Wetter, wenn auch etwas zu warm (so ungefähr acht Grad). Ich beeilte mich heimzukommen und legte zwischendrin sogar einen kleinen Sprint ein, was ich besser mal hätte sein lassen: Nach ein paar Schritten hatte ich einen merkwürdigen scharfen, stechenden Schmerz im linken Knöchel, ohne dass ich umgeknickt wäre oder so. Ich hinkte ein paar Schritte, dann ging es wieder und ich ging normal nach Hause. Keine Ahnung, was mir da reingefahren war.

Der Liebste war daheim leicht angenervt, weil ungefähr ein Dutzend Halloween-Kinder bei uns geklingelt und ihn gestört hatten. Da war er allerdings auch ein bisschen selbst dran schuld: Er hatte zwar das Licht im Flur ausgemacht, saß aber in seinem Arbeitszimmer, und da das nach vorne geht, sah man sein Licht natürlich. Trotzdem nervig.
Auf jeden Fall hatte er das Abendessen schon mehr oder weniger fertig, es musste nur noch ein bisschen köcheln (und ich machte noch ein paar Nudeln dazu): Cavolo Nero und Borlottibohnen in einer mediterranen Tomatensauce, aus dem englischen 15-Minuten-Kochbuch. Die Zeitangabe passte schon, im Endeffekt dauerte das Essen so lang, wie die Bohnen im Schnellkochtopf brauchten. Sehr gut war es auch.

Wenig Besonderes den restlichen Abend, ein Glas Weißwein, ein bisschen Blaulichtquatsch, ein bisschen Katergekuschel, ein paar Seiten im Buch. Um zehn vor zehn dann tatsächlich noch einmal wildes Klingeln an der Tür (um ZEHN, WTF), ansonsten hatten wir Ruhe. Eher nicht so tolle Stimmung bei uns beiden, aber immerhin die gute Nachricht: Der Liebste fühlte sich wieder recht okay. Das war auch wichtig, weil wir einen Besuch bei den Schwiegereltern am Bodensee geplant hatten (schon wieder viel zu lang her). Und überhaupt weil Kranksein doof ist.