Wieder die Tür zum Schlafzimmer zu, wie meistens die letzten Tage, was um 5:50 zu empörtem Gekratze führte. Ich gab den Katern noch Zeit bis 6:10 Uhr und ließ sie dann rein, wollte aber wirklich, wirklich noch nicht aufstehen. Tatsächlich waren beide da, und sieh an: Es kennen auch beide den Trick, sich laut kampfschnurrend direkt neben mich aufs Bett zu legen. Die nächste Viertelstunde wurde ich also von Magi auf Oberarmhöhe und dem Nasenkater auf Wadenhöhe belagert, bis ich schließlich aufstand, den Kater auf die Dachterrasse ließ und mich im Zeitlupentempo anzog (und Magi daran hinderte, sich vor die offene Dachterrassentür zu setzen und den Nasenkater damit am wieder Reinkommen zu hindern, diese Arschkrampe). Dann Katzenmaintenance, ich kochte mir eine Tasse Tee und wollte mich gerade leise zurückziehen, als der Liebste auch aufstand (mit dem Katzengeklapper ist es kaum möglich, ihn nicht aufzuwecken). Für ihn also auch Tee.
Die nächsten zwei Stunden (bis kurz vor neun) verschwand ich dann im Arbeitszimmer: Ich hatte mich entschieden, meinen Skandinavierkurs nicht früh am Montagmorgen vorzubereiten (und damit den ganzen Sonntag latent gestresst zu sein), sondern doch den Sonntagmorgen zu nutzen. Das erwies sich als gute Entscheidung, unter anderem weil ich damit auch mit Korrekturen up to date war, auch wenn es alles insgesamt länger dauerte als geplant. Unter anderem deshalb, weil ich ewig nach diversen Statistiken suchte, die aussagekräftig und für meine Unterrichtszwecke geeignet waren. (Ich war kurz in Versuchung, mir einen Statista-Premiumaccount anzulegen, aber das ist finanziell jenseits von Gut und Böse.) Egal, irgendwann war ich fertig und zufrieden und startete den Sonntag.
Der restliche Tag war sehr klassisch dem Rumhängen und Nichtstun gewidmet. Der Liebste machte uns ein Englisches Frühstück, Harold fuhr im Erdgeschoss, der Liebste wischte hinterher, ich machte noch putzerische Kleinigkeiten und kümmerte mich um drei Maschinen Wäsche. Sonst versuchte ich das Internet leerzulesen, schrieb viel, ging irgendwann mal duschen. Draußen trübes Novemberwetter. Die Kater unschlüssig, was sie von dem allen zu halten hatten.
Zum Mittagessen die aller-allerletzten Brötchen und der restliche Salat, als Nachtisch der Rest Käsekuchen (damit ist der Kühlschrank auch wieder von allen Resten befreit). Ein bisschen Kaffee, ein paar Takte lesen. Die Zeit zog sich ein bisschen, aber plötzlich war es dann doch fünf. Die letzte Maschine Wäsche kam auf die Leine, ich machte noch einen Wochenplan für die kommende Woche (die erste der über-vollgepackten, deshalb viele schnelle Sachen und ein bisschen aufgetautes Zeugs) und dann war es Zeit fürs Kochen.
Gemeinsam in der Küche, wir machten große Auflaufform mit klassischer Lasagne. Dieses Mal mit dem SimplyV-Streukäse als Abschluss, was eine schöne Kruste gab, mir aber geschmacklich fast ein bisschen zu dominant (und zu salzig) war. Trotzdem natürlich sehr gut und eine ordentliche Portion: einen Teil konnten wir einfrieren.
Während des Kochens zählten wir mal die gegessenen Pflanzen seit Samstag durch und kamen (mit dem Tofu in der Lasagne, der mitgezählt werden darf) auf 20 Stück. Wie schon vermutet, werden die letzten 10 die Herausforderung (ich hatte schon mit Absicht ein Essen mit Fenchel geplant, den es bei uns selten gibt, und außerdem Rucola „einfach so“ bestellt, so für über die Pasta und so). Die eigentliche Woche beginnt ja erst am Montag, ich werde mal versuchen ein bisschen mitzuzählen. (Wahrscheinlich gäbe es dafür auch eine App oder so.)
Nach dem Essen die Nachrichten (Schlamm auf den spanischen König) und eine Blaulichtrunde, allerdings nicht lang, weil der Liebste recht früh auf dem Sofa einschlief. Wir machten den Fernseher also aus und gingen ins Bett, ich noch mit einer kurzen Leserunde. Das Buch hatte ich am Wochenende nicht fertiggekriegt, aber das ist auch egal. Hier stapeln sich sowieso die ungelesenen Bücher, da kommt es auf ein paar Tage mehr nicht an. Man muss das als Einrichtungsfeature in der Wohnung sehen.