Mit ziemlich scheußlichen Kopfschmerzen aufgewacht, vor der Tür eine motzende Katze, draußen strömender Regen: Ich hatte schon bessere Starts in den Tag gehabt. Immerhin war er nicht so ganz voll, ein halber Home Office-Tag und nur vier Termine (wenn auch vier wichtige und alles recht dicht gepackt). Erst einmal Katzenmaintenance und Aufräumrunde, während ich Tee kochte, piepste auch der Wecker – wenigstens der hatte sich wieder berappelt, nachdem ich ihn neu gestartet (= Stecker für zehn Minuten gezogen) hatte.
Der Liebste war an dem Tag im Home Office, also ein etwas langsamerer Start mit Müsli mit einer halben Packung Himbeeren – schon lang nicht mehr gehabt – und viel Tee. Ab neun war ich oben im Arbeitszimmer am Schreibtisch – die Kopfschmerzen verzogen sich so langsam. Den Vormittag über viel Zeugs wegzuarbeiten, letzte Korrekturen, Mails, Kommunikation. Nichts, was mir als herausragend im Gedächtnis geblieben wäre, aber so langsam leerte sich die Erlediliste (…oder wurde zumindest nicht voller). Um Viertel nach zwölf schloss ich den Vormittag ab.
Eigentlich hatten wir geplant, zum veganen afrikanischen Imbiss ums Eck zu gehen, aber dann hatte der Liebste einen kleinen Rundgang über die Dachterrasse gemacht und dabei festgestellt, dass oben noch fünf aller-allerletzte Eiertomaten an den Sträuchern hingen, zwar etwas blass, aber offensichtlich noch ausgereift und dem Frost der letzten Woche getrotzt. Diese hatte er also geerntet und machte uns daraus mit Penne, etwas frischem Rosmarin, Zwiebeln und Räuchertofu so eine Art Nudelpfanne (sehr pastalastige Woche aktuell). Etwas Zeitungsrätsel, ein schneller Espresso, und um zehn vor eins ging ich aus dem Haus zu einem Nachmittag im Büro. Wieder etwas kühler draußen übrigens, aber noch nicht Wintermantel-würdig, mit roter Jacke und grauen Sneakern kam ich gut aus. Der Regen vom Morgen hatte sich immerhin ausgeregnet und ich kam trocken zur Arbeit.
Durchgehender Terminmarathon bis fünf: Zuerst arbeitete ich eine Kollegin in einen Arbeitsbereich ein, den sie in Zukunft vertretungsweise übernehmen soll (Wissen immer auf mehrere Schultern verteilen, Backups schaffen) und bereitete dabei gleich noch ein paar Kleinigkeiten für die kommende Prüfung vor. Anschließend ein ziemlich wichtiges (und recht produktives, würde ich sagen) Strategiemieeting mit der Geschäftsleitung, das natürlich länger ging als geplant (ich hatte gerade noch schnell Zeit für die Toilette vor dem nächsten Meeting), aber dafür tatsächlich ein paar Entscheidungen beinhaltete.
Und als drittes dann ein größeres Abteilungsmeeting, das in dieser Form zum ersten Mal stattfand und von der Kollegin und mir moderiert wurde. Auch das tatsächlich sinnvoll, was für mich schon interessant war: Ich hatte den Termin ursprünglich angesetzt, weil ich das Gefühl gehabt hatte, dass sich so ein paar inhaltliche Dinge angesammelt hatten, die wir durchsprechen sollten. Aber immer mit der Sorge, dass das doch eigentlich triviale Kleinigkeiten seien und durch einen Newsletter abgedeckt werden könnten. Turns out: Es gab eine Menge Gesprächsbedarf, eine Menge Klärungsbedarf und die Leute waren insgesamt sehr angetan von der Gelegenheit. Es wäre sicher eine gute Idee, diese Art Meeting in einem sozusagen unregelmäßig-regelmäßigen Turnus (wie schreibt man das eigentlich? In unregelmäßigen Abständen, aber schon immer wieder) durchzuführen.
Direkt danach Nachbesprechung mit der Abteilungskollegin, gemeinsames Protokoll und so, und dann war es plötzlich fünf. Mein Abendtermin hatte mir abgesagt, das war mir überhaupt nicht unrecht: So konnte ich noch eine Stunde die nachmittags aufgelaufenen Mails bearbeiten und die letzten Sachen für die kommende Prüfung organisieren. Und kam trotzdem um sechs aus dem Büro, eine Stunde früher als vermutet.
Daheim warteten ein Liebster, eine große Schüssel Nudelsalat und diverse Sendungen: Einmal waren die Weihnachtskarten schon gekommen (…was zu tun zum ersten Advent), dann war tatsächlich das Dezemberheft VF&L da, inklusive Kalender. Das freute mich sehr. Mal sehen, wie es mit dem Abo weitergeht, aber dieses Jahr ist auf jeden Fall abgeschlossen. Hihi.
Und dann war das Kartenspiel Phase 10 gekommen, das ich ja seit einem Monat auf dem Handy spielte und auf das ich irgendwie Lust als „echtes“ Spiel bekommen hatte. Also am Sonntag bestellt, jetzt schon da, der Liebste kannte es noch nicht: Das war also mehr oder weniger unser Abendprogramm. Das Spiel lässt sich ja zum Glück total leicht lernen, und durch den hohen Glücksfaktor haben im Endeffekt auch beide die gleiche Chance. Dass am Schluss ich gewann, war aber natürlich trotzdem meinem überragenden Können zu verdanken.