Diese Nacht wach ab 4:32, denn kurz nach fünf ist ja offensichtlich was für Anfänger, und ums Verrecken nicht mehr einschlafen können. Aber natürlich todmüde (also nicht wach im Sinn von „ach, dann kann ich ja auch die Unterlagen im Arbeitszimmer sortieren“). Merkte ich auch ziemlich am Morgen, was den Katern aber egal war. Die drängten sich beide eifrig ins Schlafzimmer, wollten auf die Dachterrasse, sprangen übers Bett, waren WACH und wollten dringend Futter. Also Katzenmaintenance, der Liebste übernahm die Medikamentengabe und ich versuchte nach der Fütterung erst einmal mit einer Tasse Tee wach zu werden. Und die Bude nicht abzufackeln: Als ich die Kerzen am Adventskranz anzünden wollte, brach mir das Köpfchen vom Streichholz in der Sekunde ab, als es Feuer fing, und fiel natürlich brennend auf den Holztisch. Zum Glück mit einmal Auspusten sofort auszumachen, aber jetzt haben wir da halt einen neuen dunkelbraunen Fleck. Von den Astlöchern zum Glück kaum zu unterscheiden.
Teeausbeute am Morgen: Wieder ein Gunpowder, etwas merkwürdig, schließlich hatte ich den schon gehabt, aber dann sah ich, dass dieser Gunpowder Jahrgang 2015 war und der vom Sonntag Jahrgang 2016. But of course. Das Ganze wächst sich zu einer Art Grüntee-Geschmacks-Quest aus, was natürlich auch – zumindest teilweise – die Idee dahinter war. Erste Tasse des Tages war trotzdem Jasmin.
Zum Frühstück getoastetes Brot, eine Handvoll Mandarinen (…eigentlich wären es „Klementinen“, aber das sagt ja meines Wissens kein Mensch), Blick in die Zeitung. Dem Liebsten ging es wieder etwas besser (wenn auch noch nicht gesund), er hatte an dem Tag aber sowieso Home Office eingeplant. Und ich ja auch – wir blieben also beide daheim. Katzenmaintenance (Magi machte definitiv einen besseren Eindruck), und ab neun waren wir beide am Schreibtisch.
Am Vormittag konzentriertes Abarbeiten von anfallenden Anfragen, Nachbearbeitung fertiger Kurse (unter anderem hatte in meinem Skandinavierkurs die Abschlussklausur stattgefunden, wie ich sah, hatten alle die Online-Prüfung gefunden, auch ein paar, mit denen ich nicht – mehr – gerechnet hatte, haha), Terminplanung, kurzes Meeting mit dem Chef. Alles in gefühlter Eiseskälte: Mir war, trotz warmer Hausschuhe und Teddy-Jogginghose und Fleece, so elend kalt, dass ich mich irgendwann am Schreibtisch in eine Wolldecke wickelte. Vermutlich kreislaufbedingt, und die Tatsache, dass das Brot vom Frühstück nicht lang vorgehalten hatte, half auch nicht.
Also wurde es höchste Zeit für die Mittagspause, um zwanzig vor eins gingen der Liebste und ich zum veganen afrikanischen Imbiss im Viertel. Dort ein glücklicher Zufall, der einen der definitiven Eigenheiten der Kleinstadt illustrierte. Und zwar hatte der Chef mir quasi direkt vor unserer Pause noch erzählt, dass meine ehemalige Abteilungskollegin, die 2019 das Unternehmen verlassen hatte (und die ich seitdem schmerzlich vermisste, aus mehreren Gründen), zu einem Besuch in der Stadt und dabei auch in der Firma vorbeigekommen sei. Und na klar: Genau diese Kollegin (mit Mann und zwei Kindern im Schlepptau) kam gerade aus dem Imbiss, als der Liebste und ich dort auftauchten.
Erst einmal freudige Begrüßung, wir hatten SO viel auszutauschen (…also für meine Verhältnisse, andere können ja eine Viertelstunde stehenbleiben und reden, wenn sie täglich die Nachbarin treffen, aber dazu gehöre ich eher nicht), während der Imbissbesitzer, der uns eigentlich gerade hatte bedienen wollen, geduldig stehen blieb und wartete. Auch die beiden Männer waren so ein bisschen wie nicht abgeholt, der Mann der Kollegin schaute halt nach den Kindern und der Liebste machte irgendwann dann doch unsere Bestellung. Und wir schmiedeten gleich ein paar Pläne, weil es da vermutlich ein paar Perspektiven geben wird. Wir werden sehen. Sehr schön auf jeden Fall.
Anschließend sehr leckeres Essen, nach dem mir auch wieder warm war. Auf dem Heimweg noch ein kurzer Stopp beim Viertel-Lieblingsbäcker für ein paar Weihnachtsplätzchen und Lebkuchen, und daheim ein Espresso und ein bisschen Zeitungsrätsel. Und dann nahm ich mir sogar noch eine halbe Stunde und machte auf dem Sofa die Augen zu – eine richtig lange Mittagspause also. War aber nötig.
Um halb drei wieder am Schreibtisch. Der Hauptpunkt des Tages war ein Meeting mit unserem GWÖ-Berater: Eine Neubilanzierung steht an und er hat jetzt die Zahlen der letzten Jahre aus der Buchhaltung bekommen und aufbereitet, sodass wir sie durchgehen konnten. Die nächsten anderthalb Stunden waren wir also mit GUV und Bilanzen und Abschreibungen und Pipapo beschäftigt, und ich sag mal so: Ich könnte mir doch eine ganze Reihe an Aktivitäten vorstellen, mit denen ich mehr Spaß hätte als damit. Aber egal, wir kamen gut voran und ich hatte am Ende ein wirklich gutes Gefühl, inhaltlich auf der Höhe zu sein (was vorher – obwohl ich mich auf das Meeting vorbereitet hatte – eher nicht der Fall war).
Noch ein bisschen administratives Alltagsgeschäft, ich war als Krankheitsvertretung eingeplant, musste aber nirgendwo einspringen. Um zehn vor sechs schloss ich also den Arbeitstag ab. Eine ganze Menge Aufgaben auf den nächsten (und übernächsten) Tag verschoben, aber das war in Ordnung: Da muss ich ja schließlich auch etwas zu tun haben. Haha.
Ein relativ früher Feierabend also, ich hatte mir Fitness eingeplant. Eine Stunde angenehmes Training, und so langsam merke ich schon, dass ich in den letzten Wochen wieder regelmäßig zur Bewegung komme (nicht nur Fitness, auch Gehen und Radeln und Yoga): Es ging alles wirklich sehr gut. Auch die neuen Einstellungen an den beiden Knie-Geräten (Beinstrecker und Beinbeuger) scheinen etwas gebracht zu haben, zumindest war ich bei beiden fast schmerzfrei. Vermutlich spielte auch eine Rolle, dass ich die beiden nicht direkt hintereinander machte (sie sind so aufgestellt, aber es gibt keine Regel, die besagt, dass man alle Geräte in der Reihenfolge abarbeiten müsste, wie sie dastehen). Sehr zufrieden auf jeden Fall, und warm war mir auch.
Daheim gemeinsames Kochen mit dem Liebsten (naja, er war federführend beteiligt, ich arbeitete so ein bisschen zu, holte Sachen und räumte weg und so), ein selbst kreiertes Rumfort-Curry, um unsere Gemüseschublade leer zu bekommen, bevor die nächste Gemüsekiste angeliefert wird. Es wurde ein ausgesprochen gutes Curry mit einer Tonne Gewürze, Kokosmilch, Chili (überraschend scharf), Butternut, Karotten und Blumenkohl, dazu Reis. Als Nachtisch wenig überraschend Weihnachtsplätzchen, bis ich die Dose wegstellte, um zu verhindern, dass uns beiden schlecht wurde.
Um die Abendunterhaltung kümmerte sich der Liebste, in erster Linie weil ich einen Moment mit meinem Handy beschäftigt war und nicht merkte, dass er auf Netflix ging und dort einen Film für uns raussuchte. Aber warum nicht. Zwar etwas lang (über 2 Stunden), aber damit waren wir dann einen Abend beschäftigt, und das war dann wirklich in Ordnung. Der Film war Transformers: Aufstieg der Bestien, von 2023 und wohl der neueste Film der Transformers-Filmreihe. Ich habe zu den Transformers eigentlich gar keinen Bezug, sondern kenne sie nur als popkulturelles Basiswissen. Und fand sie immer schon so eine Mischung aus cool/witzig und albern (definitiv aber mit der besten Idee für ein cooles Kinder-Actionspielzeug, das würde ich mir auch ins Zimmer stellen, gleich neben meinen Lego-Unimog). Ungefähr war dann auch der Film: Eine Mischung aus cool und albern. Man brauchte definitiv nicht mehr als eine halbe Gehirnhälfte, um der Handlung zu folgen, aber es war trotzdem nicht langweilig. Ein Hoch auf Blue Screens und CGI halt, aber dagegen habe ich ja nun gar nichts einzuwenden. Ich könnte mich sogar durchaus dazu überreden lassen, noch einen weiteren Film der Reihe anzusehen.