Einkaufsbummel, Montag 30.12.2024

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Durchgeschlafen und um sieben kopfschmerzfrei aufgewacht. Was sehr großartig war. Die Laune allerdings eher nicht so super, für die letzten Tage des Jahres nicht ungewöhnlich (auch leicht angenervt durch den verlorenen Sonntag). Nun ja. Ich räumte erst einmal die Weihnachtsgeschenke weg, die Deko darf noch bleiben (am Adventskranz sind zwei Kerzen schon durch, die zwei letzten haben noch ein paar Tage in sich). Der Liebste hatte die Kater schon versorgt. Magi wieder merkwürdig mäkelig, das Medikament hatte er allerdings gierig gefressen, keine Ahnung, was ihn störte, vom Fressen war auch das Meiste weg. Wahrscheinlich wollte er einfach Leckerchen.
Der Garten leicht puderzuckrig, so richtig Schnee war das allerdings nicht, eher überambitionierter Raureif. Es war immer noch sehr kalt mit Minusgraden und dichter Hochnebeldecke.

Zum Frühstück aßen wir das freitags gekaufte Brot komplett auf (einen halben Laib, wir hatten beide Hunger), etwas untypisch mit Marmelade. Restlicher Vormittag: Ausführliches Bloggen, Internet-Leerlesen und Zeitung, daneben lief eine Maschine Wäsche (die letzte für dieses Jahr und für diese Woche). Ich hängte trockene Wäsche ab, feuchte Wäsche auf, bügelte ein wenig und putzte das obere Bad, der Liebste räumte Wäsche auf und ließ Howard im Untergeschoss fahren. Entspanntes Haushalten.

Zum Mittagessen die zweite Hälfte Minestrone, ein bisschen Zeitungsrätsel. Für den Kaffee gingen wir aus dem Haus: Ich hatte für den Tag ein wenig Shopping in der Stadt geplant. Wegen der Kälte von regelmäßigen Stopps in warmen Cafés unterbrochen.
Der erste Stopp im neuen Altstadtrandcafé war gleich ein bisschen hakelig, weil wir zwei Hafermilchkaffee bestellt hatten und stattdessen zweimal Cappuccino bekamen (und ich finde Cappuccino echt unangenehm mit dem vielen Milchschaum, fast ein bisschen eklig). Da sie uns aber immerhin auch den Preis für Cappuccino berechnet hatten (Milchkaffee kostet mehr) und es auch mit der Hafermilch geklappt hatte, nahmen wir ihn halt. Mäh. Dafür nette Unterhaltung über Urlaubspläne im kommenden Jahr (ich möchte einmal etwas früher dran sein mit der Planung).

Dann also in die Innenstadt, mit der Zielsetzung Hosen und Bücher, und das klappte zumindest so halb. Gleich beim ersten Stopp fand ich mehrere Jeans, die ausgezeichnet passten und prima aussahen (und – wie alles in dem Laden, „das blaue Eck“ – fair trade waren und trotzdem nicht völlig überteuert). Der Liebste schleppte eifrig Hosen in verschiedenen Größen an, ich war sehr schnell zufrieden, und am Ende war von meinem selbst gesetzten Budget sogar noch Geld übrig, sodass ich noch einen reduzierten Pullover mitnahm. Sehr, sehr zufrieden.

Der Wunsch nach einem zweiten Kaffee erfüllte sich dann nicht, es war einfach alles knallevoll. Erstaunlich viele Leute beim Einkaufen unterwegs, und einige Cafés und Bistros hatten zwischen den Jahren zu, sodass die Leute (die sich alle aufwärmen wollten so wie wir) sich auf weniger Örtlichkeiten verteilen mussten. Wir holten uns eine Kümmelseele beim Bäcker auf die Hand und gingen stattdessen in den nächsten Buchladen.
Dort nicht so wirklich erfolgreich: Ich hatte zwar eine Liste an Büchern im Kopf, die mich interessierten, aber keines davon war zu bekommen (der Buchladen war sowieso so dermaßen leergefegt, wie ich ihn bis jetzt noch nie gesehen habe, ganze Regalbretter waren leer, offensichtlich sind die Weihnachtsverkäufe noch nicht aufgefüllt). Ich war ehrlich gesagt auch leicht entsetzt, wie viel offensichtlicher Schrott schon auf den ersten Blick verkauft wurde (im Untergeschoss hatte ich plötzlich das Gefühl, ich wäre in einen pink-violetten Farbtopf gestolpert oder hätte eine kurzfristige Farbsehstörung, es war aber nur Regal plus Sonderfläche „Romance Novel“, WTF). Der Liebste fand einen Reiseführer für nächstes Jahr, so als Inspiration – wir denken darüber nach, ein paar Tage nach Wien zu fahren, außerdem die „Denkanstöße 2025“ und einen Band mit Kurzgeschichten von Karin Tidbeck, und ich nahm ein Sachbuch zum Thema vegane Ernährung mit, von dem ich allerdings nur halb überzeugt war, und außerdem „Germafia – wie die Mafia Deutschland übernimmt“, nicht weil das Thema mich speziell interessieren würde, sondern weil der Autor ein ehemaliger Kommilitone von mir ist (ich mich also gewissermaßen verpflichtet fühlte).

Nach der Buchhandlung ein zweiter Versuch mit Cafés/Bistros, und siehe da, in unserem Lieblings-Altstadtcafé war es jetzt deutlich leerer. Allerdings halt auch schon fünf Uhr, und nach dem blöden Cappuccino hatte ich auf Kaffee sowieso keine Lust mehr. Ich bestellte also einen Prosecco für mich, der Liebste nahm einen Aperol Spritz, und damit war der Plan, heute keinen Alkohol zu trinken, schon erledigt (aber die guten Vorsätze müssen ja sowieso erst ab Mittwoch umgesetzt werden).
Egal. Gemütlicher Aperitif, ein bisschen nette Unterhaltung, und auf sechs gingen wir wieder nach Hause.

Daheim übernahm der Liebste die Katzen (Magi bekam die Medikamente auch am Abend zermörsert und mit Leberwurst vermischt, weil er am Wochenende die Katzenwurst nicht mehr hatte fressen wollen und wir sie ihm quasi reinstopfen hatten müssen – ich hoffe bloß, dass er die Leberwurst nicht auch irgendwann satt hat), dann gemeinsames Kochen: Penne mit geschmortem Rosenkohl, kurz gerösteten Walnüssen, gewürfeltem Feto, übergossen mit reichlich Knoblauchöl. Sehr gutes Essen.
Abendunterhaltung: Pünktlich zum Jahresausklang The Big Fat Quiz Of 2024 auf YouTube. Sehr nett, zur Abwechslung mal ein Quiz zu sehen, das sich mit ganz aktuellen Sachen beschäftigt – nicht dass wir deshalb beim Mitraten besser gewesen wären (wir sind in der Popkultur ja nicht so ganz zuhause).
Nach dem Quiz schaute ich mir noch eine Live At the Apollo-Compilation an, während der Liebste uns einen Fingerbreit Single Malt einschenkte und dann auf dem Sofa einschlief. Beide Katzen neben uns, und das Vorab-Geböller hielt sich in Grenzen. Vor dem Jahreswechsel-Lärm graut mir ehrlich gesagt schon wieder etwas, aber auch diese Nacht wird vorübergehen, und vielleicht finde ich dann im nächsten Jahr nicht alle Menschen fürchterlich.