Haushalt, Gewürze, Fertigkuchen, Sonntag 5.1.2025

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Mitten in der Nacht wachte ich einmal auf und bemerkte, dass es ausgesprochen hell zu den Fenstern hereinkam. Ich überlegte kurz, ob ich die Fensterläden vergessen hatte zuzumachen und das Licht bei den Nachbarn an war. Die Läden waren aber zu, als ich nachschaute, stattdessen hatte es geschneit, der ganze Garten weiß, und der Himmel leuchtete in einem merkwürdigen, rötlichen Licht.
Morgens beim Aufwachen um halb acht immer noch schneebedeckt, auch wenn sich milderes Wetter bereits ankündigte (und damit vermutlich überfrierende Nässe). Der Liebste fegte erst einmal den Schnee vor dem Haus weg, ich machte uns Tee. Die Kater waren unschlüssig, was sie von dem weißen Zeug halten sollten (geschlossene Schneedecke hatten wir schon länger nicht mehr gehabt). Magi ging einfach schlafen, der Nasenkater schaute sich den Schnee erst misstrauisch vom Fensterbrett, dann vom Balkon und schließlich vom Hasenstall aus an.

Der Tag wurde schmuddelig: Es regnete quasi den ganzen Tag auf die Schneedecke, die dementsprechend schnell zusammenschmolz und gluckernd in die Wasserfässer lief. Deutliche Plusgrade, die angekündigte Glätte war bei uns kein Thema (wohl am Samstag schon durch), aber trotzdem war das überhaupt kein Tag fürs Spazierengehen, wir blieben drin.
Frühstück mit getoastetem Brot und der zweiten Hälfte Avocado mit Kala Namak, viel Tee und Kaffee. Ein paar Mandarinen danach, wir hatten am Freitag eine neue Kiste mitgenommen. Leider waren davon, wie der Liebste feststellen musste, doch einige matschig und begannen teilweise schon zu schimmeln. Vermutlich ist die Ernte damit durch und es werden die letzten Mandarinen gewesen sein (die Weihnachtszeit ist ja auch quasi vorbei). Nach dem Frühstück gründliches Internetleerlesen.

Viele Haushaltsaktivitäten am restlichen Vormittag: Ich sortierte die Wäsche und startete eine Waschmaschine und außerdem die Spülmaschine (die StromGedacht-App hatte ab elf eine grüne Phase angekündigt), ging duschen und putzte das obere Bad (der Liebste, etwas kopfwehgeplagt, wischte währenddessen Erd- und Untergeschoss). Dann machte ich uns ein neues Gläschen Chinese Five Spice (den Fenchel ließ ich weg, weil wir keine Fenchelsamen mehr hatten, und ersetzte ihn durch Szechuanpfeffer, daneben normalen Pfeffer, Zimt, Sternanis, Nelken – damit hatte ich fünf Gewürze zusammen, wobei das Rezept sowieso kommentierte, dass die „fünf“ im Namen eher symbolisch als wörtlich zu verstehen sei). Wieder angenervt von der blöden Gewürzmühle, und weil der Liebste gerade am Laptop war und in Nägel-mit-Köpfen-Stimmung, suchte er ein bisschen herum und bestellte uns einen kleinen Mühlen-Aufsatz für unsere Kenwood-Küchenmaschine. Zu einem überraschend günstigen Preis, so ganz kann ich noch nicht glauben, dass da nicht doch irgendwo ein Haken ist. Wir werden sehen. Wenn es damit klappen würde, wäre das natürlich super, da die Küchenmaschine sowieso auf der Ablage steht.

Mittagessen mit den restlichen Udon mit Pilzen, ein wenig Zeitungsrätsel, ich las das Januar-VF&L-Heft zu Ende (erstaunlich viele Rezepte mit Riesenbohnen dieses Mal, was etwas schade ist, denn sie sind seit Monaten fast unmöglich zu bekommen, weder im Alnatura noch im Edeka noch im Spezialitätenladen). Dann eine größere Wäsche-Runde: Ich startete Maschinen zwei und drei, hängte auf, bügelte, alles innerhalb des grünen Zeitfensters.
Beim Arbeiten diverse Podcasts. Die Lage hat ja noch Weihnachtspause, aber eat.read.sleep hatte eine Sonderfolge mit ihren Highlights und Tiefpunkten des letzten Jahres, sehr unterhaltsam. Bei den Top 3 der besten Bücher landete Saša Stanišićs neuestes Buch (Möchte die Witwe…) auf Platz drei, und da ich das oben liegen hatte und sowieso demnächst lesen wollte, setzte ich mich in den Lesesessel und las einfach den restlichen Nachmittag.

Ab sechs hielt ich mich in der Küche auf (sehr haushaltslastiger Sonntag) und buk uns einen Käsesahnekuchen. Naja, „buk“. Es war eine Fertigmischung (von Bauck), die schon seit Monaten bei uns im Regal stand und es jetzt auf die Use-up-Liste geschafft hatte. Als Springformgröße war 25 cm angegeben, was mit ein Grund für die Verzögerung beim Aufbrauchen gewesen war, denn wer hat bitte schön 25 cm-Springformen, wir haben nur 20 und 28 cm daheim. Ich streckte jetzt auf jeden Fall die Bodenmischung mit zusätzlich 50 Gramm Mehl und zusätzlich 30 Gramm Margarine, und in die Füllung kamen 100 Gramm mehr Joghurt (ein Becher Sojajoghurt, ein Becher Sojaquark, dann Fertigpulver für die Creme – keine Sahne, was das Ganze deutlich fester als bei einer typischen „Käsesahne“ werden ließ, aber dafür auch weniger fettig). Der Boden wurde vorgebacken und kam zum schnellen Abkühlen auf den Balkon, dann die Creme darauf, aus Orangensaft und dem dritten Fertigpäckchen rührte ich einen Fruchtspiegel an, und um kurz vor sieben war der Kuchen fertig und kam zum Kühlstellen in den Kühlschrank. Sah bei weitem nicht so schick aus wie auf der Packung. Aber egal.

Nahtloser Übergang zum Abendessen: Der Liebste kam für zehn Minuten und schnippelte ein bisschen, dann übernahm ich, machte mir ein Festbier auf (vorletzter Urlaubstag, Feiertag am Montag) und kochte uns ein Gulasch mit Sojachunks und einfachen Pellkartoffeln (Drillingen) als Beilage. Schön deftiges Essen.
Zum Essen eine neue Folge Notaufnahme Samstagnacht, außerdem der Trailer für die neunte Staffel Feuer und Flamme – Mitte Januar geht es los. Hihi. Danach wechselten wir zu Sherlock, großes Drama, Intrigen, vermeintliche Suizide, man kennt das. Wir waren gut unterhalten, ich nahm mir einen Birnenschnaps als Tagesabschluss (der Liebste verzichtete aus Kopfwehgründen), und um neun probierten wir den Kuchen: Ja, kann man schon machen. Nicht der beste Kuchen auf der Welt, ich weiß nicht, ob ich ihn noch einmal kaufen würde, aber als so ein schnelles, unkompliziertes Kuchenprojekt geht das schon mal. Und wieder ein Punkt von der Liste weg.