Katzenroutine, Dienstag 14.1.2025

Offene Schlafzimmertür, denn natürlich darf man das arme, alte Katzentier nicht mehr aussperren (auch wenn er das gesamte Wohn- und Esszimmer und zwei Arbeitszimmer für sich hat), wenn er dann einfach zu den Nachbarn wandert und unter Umständen den Weg zurück nicht mehr findet. Und es draußen Minusgrade hat. Magi nahm das auch gern an und schlief bis halb zwei im Schlafzimmer auf dem Sessel und war ab fünf auf dem Bett. Wo er sich eine knappe Stunde ganz manierlich neben meinen Oberschenkel legte und schnurrte (heiß und sehr laut, aber nun ja) und erst um kurz nach sechs mal nachschauen kam, ob ich vielleicht zwischenzeitlich gestorben war oder so. Also BRAVE Katze, aber trotzdem war ich ausgesprochen kaputt, als ich um kurz nach sechs aufstand. Dass ich blöde Kopfschmerzen hatte, half auch nicht. Erst einmal Katzen- und Küchenroutine und dann mit dem Liebsten für zehn Minuten in den arschkalten Garten, wo der Nasenkater nach der Fütterung rausmarschiert und auf die Waowao-Katze getroffen war. Katzendrama schlichten, Beruhigungsschnurren, die Kontrahenten bewegten sich in Zeitlupe in unterschiedliche Richtungen (der Kater wieder rein) und ich konnte mich endlich einer Tasse Tee widmen.

Es klappte an diesem Dienstag endlich einmal wieder, dass wir beide von daheim aus arbeiteten. Also einigermaßen entspannter Morgen mit Zeitung und Müsli und trotzdem relativ früh am Schreibtisch (also der Liebste, ich ab neun, weil ich es irgendwie nur vor neun schaffe, wenn ich wirklich muss).
Eigentlich hatte ich mir für diesen Dienstag keinen einzigen Termin reingelegt, uneigentlich wurde es dann aber trotzdem sehr plötzlich sehr voll. Das Jahr hat wieder komplett Fahrt aufgenommen, alle unsere Kurse starten in den nächsten Wochen und müssen noch dringendst zu Ende organisiert werden, meine Mailbox läuft wieder voll, und naja – administratives Alltagsgeschäft, aber halt viel. Noch ein spontanes Teamsmeeting dazwischen (wo wir immerhin ein paar Details für den kommenden Mexikoaufenthalt besprachen), und dann war es plötzlich schon zwanzig vor zwölf und ich musste dringend in die lange Mittagspause gehen und Magi zum Tierarzt bringen.

Alles blöd, vor allem du.

Der Liebste konnte dieses Mal nicht mit, weil er selbst mittags einen außer-Haus-Termin hatte. Ich holte also das Auto eine Straße weiter (wir haben mittlerweile fast in Sichtweite zwei Carsharing-Autos), baute die Transportbox zusammen, der Liebste packte das protestierende Tier ein und ich fuhr los. Sehr kalte Minusgrade, aber Magi (mit einem Handtuch in der Box und einem Handtuch darüber) schien sich aus der Kälte nichts zu machen. Aus dem Eingesperrtsein eher, ich wurde auf der kompletten Fahrt und im Wartezimmer mehr oder weniger angemotzt.
Ziemlich normaler Tierarztbesuch (drei sehr niedliche kleine Hunde, die alle sehr gern Magi hallo gesagt hätten und alle nicht durften), Magi benahm sich auf dem Tisch ausgesprochen manierlich. Der Hauptgrund neben einer generellen Untersuchung war ja eine Blutabnahme fürs Labor (Leber schauen, Schilddrüse schauen), und das ging mit Magis Labradorverhalten (Assistentin fütterte Leckerchen aus der Hand, alles andere egal) ganz prima. Ohren sahen gut aus, Gewicht 4,05 kg (also seit Dezember ein bisschen zugenommen), soweit so gut. Jetzt müssen wir die Laborwerte abwarten und dann entscheiden, wie es mit dem Zahnstein weitergeht. Ein Ultraschall vom Herzen sollte auch gemacht werden, seine Atemfrequenz in Ruhe ist etwas zu hoch.

Um halb zwei war ich wieder daheim und erst einmal sehr zufrieden mit mir selbst. Mittagspause mit einer zweiten Portion Spaghetti, kurz darauf kam auch der Liebste von seinem Auswärtstermin, passte gerade noch zum Essen. (Er hatte prompt am Hauptbahnhof wegen einer Schlägerei den Rettungsdienst rufen müssen, alles nicht so schlimm – Kontrahenten schon auseinander, einer hielt sich die Backe, die Polizei kam routinemäßig gleich mit – aber halt spannend, also wäre es für mich gewesen, aber ich war ja nicht dabei.) Gemeinsame Mittagspause bis halb drei, wo ich dann so richtig müde wurde und mich eigentlich gern hingelegt hätte, aber das ging terminlich leider nicht.

Den Nachmittag über dann wieder viel Kommunikation, ich schrieb ein paar Rechnungen, organisierte meine Aufgaben der nächsten Tage, beantwortete Mails, stellte dabei fest, dass die Tasks-Funktion von Outlook für mich irgendwie nicht gut passt (vielleicht muss ich mir aber auch nur die Einstellungen etwas genauer ansehen). So ganz zufrieden war ich am Ende nicht mit der Tagesbilanz, aber ein paar wichtige Sachen hatte ich wegbekommen. Um halb sechs hatte ich noch einen Beratungstermin (sehr nett), und als ich um sechs Feierabend machte, passte es ganz gut. Nur fürs Fitness nicht mehr so. Allerdings hatte ich mich sowieso dagegen entschieden: Den ganzen Tag komplett blauer Himmel (ich hatte beim Autofahren eine Sonnenbrille auf), und typischerweise hatte ich den ganzen Tag mehr oder weniger deutlich Kopfweh. Da passt Fitness nicht so gut.

Ich war nicht beim Arzt, aber will bitte trotzdem.

Der Liebste fuhr auch seinen Rechner runter, als er mich die Treppe herunterkommen hörte. Kurze Katzenmaintenance (Magi schien alles verziehen zu haben und mochte mich wieder – klar, ich hatte ihn ja auch zu der netten Frau mit dem Metalltisch und den VIELEN LECKERCHEN gefahren, der Nasenkater mochte mich übrigens auch), dann kochten wir gemeinsam. Asiatische Weißkohlsuppe, ein älteres Rezept aus dem Rezepteordner, das sich als ausgesprochen praktisch erwies, um nicht nur restlichen Kohl (neben Weißkohl auch Grünkohl) zu verbrauchen, sondern dort auch Sachen von der Aufbrauchliste zu versenken: einen Rest Chinkiang-Essig, das restliche Paprikaöl, ein halbes Glas Sushi-Ingwer. (Die 30 schaffen wir aber vermutlich trotzdem nicht.)
Sehr gutes Abendessen. Ansonsten Laune ganz okay, ich war halt immer noch angespannt (es sind so viele lose Fäden die nächsten Wochen und so viele Punkte, die nicht geklärt werden können, das strengt mich ziemlich an). Der Liebste machte ein Feuer im Ofen (…damit die Temperatur im Wohnzimmer über 18 Grad kam), und dann beschlossen wir, nostalgisch zu sein und die ersten drei Folgen Stargate SG1 von unserer Festplatte zu schauen. Klar, alles schon tausendmal gesehen, andererseits gibt es dort reichlich Folgen. Und wir möchten einfach sehr gern wieder Raumschiffe sehen.