Bannermalen und Weiteres, Freitag 14.2.2025

  • Beitrags-Kategorie:Lesen / Tagebuch

Einigermaßen gute Nacht, aber trotzdem hätte ich am Morgen gut noch eine halbe Stunde länger schlafen können – dementsprechend lang snoozte ich. Vor mir eigentlich ein Tag mit überschaubaren Aufgaben (einen Unterricht vorzubereiten und zu halten, eine Mail ausführlicher zu beantworten, ein paar administrative Sachen), aber trotzdem das Gefühl, ich sollte doch möglichst früh am Schreibtisch sein, einfach um vor die Welle zu kommen, die sich doch bestimmt wieder aufbauen würde… Der innere Antreiber, der sich in diesem Fall völlig unnötig meldete und den ich erst einmal zu ignorieren versuchte. Katzenmaintenance (Magi nahm ich erst einmal auf den Arm und sperrte ihn mit mir zusammen im Bad ein, um dem Kater die Chance zu geben, das obere Stockwerk zu erkunden, kaum war die Badtür wieder offen, rasten natürlich beide die Treppe hinab), Küchenrunde, Tee kochen, ein Blick nach dem Liebsten. Der sah wieder ein kleines bisschen besser aus (die schlimmen Kopfschmerzen waren zurückgegangen), würde aber trotzdem den Tag über daheim bleiben.

Dementsprechend halb-ruhiger Morgen. Kurzer Blick in die Zeitung, ich machte uns ein Müsli zum Frühstück, noch etwas mehr Tee, und um neun war ich im Arbeitszimmer.
Erstaunlicherweise wenig Kommunikation im Moment – meine unter der Woche leergearbeitete Mailbox sah immer noch gut aus, auch von den Kolleg:innen wenig Sachen (meine Abteilungs-Stellvertreterin ist aktuell nicht da, das spielt vermutlich eine Rolle). Das Firmenhandy klingelte zweimal, ein bisschen Kleinkram gab es zu machen, ansonsten bereitete ich Unterricht vor und war ganz zufrieden mit dem Tempo. (Nur die ausführliche Mail verschob ich aus Gründen auf Montag.)

Um halb eins kurze Mittagspause, ich hatte am Abend davor zwei Portionen Bolognese aufgetaut und der Liebste kochte uns frische Nudeln dazu. Es ging ihm immer noch einigermaßen okay, so mit Inhalieren und Nase spülen, weshalb er sich auch gegen einen Anruf beim Hausarzt entschieden hatte – die restliche Erholung würde aufs Wochenende fallen, harhar, am Montag dann vermutlich wieder am Start. Wir werden sehen.
In der Mittagspause las ich ENDLICH mein Buch zu Ende, dass ich noch in Mexiko angefangen hatte, der achte Band der Slough House-Reihe (Bad Actors). Wieder spannend und gut zu lesen, und in einem Extra-Kapitel ganz am Ende („Interlude“) taucht endlich auch River wieder auf. Der neunte Band ist wohl gerade erst in der Mache, macht aber nichts, der Bücherstapel ist hoch genug. Etwas angenervt, dass das Lesejahr schon wieder so mühselig beginnt, aber – egal. Ist ja kein Wettbewerb. (Sagte sie sich selbst.)

Ich ging auf jeden Fall um kurz nach eins ins Büro, bei leichtem Schneefall und sehr unangenehmer feuchter Kälte, die mir in die Knochen zog und mich so richtig durchgefroren ankommen ließ. Hm. Ich möchte mich über das Winterwetter ja nicht beschweren (…etwas mehr Schnee könnte halt liegenbleiben, bei uns nur so leichte Puderzucker-Bestäubung), so freut man sich dann so richtig, wenn der Frühling kommt. Aber echt: Noch mindestens einen Monat so kalt! Das ist schon so ein bisschen anstrengend.

Im Büro kurzer Austausch mit der Kollegin, in erster Linie über ihren Hund: In einem Dorf in der Nähe wurde kürzlich ein Wasserpudel vergiftet, und sie hat selbst auch einen Hund einer ähnlichen Rasse – jetzt natürlich ziemliche Aufregung, die Polizei ermittelt, die Lokalzeitung berichtete mehrmals. Ein Tierarzt, der hier in der Region lang in der Tier-Giftnotrufzentrale gearbeitet hat, vermutet allerdings eher eine Lebensmittelvergiftung durch gefressenen Müll, Giftköder seien wohl insgesamt sehr selten. Trotzdem schlimm. (Ich glaube, ich wäre ein permanentes Nervenbündel, wenn wir einen Hund hätten.)

Den Nachmittag über dann Unterricht, der gut lief und mit dem ich auch inhaltlich sehr zufrieden war. Es ist ja wieder eine Prüfungsvorbereitung, und da der Prüfungstermin näher rückt, steigt natürlich die Anspannung bei den Leuten – das wird die ganze nächste Woche noch so sein. Aber das ist schon in Ordnung, und es hat immerhin den Vorteil, dass die intrinsische Motivation hoch bleibt (klingt jetzt fies, ist aber so).
Nach dem Unterricht traf ich mich mit zwei Kolleginnen: Eine hatte eine Leinwand, Pinsel und Volltonfarbe dabei, und gemeinsam malten wir das Logo des „Bündnis für Demokratie und Menschenrechte“ auf die Leinwand, damit der fürs Wochenende auf dem Land geplante Infostand wenigstens auch eine Art Banner hat. Es war natürlich handgemalt und ein wenig improvisiert (auch wenn man der Kollegin, die das Material mitgebracht hatte, anmerkte, dass sie schon reichlich Erfahrung im Plakatmalen für Demos und Ähnliches hatte), aber das Ergebnis sah nicht schlecht aus.
Das Bündnis hat im Übrigen auch eine Webseite, für die ich noch etwas Hintergrundtext zu schreiben habe – sollte eigentlich schon am Donnerstag passiert sein, jetzt verschob ich es aufs Wochenende. (Die Webseite: https://buendnis-demokratie-menschenrechte.de/ )

Um halb sieben ging ich auf jeden Fall nach Hause. (Ohne Yogakurs, der fällt diese Woche aus, sonst hätte das Bannermalen gar nicht gepasst.) Eigentlich wäre natürlich Freitagsdate geplant gewesen, aber da der Liebste kränkelte, ließen wir das bleiben. Vermutlich keine dumme Idee, am Valentinstag sind die Restaurants sowieso immer sehr voll. Stattdessen war der Liebste schon am improvisierten Kochen: Ich hatte kürzlich veganes Chicken-Gedöns auf Erbsenbasis aus dem Supermarkt mitgebracht, er briet es mit Karotten und Zwiebel an und machte einen Topf Kartoffelbrei dazu. Sehr gutes Essen.
Restlicher Abend: Sofa, Nachrichten, dann SG1, und dazu – seit wirklich sehr langem mal wieder – ein Blick in den Whiskyschrank (zumindest für mich, der Liebste hielt sich zurück). Ich machte die Flasche zwölfjährigen Glenmorangie leer (sehr guter Whisky) Und wechselte dann auf einen Raasay. Leichter Rauch, sehr angenehm im Gaumen, schöner Start fürs Wochenende.