Wieder ein sehr kalter Morgen ohne ein Wölkchen am Himmel, der Garten gefroren (wenn auch nur knapp unter Null, es liegt seit Tagen so ein bisschen Frühling in der Luft). Ich war so einigermaßen ausgeschlafen und hatte mir für den Tag einen relativ frühen Start vorgenommen, weil ich gleich morgens ins Büro gehen wollte – Termine erst nachmittags, aber einen Stapel an Aufgaben vor Ort zu erledigen. Also Katzenmaintenance und schnelle Küchenrunde, wobei ich mich zurückhalten musste, nicht sofort mit Putzen und Ausräumen und Sortieren weitermachen zu wollen, wenn man einmal angefangen hat… (und es gäbe noch reichlich Baustellen!) Ich beschränkte mich neben Teekochen darauf, die beiden neuen Hamamtücher zu den Schwimmsachen zu räumen. Dass es jemals so warm werden könnte, dass ich im Fluss schwimmen gehen wollte, kann ich mir momentan kaum vorstellen. Allerdings werden die Tücher eventuell schon in Wien zum Einsatz kommen, mal sehen.
Etwas angezogenes Tempo am Morgen, ich machte uns ein Müsli, beeilte mich im Bad und ging nur ein paar Minuten später als geplant aus dem Haus – um kurz nach neun war ich im Büro.
Eigentlich ein relativ geordneter Arbeitstag, wenn nicht lauter parallele zu organisierende Kleinigkeiten (oder größere Sachen) parallel aufgeschlagen wären. So war ich also immer ein bisschen am Jonglieren, bearbeitete eine Tonne Dokumente, schrieb währenddessen Mails, beantwortete Chatanfragen, schrieb Notizzettel (ich bin ernsthaft am Überlegen, ob ich ein Notizbuch für die Arbeit anfange), versuchte Baustellen abzuschließen, während sich neue öffneten. Nun ja.
Daneben tapfer eine Kanne Kräutertee, nur zwei Tassen Kaffee, kein Espresso (wegen kein Zucker) und kein einziges Mal bedient am Süßigkeitenschrank. Kein Wunder, dass mir etwas flau wurde im Magen, als ich um eins Mittagspause machte (zweite Hälfte Kichererbsencurry). Neben dem Essen hörte ich zwei Kolleg:innen zu, die von ihren diversen Island-Aufenthalten erzählten. So ganz sicher bin ich nicht, ob mich das Land reizt, klar, skandinavisches Land und so, aber so karg? Mit zwanzig Zentimeter hohen Birken, ich weiß ja nicht. Ich muss mal darüber nachdenken.
Am Nachmittag längeres Meeting mit dem Chef, wo wir einige der morgens schon gestarteten Baustellen detailliert durchsprachen (wieder einige Merkwürdigkeiten beim Katastrophenlieferanten) und währenddessen diverse Computerteile hin- und hersteckten. Wichtigster Punkt an dem Tag nämlich: Ich bekam einen neuen Rechner an meinem Stamm-Arbeitsplatz. Also um genau zu sein wurde der Arbeitsplatz, an dem ich meistens sitze, mit einem neuen Rechner ausgestattet, und mein Nutzer wurde eingerichtet und die Informationen rübergezogen. „Mein“ Arbeitsplatz ist das so gesehen eigentlich nicht, aber es fühlt sich ein bisschen so an. (Kritische Nachfragen vom Liebsten, warum ich denn einen neuen Rechner bekommen würde, wo ich doch jetzt den Krümellaptop hätte? …und ob er nicht eigentlich auch mal einen neuen Rechner…? Aber es ist durchaus in Ordnung, dass ich wenigstens gelegentlich mal etwas habe, das technisch ein bisschen neuer und schneller ist als das Equipment des Liebsten. Finde ich.)
Noch ein bisschen Orgakrams am Abend, ein wenig Unterrichtsvorbereitung und Kopiererei, und um kurz vor halb sieben machte ich mich schließlich auf den Heimweg. Von der warmen Sonne den ganzen Tag (zweistellig laut Handy) hatte ich quasi nichts mitbekommen, es wurde schon wieder ordentlich kühl, als ich heimging. Aber es war wenigstens noch einigermaßen hell. (Was mir Gelegenheit gab, auf der anderen Straßenseite dem Polizeieinsatz zuzuschauen, wo gerade ein Fahrraddieb oder was auch immer ins Auto geladen wurde. Nicht sonderlich spektakulär, gab mir aber Anlass darüber nachzudenken, was man als Alltagskriminalität bezeichnet und was als Kleinkriminalität und ob die Begriffe deckungsgleich sind oder es nur Überschneidungen gibt.)
Der Liebste hatte daheim schon das Kochen übernommen: Eine Schüssel Chicoreesalat (wieder mit ausgepressten Saftorangen), dazu „Mushrooms Stroganoff“, also Pilze in Sahnesauce mit Nudeln. Sehr gut. Nur leicht genervt war ich, als ich die Sachen in die Tracking-App eingab (die FDDB, jährliches Fastenzeit-Ritual) und feststellte, dass ich noch ein wenig Proteine brauchen könnte (wenn auch nicht viel), der Vanilleskyr als Nachtisch mich aber gerade so über die Kalorienschwelle schubste. Allerdings hatte ich auch nicht eingegeben, dass ich auf dem Heimweg einen kleinen Umweg gelaufen war. Nicht wahnsinnig viel Bewegung, aber ein bisschen (und müsste die Bilanz gerade ausgleichen).
Nun ja. Etwas mehr Bewegung wäre definitiv eine gute Idee. Für den Abend wurde das erst einmal allerdings nichts: Ich schaute auf Mastodon vorbei, ein Blick in die Nachrichten, dann ein Gang durchs Sternentor. Was scheinbar nicht als Bewegung zählt.