Eine Nacht ohne besondere Vorkommnisse: also nicht durch-, aber okay geschlafen, nur geringfügige Schmerzen beim Aufwachen, keine Alpträume, überhaupt. Die Füße fühlten sich nach einer Eincrem-Aktion am Vorabend tatsächlich etwas besser an (am Samstag habe ich mir nach Ewigkeiten mal wieder eine Fußcreme mit Urea geholt, weil ich, auch das leider regelmäßiges Vorkommnis, wieder rissige und aufgeplatzte Zehenballen habe, SO nervig). Auch schön der Liebste, der tatsächlich die Nacht durchgeschlafen hatte und sich deutlich erholt fühlte, endlich wird der Husten besser. Katzen- und Küchenrunde, Harold fuhr, auch wenn an dem Tag der Yogakurs ausfiel, aber das wusste die Maschine ja nicht.
Eigentlich hatte ich mir überlegt, ja dann selbst Yoga machen zu können, aber dann verflog der Morgen irgendwie so. Frühstück mit frisch gebackenem Brot und Marmelade, dazu eine Schale Quark mit Walnüssen, dann machte ich uns eine Kanne Kaffee und begann dabei ein bisschen in der Küche herumzuputzen, in irgendwelchen Ecken, die es mal wieder nötig hatten, davon gibt es ja immer genug. Und plötzlich war es kurz vor neun und ich musste mich beeilen, ins Bad und an den Schreibtisch zu kommen.
Scheinbar war das ein Tag im Aufräummodus. Am Vormittag arbeitete ich noch ganz normal, hatte eine Stunde Onlineunterricht, beschäftigte mich mit Kommunikation, Orgakrams, administrativem Alltagsgeschäft, bis zur Mittagspause um halb eins mit dem Liebsten und der restlichen Bolognesesauce mit frischen Nudeln. Nachtisch ein paar Haferkekse, die ich in Anbetracht der wartenden Fastenzeit (ab Mittwoch sieben Wochen kein Alkohol, kein Süßkram, der Liebste schlug zusätzlich vor, ob wir darauf verzichten wollten, Zucker zu verwenden – brauchen wir allerdings sowieso wenig) am Montag noch schnell geholt hatte (nicht so lecker, ehrlich gesagt). Soweit so gut, ab halb zwei war ich wieder am Schreibtisch.
Nachmittags war es dann aber so, dass meine Beratungstermine nicht gebucht worden waren, und ich zwar Sachen zu tun hatte, aber mich plötzlich mein kruschteliges Arbeitszimmer und die vielen, vielen Papierstapel extrem zu nerven begannen, also räumte ich so ein klein wenig auf, hatte aber keine Klarsichthüllen mehr, die ich dringend gebraucht hätte… Nun ja, und ab vier stellte ich das „normale“ Arbeiten mehr oder weniger ein und machte mich ernsthaft an eine Arbeitszimmer-Aktion.
Erst einmal schnell in den Supermarkt nebenan, wo ich Klarsichthüllen, einen Notizblock, Druckerpapier, Whiteboardmarker holte. Und dann hörte ich mich durch diverse Podcasts und wühlte mich die nächsten zwei Stunden durch Papierstapel, ordnete, heftete ab und – vor allem – schmiss großzügig weg. Zwischendrin immer wieder mal eine Mail oder eine Teams-Nachricht zu beantworten, aber im Großen und Ganzen räumte ich halt auf. Leider wurde ich (an einem Nachmittag) nicht fertig, aber ich kam doch ein ganz gutes Stück voran. Jetzt sieht der Schreibtisch wieder etwas besser aus und der Papiermüll ist voll. Haha.
Podcasts, übrigens: neben einer zehnteiligen Reihe vom Coronavirus-Update (fünf Jahre Corona – was haben wir gelernt), durch die ich mich gerade durchhöre, hörte ich noch eine Folge Der Rest ist Geschichte vom Deutschlandfunk zum Thema Adel in der NS-Zeit, in der für mich überraschend mein Magisterbetreuer interviewt wurde (eigentlich hätte ich es vermuten können, es ist sein Forschungs-Spezialthema). Freute mich (und machte mich ein bisschen wehmütig). Außerdem als neue Entdeckung OK, Amerika vom Zeit-Magazin. Ich höre ja regelmäßig Amerika, wir müssen reden, das ist mir aber etwas zu sehr Laberpodcast. Mal sehen, ob OK, Amerika das besser macht. Irgendwie muss man sich ja auf dem Laufenden halten, was da drüben los ist.
Um sechs machte ich Feierabend und ging mit dem Liebsten zusammen in die Küche, wo er mehr oder weniger das Kochen übernahm (Blumenkohl-Kichererbsen-Curry) und ich währenddessen unsere Besteckschublade durchsah und aussortierte (wenn man einmal in diesem Modus ist…). Außerdem Katzenmaintenance, dann Abendessen. Eigentlich wäre noch einmal rausgehen auch gut gewesen, aber nun ja. Immerhin war ich einmal beim Supermarkt.
Auf jeden Fall dann ein ausgesprochen normaler Abend mit Blaulichtzeugs, SG1, einmal Nachrichten (im Moment schauen wir wieder ziemlich regelmäßig) und ein bisschen Wordle. Ins Bett um kurz nach zehn.