Bücher und Fernsehen, Sonntag 9.3.2025

  • Beitrags-Kategorie:Medien / Tagebuch

Frühmorgens aufgewacht, durstig und trübe gestimmt. Ich trank etwas, konnte nicht mehr einschlafen, stand um kurz nach sechs schließlich auf. Ich fühlte mich wie emotional verkatert vom blöden Samstag, und weil ich zu wenig getrunken hatte, hatte ich jetzt auch noch ziemliches Kopfweh. Nun ja. Ich beschäftigte mich erst einmal eine Dreiviertelstunde mit gründlicher Katzen- und Küchenrunde (der Kater hatte wieder irgendetwas ins Haus geschleppt, was beseitigt werden musste, und auch sonst). Dann Tee. Immerhin verschwand das Kopfweh nach der zweiten Tasse.

Ich hatte mir schon beim Aufstehen vorgenommen, mit ein bisschen Aktivität gegen die trübe Stimmung anzugehen, und das nahm ich auch bald in Angriff (Spoiler: klappte auch ganz okay). Der Liebste machte uns ein englisches Frühstück (da er am Samstag Tomaten aus Italien gefunden hatte, erstmals wieder mit angebratenen Tomaten, außerdem dem letzten Rest selbstgebackenem Brot getoastet), ich machte uns eine Kanne Kaffee. Dann ein kurzer Blick ins Internet, ein bisschen Lesen, ich bestellte ein Buch und klappte dann den Laptop zu.

Schnelle Dusche, Wäsche sortieren, Wasch- und Spülmaschine starten, und dann ging ich ins Schlafzimmer und sortierte dort ein bisschen meine Bücher aus. Und als ich damit fertig war, machten wir mit dem Bücherregal im Wohnzimmer weiter. Am kommenden Wochenende ist bei uns in der Firma Bücherflohmarkt, weswegen wir einen guten Anlass haben, die Sachen dann auch alle gleich wegzubringen. Eine Kollegin bringt die übrigen Sachen dann zu einem permanenten Flohmarkt bei sich ins Dorf, und dort werden auch Spiele angenommen, weshalb ich mich nach den Büchern noch unserem Spieleregal widmete. Das ist längst übervoll, woran ich nur marginal etwas änderte, aber immerhin ein paar sortierte ich aus. Außerdem stellte ich die Spiele alle senkrecht ins Regal, anstatt sie aufeinander zu stapeln – das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass man sie auch mal in die Hand nimmt, wenn man nicht immer erst einmal zehn Boxen zur Seite wuchten muss. Hoffe ich zumindest.

Zum Mittagessen restliches Asiazeugs, Pilze und Seitan mit ein paar frischen Nudeln, danach ein bisschen Vanilleskyr und Espresso (draußen auf dem Balkon). Ich hängte Wäsche auf und bügelte, und dann holte der Liebste den Einkaufswagen, wir packten die Bücher und Spiele in Klappkisten und brachten die ganze Ausbeute an aussortiertem Zeugs weg. Ein paar Spiele kamen zum Bastelverein des Liebsten (dort gibt es einen Spieletreff), den Rest schoben wir zu mir in die Firma, wo sie hoffentlich alle neue interessierte Leser:innen finden. SO cool, dass sie bei uns weg sind.

Extrem warmes Wetter: Die Uhr sagte 18 Grad im Schatten, in der Sonne war es deutlich wärmer, es fühlte sich unangenehm heiß an. Jacken hatten wir gar nicht mitgenommen, meinen Hoodie zog ich sehr schnell aus, aber auch im (schwarzen) T-Shirt mit geschlossenen Hosen und Chucks fand ich es deutlich zu warm. Und das erst Anfang März, mir graut vor dem Sommer. Wie nervig, dass es jetzt schon im Vorfrühling (vormittags die ersten blühenden Krokusse bei uns im Garten gesehen) so warm ist, dass man sich ungern in der Sonne aufhält. Seufz.
Wir gingen aber trotzdem nicht sofort nach Hause, sondern erst zu einem neuen Café, das bei uns im Viertel eröffnet hat. (Wo wir natürlich sofort eine Bekannte des Liebsten und eine ehemalige Kollegin von mir trafen.) Sehr schöner Standort, der Milchkaffee war gut, man konnte nett dort sitzen, nur der Service war ausgesprochen unprofessionell, bis zur Nervgrenze. Das Café hat aber wie gesagt erst seit kurzem offen, ich hoffe mal, dass sie noch üben und es besser werden wird. Eigentlich ist es nämlich ein guter Standort und für uns superpraktisch.

Um vier daheim. Ich startete die letzte Maschine, der Liebste ließ Howard im Erdgeschoss fahren und wischte hinterher. Und dann hatten wir anderthalb Stunden und ich fand endlich einmal wieder die Ruhe, ein paar Seiten richtig zu lesen. Der letzte Gereon Rath-Krimi war von mir ja zur Seite gelegt worden, jetzt nahm ich ihn wieder zur Hand und las ein paar Kapitel. Ich möchte ja schon gern wissen, wie es ausgeht.
Irgendwann hängte ich die letzte Wäsche auf, machte uns einen schnellen Wochenplan und nahm dann noch einmal meinen Laptop: ein paar Takte schreiben, ein paar Überweisungen machen (unter anderem das morgens bestellte Buch bezahlen, außerdem bestellte ich mir einen Yogastuhl – wollte ich eigentlich nie haben, aber wir werden den Holzstuhl aus dem Schlaf- ins Esszimmer bringen, damit brauche ich einen Ersatz).

Der Liebste machte uns währenddessen das Abendessen, einen Nudelauflauf mit Pilzen, Bohnen und Walnüssen. Sehr gutes Essen, aber auch ziemlich mächtig, wir brauchten keinen Nachtisch.
Das Essen war gerade um acht fertig, sodass wir passend die Nachrichten ansehen konnten. Und dann ließ der Liebste den Livestream einfach weiterlaufen und wir schauten Tatort. Ausgesprochen ungewöhnlich – ich erinnere mich nicht, dass wir beide zusammen mal Tatort geschaut hätten. Der Liebste findet ihn eigentlich tendenziell eher langweilig, und ich hatte ihn früher (so zu Studienzeiten) sehr gern geschaut, irgendwann aber auch ein bisschen doof gefunden (deutsches Fernsehen ist ja sowieso so eine Sache für sich). Dieser war aber gar nicht schlecht, muss ich sagen. Es dauerte zwar eine ganze Weile, bis ich erkannte, in welcher Stadt er spielte (Köln), ich bin so sehr draußen, dass ich kein Ermittlerteam mehr kenne. Und natürlich hatte die Story ein paar hanebüchene Elemente. Aber so generell war es schon stimmig, nicht zu sehr mit „philosophischer Bedeutung“ aufgeladen (woran der Tatort ja gern mal krankte) und die Krimihandlung war schon mehr oder weniger schlüssig. Insgesamt zwei Stunden nette Fernsehunterhaltung: Kann man durchaus mal machen.