Heimreise, Freitag 11.4.2025

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Am Morgen nach leidlicher Nacht um zwanzig nach sechs aufgewacht und gleich aufgestanden. Das war mir sehr recht, so hatten wir auf jeden Fall keine Hektik am Morgen, und ich war sowieso wach. Also nutzte ich die Zeit, um uns aus den am Vorabend gekauften Brötchen („Semmeln“) und dem noch von der Anreise übrigen Aufstrich und Belag ein Mittagessen zu richten und in der Küche schon so ein bisschen aufzuräumen und zusammenzupacken. Als der Liebste wach war, schnelles Frühstück (restliches Granola und eine halbe „Salzstange“ – wie eine Seele in dünner – für jede, restlicher Orangensaft, Tee), Dusche, ausführliches Packen (es passte alles in die Koffer) und fünfmal Absuchen, ob wir wirklich alles eingepackt hatten (ja), und schließlich waren wir natürlich viel zu früh fertig. (Kurzer Stress bei mir, als ich dachte, der Zug würde um 9.28 fahren, es war aber 10.28, und wir hatten erst halb neun.) War aber egal, wir nahmen die Koffer, verstauten den Wohnungsschlüssel im Tresor und machten uns auf den Weg zur Straßenbahn zum Bahnhof.

Etwas holpriger Reisestart, denn während wir uns den Hauptbahnhof anschauten (schön, modern) und bei einem (sehr vollen) Bäcker einen Milchkaffee und ein gefülltes Nusshörnchen als zweites Frühstück aßen, mehrten sich die Durchsagen, dass es irgendwo einen Verkehrsunfall auf den Gleisen gegeben habe und es deshalb überall zu Verzögerungen kommen könnte. Bis wir dann am Gleis waren, hatte sich das zwar schon wieder mehr oder weniger erledigt, aber der Zug brachte aus Budapest kommen schon 12 Minuten Verspätung mit. Außerdem passte die Wagenstandanzeige irgendwie überhaupt nicht, der Wagen mit unseren reservierten Sitzen war gar nicht aufgeführt, sodass wir befürchteten, vier Stunden stehen zu müssen und dann unseren Anschluss in München zu verpassen (und von München bis Stuttgart damit auch stehen zu müssen). Der Liebste war sowieso schlecht gelaunt und schimpfte „ab jetzt fliegen wir nur noch“ vor sich hin.

War aber alles unnötig: Es klappte alles prima. Unser Wagen war natürlich doch dabei, wir hatten eine ereignislose Fahrt von Wien nach München, die ich in erster Linie mit Lesen, Kaffeetrinken und Lesen verbrachte. Zehn Minuten zu spät in München, das reichte für unseren Anschluss. München-Stuttgart fuhren wir in einem funkelnagelneuen ICE Neo, und das ist schon mal ein echt schicker, komfortabler Zug, muss ich sagen. Alles prima also. Kurz vor Stuttgart hatte ich mein Buch ausgelesen (Agatha Christie, The ABC Murders, in Wien gekauft und in einem Rutsch durchgelesen, ein richtig netter, spannender, solider Krimi), und weil wir exakt pünktlich waren, kriegten wir auch noch den Regionalexpress nach Tübingen. Der war allerdings bumsvoll, wir mussten stehen bis Reutlingen, aber das war dann auch egal. Mit insgesamt 5 Minuten Verspätung kamen wir an, was für diese lange Strecke mehr als beachtlich ist, und waren um halb sieben daheim. Von Haustür zu Haustür: zehn Stunden (allerdings über eine Stunde zu früh am Bahnhof gewesen, das muss man also abziehen).

Daheim begrüßten wir erst einmal zwei Kater (Magi entspannt, Nasenkater erst misstrauisch, nach einer Katzenwurst sofort wieder happy). Katzenfütterung, Koffer auspacken, kleiner Rundgang durchs Haus. Es war extrem warm, im Vergleich zu Wien geradezu absurd frühlingshaft. Wir rissen also überall die Fenster auf und freuten uns über den extrem schönen Frühlingsgarten (die erste Tulpe blüht).
Insgesamt waren wir nach dem Reisetag allerdings beide schon ziemlich platt. Deshalb gingen wir nur schnell zum Supermarkt nebenan, ein bisschen Rügenwalder Hack holen, und der Liebste machte uns daraus ein schnelles Abendessen. Dazu ein alkoholfreies Bier, ein bisschen Blaulichtquatsch, und um zwanzig nach neun verschwand ich todmüde im Bett. Wienurlaub vorbei, schön war’s, und noch ein ganzes Wochenende vor uns.