Unangenehme Frühlingsfolgen, Mittwoch 16.4.2025

Puh, was für eine schlechte Nacht. Also eigentlich nicht „schlecht“, nur halt mehr oder weniger schlaflos. Mehrfach aufgestanden, unter der Decke zu warm gewesen, hin- und hergedreht, ums Verrecken nicht schlafen können. Irgendwann begann ich auszurechnen, wie viel die Katzensitterin von uns für die Woche Urlaub bekam (sie hatte uns am Abend den Satz geschickt), und stellte dabei fest, dass ich offensichtlich nicht einmal mehr Kopfrechnen kann. Und zwar weil ich mir einfach keine Zwischensummen mehr merken konnte, bis ich die nächste Rechenoperation machte, war die erste Zahl schon wieder vergessen. Fühlte sich gar nicht gut an. (Morgens ging es dann wieder.)
Natürlich vor dem Weckerklingeln dann im Tiefschlaf gewesen, sodass ich völlig übermüdet zu spät aufstand, der Liebste war auch zu spät und ging ohne Frühstück aus dem Haus. Ich machte mir ein Müsli und entschied mich für einen etwas späteren Tagesstart. Alles etwas hmpf.
Also erst einmal Internet leerlesen, ein Blick in die Mails, zwei schnelle Antworten, dann ausführlich unter die Dusche. Draußen strahlendblauer Himmel, auch wenn für den Tag Bewölkung vorhergesagt war, allerdings sehr warmes Wetter. Ich radelte mit Pulli und nur weißer Windjacke darüber auf halb elf ins Büro. (Fuß wieder deutlich besser, trotzdem war mir das Fahrrad lieber.)

Ein ganz entspannter Arbeitstag, weil ich wenige Termine und vor allem keinen Unterricht hatte und deshalb einiges administrativ wegarbeiten konnte. Der Vormittag mit ein paar Meetings angefüllt, Beratungsgespräche, ein längeres Strategiemeeting, dazu etwas Kommunikation, dann Mittagspause mit Kolleg:innen, restlichem Bohneneintopf und Flauschhund, der an dem Tag im Büro dabei und sehr aufgeregt war.
Nachmittags dann ein längeres Abteilungsmeeting, ich bereitete die kommende Prüfung vor, arbeitete meinen Posteingang durch, hakte die Erlediliste ab. Alles ausgesprochen geruhsam: Man merkte, dass eine Menge Leute schon die Karwoche Urlaub genommen hatten. Und warm war es, der angekündigte Regen war nicht gekommen (bis auf zwei kurze Nieselschauer), und mittags wäre es auf der Terrasse fast schon wieder zu warm und zu grell gewesen, so im Pulli. Deutlich über 20 Grad.

Auf sechs fuhr ich nach Hause und begrüßte Liebsten und Kater. Die waren im Übrigen im Garten und hatten überhaupt kein Interesse daran, mit ins Haus zu kommen: Offensichtlich waren sie nicht hungrig genug und es war halt Frühling draußen.
Der Liebste war ebenfalls nicht im Haus, sondern mit Bastelarbeiten in der Garage beschäftigt, also machte ich mir einen Podcast an (die neueste Folge Sicherheitshalber, die den Koalitionsvertrag unter sicherheitspolitischen Gesichtspunkten betrachtet) und verzog mich in die Küche. Eine Stunde später hatten wir eine große Schüssel Nudelsalat mit angebratener Tofuwurst, Kohlrabi, Erbsen, saurer Gurke und einer Creme aus Relish, einem Rest Sandwichcreme, Creme Vega, Senf, Rapsöl und Kräutern. Sehr gut.

Zwischendrin noch kurze Katerfütterung und Medikamentengabe, nachdem sie sich endlich ins Haus bequemt hatten, und dabei sah ich dann prompt einen merkwürdigen, graubraunen Knubbel direkt über Magis rechten Auge. Der war vor ein paar Tagen noch nicht da gewesen. Sofort Gedankenspule im Kopf: Warze? Komischer Parasitenbefall? Schnell wachsender Tumor? (…akut bevorstehender Exitus…?) Da Magi allerdings sofort wieder rauslatschte, konnte ich mich nicht näher damit befassen. Stattdessen Abendessen und ein paar Folgen SG1 für den restlichen Abend.

Und als ich dann genug Zeit auf dem Sofa verbracht hatte, wurde mir auch klar, was dort über dem Auge saß: logischerweise eine gottverdammte Zecke. SUPER! Und dann auch noch so eine beschissene Stelle. Ich traute mir überhaupt nicht zu, sie dort wegzubekommen, ich sah uns schon sein Augenlid versehentlich abreißen, aber die Stelle stellte sich dann eher als auf der „Stirn“ als direkt am Auge heraus (ungefähr dort, wo wir Menschen unsere Augenbraue haben). Der Liebste hob Magi auf die Ablage in der Waschküche und nahm die Zeckenzange, ich hielt ihn von vorne fest (schreckensweite Augen, er begann als Übersprungshandlung zu schmatzen und die Lippen zu lecken, armes Tier) und zehn Sekunden später hatten wir die Zecke problemlos entfernt. Und Magi bekam eine Handvoll Leckerchen, mit denen er wieder alles okay fand.
Zecken sind solche Drecksviecher.