Recht früh aufgewacht und noch ein bisschen wach gelegen, als ich um zwanzig nach sechs eine Katze auf dem Flur rumoren hörte (Magi, natürlich), stand ich schließlich auf. Ich fühlte mich erstaunlich ausgeschlafen und nahm mir erst einmal Zeit für Katzenmaintenance (inklusive Diskussionen mit beiden Katern, weil sie die Futtersorte – Ente klassisch – blöd fanden) und eine Küchenaufräumrunde. Der Liebste blieb noch etwas länger liegen, schließlich war Feiertag und so, aber mir war die ruhige Stunde am Morgen sehr recht.
Daraus wurde dann, wenig überraschend, ein ziemlich ruhiger Tag mit sehr wenigen Aktivitäten. Ein bisschen bloggen am Morgen, ein Porridge zum Frühstück, und dann versank ich für den restlichen Tag mehr oder weniger in diversen Onlinemedien (Blogs, YouTube, Mastodon), nur unterbrochen von der restlichen Bärlauchpasta mittags, einmal ausführlich duschen, ein bisschen Katzenbespaßung (der Nasenkater hinkte hinten, wir konnten aber nicht richtig feststellen ob hinten links oder hinten rechts) und ein bisschen Austausch mit dem Liebsten. Das Wetter draußen war wenig einladend, den ganzen Tag trübgrau bedeckt und unangenehm kalt (einstellig). Was für die Tulpen gut war, die momentan wunderschön im Garten blühen, aber mich nicht nach draußen zog. Schade allerdings: Es fiel kein Tropfen Regen. Hm.
Abends kochte ich uns einen Topf Ramen (allerdings nicht als Suppe, sondern eher mit einer Stir Fry-Sauce, allerdings ohne den pfannengerührten Brat-Teil, etwas merkwürdiges Rezept) mit frittiertem Tofu und Sesam. Dazu eine große Schüssel Salat. Danach aufs Sofa, wo wir zwei Folgen SG1 anschauten und uns den Platz mit den Katern teilten. Früh ins Bett, angemessen ausgeruht.
Da so wenig passiert ist, hier drei kleine Highlights, die mir so über den Weg gelaufen sind in der Onlinewelt der letzten Tage:
Ryan reagiert auf die fallenden Tourismus-Zahlen in den USA:
https://www.youtube.com/watch?v=_mXY-uPJDCU
Ryan, einer der zahlreichen Produzenten von Reaktionsvideos, bisher immer recht lustig („American reacts to the latest German memes“, so in der Art), aber tendenziell eher unpolitisch. Wird jetzt aber deutlich sarkastischer in seinen Aussagen, was erstens lustig anzuschauen ist und zweitens so ein wenig die Hoffnung nährt, dass doch noch nicht alles verloren ist über den Teich.
JP schaut sich deutsche Fußball-Fangesänge an:
https://www.youtube.com/watch?v=5IHtqFT14Yg
Ebenfalls ein „American reacts…“-Vertreter, der *normalerweise* deutlich politischer ist, hier allerdings Spaß an Fußball-Fankultur hat. Ich habe ja so meine Probleme mit der deutschen Fußballtraditionen, war hier aber mindestens ebenso beeindruckt wie er.
Die Donkeys of Chaos vom Jacob Ridge Animal Sanctuary bekommen eine Strafpredigt:
https://www.youtube.com/watch?v=AsbbX2dwPRY
Wenn man von der realen Welt mal für eine halbe Stunde genug hat, gibt es kaum einen besseren Platz, als die ebenfalls sehr reale, sehr perfekte Eselwelt mit Steve, Simon und den anderen.
Und dann noch ein paar Mastodon-Gedanken. In den letzten Wochen habe ich mich ja mehr und mehr dort aufgehalten, angefangen zu posten und zu kommentieren und zu liken, bis jetzt alles ganz interessant. Ich muss aufpassen, dort nicht ins Doomscrolling und in die hysterische, aufgepeitschte, Möchtegern-intellektuelle Diskussionsatmosphäre abzugleiten, wie sie auf Twitter so typisch war, aber das erreiche ich, in dem ich ganz konsequent Leuten nicht folge, die diesen Stil pflegen. Angenehmerweise ist Mastodon ja (noch) nicht algorithmusbasiert, sodass mir das auch nicht „aus Versehen“ in die Timeline gespült wird. Außer natürlich die Beiträge werden geteilt.
Und da komme ich zu einem interessanten Punkt. Mir gehen nämlich generell Accounts auf die Nerven, die wahnsinnig viel teilen (und damit Timelines „zumüllen“), aber selbst wenig posten. Ich versuche das also selbst nicht so zu handhaben, teile aber natürlich auch. Und da ist mir aufgefallen, dass ich selbst gelegentlich eines Verhaltens schuldig bin, das für mich bis jetzt immer Zeichen von fehlender Medienkompetenz und, nun ja, kognitiver Schlichtheit war: Ich teile Sachen, ohne den Account dahinter gut zu kennen und ohne den kompletten Text gelesen zu haben, sondern nur die Überschrift und den dazugehörigen Kommentar. Was natürlich bescheuert ist. Wenn auch nachvollziehbar, denn die ganzen langen Texte zu lesen, würde einfach echt viel Zeit kosten, und rauszufinden, ob ein Account vertrauenswürdig ist, wäre ja noch mühsamer, da müsste man ja nicht nur sein Profil, sondern auch seine Posting-Historie anschauen, und wer macht das schon, lieber mal schnell auf Teilen geklickt, haha, fertig.
Das ist kein gutes Online-Verhalten, und auch wenn es bei mir bis jetzt eher die Ausnahme war, habe ich bemerkt, dass es zunimmt. Will ich aber nicht. Also werde ich noch deutlich weniger teilen (auch wegen des ersten Punkts Zumüllen) und wenn ich Texte teile, wird davor immer eine vernünftige Quellenanalyse stehen. (Wozu hat man das schließlich an der Uni gelernt, lol.) Das mag zwar nur eine Kleinigkeit sein, aber trotzdem. Hier im Blog handhabe ich das schließlich auch so und binde nur ausgesprochen selten Hyperlinks ein und wenn, dann nur von Sachen, die ich mir vorher gründlich angeschaut habe. Warum sollte das bei Mastodon anders sein?