Nervfaktoren, Mittwoch 21.5.2025

Ganz gut geschlafen (durchgeschlafen!) und früh, noch vor dem Wecker, recht erholt aufgewacht. Und mit nur minimalen Schmerzen an diversen Körperstellen. Der Liebste übernahm die Katzenmaintenance und war leider erfolglos darin, Magi ein Wurmmittel zu verabreichen (die Tablette scheint etwas bitter zu schmecken). Hm. Der Nasenkater immerhin nahm sein Schnurr mit Wurmtablette nach etwas Fremdeln, bei Magi verschoben wir es auf einen zweiten Anlauf später (Spoiler: erfolglos). Ich hatte ja mehr oder weniger Zeit, zwar ein paar Termine für den Tag, aber etwas Ruhe hatte ich mir auch eingeplant. Und tausend Sachen daheim.
Erst einmal Frühstück, der Liebste machte uns ein Müsli mit Apfelmus, eine Kombi, die wir schon lang nicht mehr hatten (Berliner Haferkater-Erinnerung), und ging dann früh aus dem Haus. Für mich ein bisschen schreiben, dann nahm ich mir vor der schnellen Dusche endlich einmal wieder Zeit und machte zwei Sonnengrüße. Ab neun war ich am Schreibtisch.

Eigentlich ein ruhiger Tag, aber gedämpft dadurch, dass ich den Vormittag von ein paar nervigen Gegebenheiten ausgebremst wurde. Zunächst war im virtuellen Rechner neues Office-Paket installiert worden, wodurch sämtliche Einstellungen anders waren (der Schreibschutz vor allem überall aktiv) und damit die Vorlagen nicht mehr mit der Kundenverwaltung kompatibel. Ich konnte nach Herumprobieren alles wieder zurück-einstellen und aktivieren, aber es war halt mühsam und kostete Zeit. Dass die angehefteten Excel-Listen nicht mehr da waren und sich nach dem Wieder-Anheften auch nicht mehr öffnen ließen, nur über Umwege, passte natürlich auch großartig.

Dann wollte ich „schnell“ ein Buch bestellen, das beim normalen Online-Buchhändler (buecher.de, wo ich ein Kundenkonto habe) nicht mehr da war (kein lieferbares Buch mehr, dabei ist es von 2017, schade). Von der Buchhändlerseite kam stattdessen der Verweis auf ein Online-Antiquariat, das zwar eigentlich zum normalen Buchhändler gehört, wo ich aber trotzdem „mal schnell“ ein Kundenkonto anlegen sollte für die Bestellung. Zwar unnötig und nervig, aber egal, ich machte halt. Benutzername raussuchen (E-Mail-Adresse ging nicht, „normale“ Namen gingen nicht, weil sie alle „schon vergeben“ waren, ich war kurz davor, „fickt-euch-ins-Knie“ zu nehmen), Mailadresse und Passwort anlegen, worauf mir eine Mail mit Link zur Bestätigung meiner Mailadresse zugesendet werden sollte. Die dann nicht kam und nicht kam und nicht kam, WARUM.
Als ich (zwischendrin logischerweise gearbeitet, in einem Meeting gewesen und Mails durchgegangen und Zeugs) schon bei Amazon beim Login war, kam die Mail (…nach einer Stunde) doch noch. Also ging ich wieder zur Webseite des Antiquariats, loggte mich ein, hurra, das Buch war noch im Warenkorb!  Mailadresse über den Link bestätigt, zum Warenkorb gegangen, Lieferadresse bestätigt, Rechnungsadresse bestätigt, zu den Zahloptionen weitergleitet: Nur PayPal möglich.
WAS. ZUR. HÖLLE.
…es wurde also doch die Amazon-Bestellung. Seufz, seufz, seufz.

Sonst ein ruhiger Arbeitsvormittag, ein paar wichtige Sachen wegerledigt, ein paar schöne Anfragen, neue Aufträge. Das war tatsächlich sehr angenehm.
Zweimal war ich im Garten, um Magi sein Medikament zu geben, der war aber nicht da – beziehungsweise sah ich ihn aus dem Fenster, kurz bevor ich dringend duschen musste, als ich fertig war, war er wieder weg, dann sah ich ihn eine Minute, bevor mein Meeting startete, NACH dem Meeting war er wieder weg. Klar.

Um kurz nach zwölf ging ich in die Mittagspause und aus dem Haus, trotz eines bedrohlich dunklen Himmels ohne Jacke (es war zwar bewölkt, aber recht warm). Ich war im neuen Altstadtrandcafé zum Mittagessen verabredet, mit einer Freundin und Kollegin, seit bestimmt einem Jahr das erste Mal, dass das wieder klappte. Lange Gespräche (viel über die Arbeit vor allem), nebenher gab es Gnocci mit Gemüsezeugs. Natürlich ging während des Essens draußen ein wolkenbruchartiger Regen nieder, der auch nicht aufgehört hatte, als ich schließlich wieder heimging. Es war zwar weniger, aber genug, dass ich nass wurde und mich daheim erst einmal umziehen musste.

Um zwei ging ich wegen Bluttestergebnissen und geplanter Masernimpfung zum Hausarzt. Turns out: Die Impfung brauche ich nicht, ich hatte das also doch ziemlich eindeutig als Kind, der Titer ist sehr hoch. Für Mumps und Röteln auch (das war weniger eine Überraschung, denn dafür stehen die Impfungen im Impfpass – ich bin so alt, dass es das damals noch nicht als den heute üblichen Kombi-Impfstoff gab). Die nächsten 10 Jahre brauche ich mich da also nicht zu kümmern. Eisen ist etwas niedrig, was aber logisch ist, ich war ja recht kurz vorher Blut spenden. (Also logisch für die Ärztin, für mich nicht, der Dialog dementsprechend: „Ihr Eisenwert im Serum ist mit 11,6 ein bisschen niedrig.“ – „Wirklich? Komisch, ich war doch kurz vor der Blutabnahme noch Blut spenden und da war er bei 13,6!“ – „Ach so. Na da haben wir ja schon die Erklärung für den niedrigen Wert.“. Harhar.)
Mir wurde trotzdem vorübergehend ein einfaches Eisenpräparat empfohlen. Und da ich jetzt keine Masernimpfung brauchte, machten wir gleich die FSME-Impfung. In vier Wochen die zweite, in neun Monaten die dritte, damit bin ich dann für drei Jahre geschützt. Schon ein bisschen Aufwand, aber hier ist halt Mega-Risikogebiet.

Nach dem Arzt ging ich noch zum Drogeriemarkt, die empfohlenen Eisentabletten holen, und weil ich noch etwas Zeit hatte, zum Bäcker nebenan für einen Hafermilchkaffee und ein Franzbrötchen. Dann wieder heim. Ich wusch den gelieferten Salat aus der Biokiste und machte mir eine Kanne Kräutertee. Auch Magi war endlich da und kam sehr eifrig mit rein, wollte aber das Medikament definitiv nicht nehmen. Also ließ ich ihn in Ruhe und gab ihm stattdessen Frischfutter, was er gern fraß (der Nasenkater bekam natürlich auch).
Wieder an den Schreibtisch, sehr ruhiger Nachmittag, es kam nicht mehr viel. Beide Kater verzogen sich aufs Sofa (klar, draußen regnete es immer noch – endlich). Bei Magi entdeckte ich übrigens eine Zecke hinter dem Ohr, tolltolltoll, der Liebste hatte ihm erst am Vortag zwei Zecken rausgeholt, und eine fette vollgesogene hatte ich aus dem Wohnzimmer entsorgt. Mäh. Nur folgerichtig, dass die verschmähte Medikamentenmischung eine Tablette gegen Exoparasiten enthielt. Und dass das die letzte Tablette war und wir jetzt erst wieder neue beim Tierarzt holen müssen. Die neue Zecke kriegte ich übrigens nicht raus, sie saß an einer blöden Stelle, ich verschob das also auf den Abend.
Nervtiere. Alle zusammen.

Noch zwei Stunden Zeugs abarbeiten, und um fünf machte ich Feierabend und putzte oben das Bad. Eigentlich gute Laune bei mir, das änderte sich allerdings ein bisschen, als der Liebste kam und von seiner Arbeit (beziehungsweise halt ein paar Vorgängen dort) reichlich angenervt war. Damit steckte er mich ein bisschen an – naja, geteiltes Leid und so. Was auch nicht half, war die Tatsache, dass bei Magi die Zecke hinter dem Ohr nicht mehr zu sehen war, als wir gemeinsam nachschauten. Entweder hatte er sie sich weggekratzt oder sie war abgefallen (und krabbelte jetzt bei uns durch die Bude). Ich suchte noch ein bisschen, aber ohne Erfolg. Ganz schön bescheuert, dass ich sie nicht gleich nachmittags rausgeholt hatte, nur ist das allein halt echt schwierig zu bewerkstelligen (ich habe das schon mal selbst hingekriegt, aber es hängt immer von der Position ab. Und von der Katze.)
Der Abend wurde trotzdem okay: Gemeinsames Kochen (frische Tomaten, frische Pilze, frische Petersilie, Knoblauchöl, Zwiebel – jetzt beginnt in der Biokiste wieder die üppige Zeit – dazu Farfalle, fertig), geruhsames Essen, dann zu Blaulicht und Sternentor aufs Sofa. Weil wir noch Schokocreme übrig hatten, ein sehr gutes Dessert als Abschluss.