Himmelfahrt mit Besuch, Donnerstag 29.5.2025

  • Beitrags-Kategorie:Familie / Tagebuch

Jetzt, wo ich das Datum schreibe, fällt mir ein, dass ich vor vielen Jahren an exakt dem gleichen Tag und damals ebenfalls an Himmelfahrt mit Freunden im Wald war – einer der Freunde, P (Mann von I), hatte Geburtstag – und wir den Tag unter freiem Himmel verbrachten. Was am nächsten Tag in einer Zecke resultierte, die ich entdeckte (und mir selbst rausholte), und vier Wochen später in heftigen Fieberschüben und einer (höchstwahrscheinlichen) FSME-Infektion. Drecksviecher. Ging alles gut aus damals, und mittlerweile habe ich ja endlich mal die Impfung hingekriegt. (Zweiter Termin in drei Wochen.)
Anyway. Ganz gute Nacht, ich stand um halb sieben auf, Feiertag hin oder her, und kümmerte mich um Küchenrunde und Katzenmaintenance. Beide Katzen warteten drinnen auf mich und stellten sich auch wegen des Medikaments nicht an, hurra. Futterinteresse dann so semi, aber Magi fraß (der Kater wollte gleich wieder raus, was aber nicht ungewöhnlich ist). Dann Tee und einmal kurz an den Arbeitsrechner: Ich hatte abends vergessen, den Autoresponder für die vier Tage einzuschalten. Und das wäre zwar vermutlich keinem aufgefallen, aber wenn man es einmal nicht macht…

Ruhiger Vormittag. Der Liebste stand kurz nach mir auf, machte uns eine Kanne Kaffee und eine Schüssel Müsli, und ging dann ins untere Stockwerk, einmal gründlich durchputzen und besuchsfertig machen. Ich las das Internet leer (in Ermangelung einer Zeitung am Feiertag), schrieb ein bisschen, ging dann duschen, räumte die trockene Wäsche weg, putzte das obere Bad. Draußen bewölkter Himmel und morgens auch ein bisschen Nieselregen, der sich aber schnell wieder verzog. Trotzdem ungemütlich (kühl und windig), sodass ich kein Interesse hatte, in den Garten zu gehen oder sonst etwas.

Zum Mittagessen machte ich uns das restliche Curry heiß, räumte in der Küche herum und suchte dann aus einem alten VF&L-Heft ein Rezept für einen „Apple Crumble Pie“ heraus: Pie wegen einem Mürbteigbogen (allerdings keinem Teigrand), Crumble wegen Haferflocken-Zeugs-Mischung obendrauf, Apple wegen einem Kilo Äpfel. Die schon länger bei uns im Kühlschrank lagern und dringend gemacht werden mussten, sich aber für ein Müsli nicht so toll eignen (eine Lieferung aus der Biokiste, wo wir offensichtlich eher Apfelmus- oder Kuchenäpfel bekommen hatten). Die nächsten anderthalb Stunden war ich also mit Kuchenbacken beschäftigt – alles prima, ich war nur etwas entsetzt, WIE viel Rapsöl und Ahornsirup in das Rezept kommen. Ich reduzierte ein kleines bisschen, allerdings auch nicht allzu viel, weil die beiden Komponenten auch die einzigen Flüssigkeitsgeber waren. Nun ja. Nach einer Stunde im Ofen sah das Resultat auf jeden Fall ganz gut aus.
Restlicher Nachmittag: Küche und Wohnzimmer aufräumen, Spülmaschine laufen lassen und ausräumen, YouTube-Zeug ansehen. Und auf unseren Besuch warten.

Um halb sieben fingen wir mal mit Kochen an, und eine halbe Stunde später klingelte es und meine Schwester vom Bodensee war zum Wochenendbesuch da. SEHR schön. Sie ging erst einmal duschen und sich frisch machen, während der Liebste und ich Kartoffeln schälten und dämpften, Kichererbsen kochten, Paprika, Pilze und Karotten schnippelten und das alles dann mit etwas Maisstärke, Chiliflocken, Pfeffer, Salz und Olivenöl auf zwei Blechen verteilten und für eine gute halbe Stunde in den Ofen schoben. Ofengemüse: Schon lang nicht mehr gemacht, einfaches Essen und SO gut. Davor noch eine Schüssel Blattsalat, perfekt.

Und dann ein gemütlicher Abend zu dritt mit gutem Essen und vielen, langen Gesprächen über Familie, Arbeit, Zeug. (Je älter man wird, desto schneller fallen einem die blöden, schweren Themen ein – es passiert halt bei allen immer was. Aber wir fanden auch nicht-schwere Sachen.) Zum Essen ein Bier und den restlichen Prosecco, danach für den Liebsten und mich ein Fingerbreit Nc’Nean (S trank stattdessen eine ganze Kanne Kräutertee leer), und als Nachtisch schnitten wir dann den Crumble an. Erstaunlicherweise schmeckte er weder zu süß noch zu fettig – das Mehl und die säuerlichen Äpfel scheinen genau ein Gegengewicht gebildet zu haben. Man hätte theoretisch sogar noch geschlagene Sahne dazu reichen können, darauf verzichteten wir aber (wir vernünftigen Menschen).
Um kurz nach zehn wurden wir alle ordentlich müde von dem Tag voller Nichtstun (naja: Der Liebste und ich hatten Haushaltszeug gemacht, S hatte eine Feiertags-Wanderung hinter sich), lotsten die Kater ins Haus (beide latent irritiert wegen neuer Person und Duschvorhang im unteren Bad zu und überhaupt, was ist hier los) und verabschiedeten uns ins Bett.