Eher anstrengende Nacht (sehr warm, keine Ruhe gefunden, Mitschläfer laut (ich aber wohl auch, wie er morgens sagte), alles anstrengend). Um halb fünf stand ich einmal auf, um aufs Klo zu gehen, und sah zu meiner Überraschung Magi, wie er aus dem Arbeitszimmer kam (vermutlich) und in völliger Selbstverständlichkeit auf mich wartete, damit ich fertig machte und ihn ins Schlafzimmer ließ. Was ich logischerweise nicht machte, ich hatte schon noch so zwei Stunden Schlaf eingeplant gehabt. Ich setzte ihn also vorsichtig zur Seite und machte ihm dann mehr oder weniger die Tür vor der Nase zu. Als ich um Viertel vor sieben schließlich aufstand, war wenig überraschend kein Kater zu sehen. Meine Schwester hatte sie beide (wie ich später sah, sie hatte Handyfotos gemacht) um sechs unten gesehen und in den Garten gelassen, was für sie wohl das Signal gewesen war, jetzt erst einmal irgendwohin zu verschwinden – in diesem Haus wird man ja offensichtlich nicht gefüttert. Ich schaute also auf dem Kohleweg und sah Magi eifrig von den Nachbarn schräg gegenüber zu mir wackeln (ich habe noch nicht ganz genau rausgefunden, wo er da ist) und mit ins Haus kommen. Der Kater war fünf Minuten später da. Beide großes Interesse am Futter (yay), Haushalt wieder komplett.
Ruhiger Morgen mit Küchenrunde, Katzenmaintenance, ein bisschen Schreiben und Tee, bis um kurz nach acht auch S aufwachte und wir den gemeinsamen Tag begannen. Erst einmal mit einer großen Kanne Kaffee und etwas Reste-Frühstück: S hatte noch Vesper von der Herfahrt übrig, der Liebste und ich toasteten den letzten Rest Brot. Dazu viel Kaffee, irgendwann eine schnelle Dusche und Sachen zusammenpacken, und um kurz vor zehn gingen wir auf Erledigungsrunde aus dem Haus und zum großen Renault am Stadtrand, den der Liebste für den Tag gebucht hatte. Es war schon warm und versprach den Tag über heiß zu werden (etwas blöd, dass der Renault der war, in dem die Klimaanlage nicht richtig funktionierte – aber es war einigermaßen auszuhalten).
Erst einmal zur Tierärztin, endlich die Medikamente für Magi holen. Etwas bescheuert, dass es jetzt so lang gedauert hat (nächste Woche hat er bereits den nächsten Tierarzttermin), ich hoffe mal, dass das jetzt länger hält. (Ich müsste das mal genauer erfassen, wie lang welches Medikament noch reicht, damit wir dann etwas besser geplant – und gebündelt – Sachen abholen können.)
Nächster Stopp war der Baumarkt, und da hielten wir uns eine ganze Weile auf. Natürlich holten wir Pflanzen für den Friedhof – der Friedhof war ein wichtiger Grund für den Besuch von S, achter Todestag meiner – unserer – Mutter. Gar nicht so einfach, passende Pflanzen zu finden, die nett aussahen, als Grabbepflanzung passten und kein Schneckenfutter waren. Wir nahmen noch zwei Säcke Erde und dann, zweiter wichtiger Punkt, jede Menge Stecklinge für uns: in erster Linie sehr viele Tomaten, aber auch Kräuter (Thymian, Zeugs) und drei Sorten Chili. Damit sollte die Dachterrasse wieder bestückt sein.
Zum Mittagessen nach Hause: Pflanzen ausladen, der Liebste wässerte ein bisschen, dann Salat und restliches Ofengemüse. Nachtisch Apple Crumble, restlicher Kaffee. Kurze Siesta.
Und dann also ins Auto und in die Nachbarstadt zum Friedhof, wo wir mehr oder weniger den Nachmittag verbrachten: Zwei Gräber jäten, mit Erde auffüllen, alte Sachen raus, zurückschneiden, neue Sachen rein. Die Gräber sahen insgesamt deutlich weniger schlecht aus als gedacht – eigentlich sogar wirklich okay. Vor allem beim Grab meines Bruders hatten sich die Zwiebelblüher (man sah noch die letzten Tulpen) schön mit den ersten Sommerstauden abgelöst. Wir jäteten ein bisschen und pflanzten eine Sonnenblume ein (die wahrscheinlich nicht lang leben wird, aber oh well).
Bei meiner Mutter gab es etwas mehr zu machen, aber auch dort war ich ganz zufrieden mit dem Stand der Dinge. Wir verteilten Erde, schnitten zurück, holten Zeugs raus, und am Ende hatten wir sogar noch ein paar Pflanzen übrig, die wir für die Beete und Schalen daheim zurücknehmen konnten. Plus einer klitzekleinen Eiche, die sich selbst ausgesät hatte und von uns jetzt gepäppelt wird (mal sehen, ob wir sie so groß kriegen, dass sie in den Garten kommen kann) und zwei Stauden, die der Liebste ausgegraben und geteilt hatte.
Gegen halb sechs waren wir wieder daheim, noch mit kurzem Zwischenstopp beim Erdbeerstand (endlich sahen wir mal einen!). Wir waren alle drei doch recht kaputt, aufgeheizt (der Tag war für Sandalen und kurze Hose geeignet) und ziemlich verdreckt. Also kühle Dusche, kurze Pause, restlicher Crumble.
Dann das Auto wegbringen und von dort aus zu Fuß zum Asian Fusion Restaurant, wo wir zu Abend essen wollten. Das war zwar alles im weitesten Sinne „Südstadt“, aber halt doch zwei Stadtviertel entfernt und damit nicht so ganz ums Eck. War aber egal, es war etwas kühler geworden und wir gehen ja alle ausgesprochen gern. (Am Abend nach dem Rückweg zeigte meine Uhr 14.000 Schritte an.)
Sehr schöner Abend im Restaurant. Wir teilten uns erst einmal Edamame, Gyoza und Frühlingsrollen, dann gab es für mich, da ich die gebratenen Udon erst am Dienstag gehabt hatte, eine Art Thai Curry mit Reis. Gut, wenn auch (wie immer da) einen Tick zu süß, vermutlich zu viel Zucker in ihrer Sojasoße. Trotzdem gutes Essen. Dazu zwei Radler, danach ein Espresso für mich, weil ich merkte, dass ich nach der vielen Bewegung und der Sonne so richtig müde wurde.
Daheim machten wir dann deshalb auch nicht mehr viel. Der Liebste parkte sich auf dem Sofa, die Kater kamen dazu, und ich führte S in die Welt des Blaulichtpornos ein und sah mit ihr gemeinsam eine Folge Feuer und Flamme (was sie, obwohl ÖRR- und Linearfernseh-Schauerin, noch nicht kannte). Die erste Folge der achten Staffel (also die erste Folge Duisburg), und interessanterweise erinnerte ich mich an ziemlich wenig. Wurde auf jeden Fall ausführlich gewürdigt. Wie sich das gehört.