Sehr müde beim Aufwachen (und eine Menge Quatsch von SG1 geträumt, meine Güte), aber vor mir ein Tag im Home Office, also keine so schlechten Aussichten. Nach dem Aufstehen erst einmal Schnecken von der Dachterrasse geworfen und beschlossen, dass jetzt Zeit für einen Schneckenkorn-Einsatz ist. Keine Geduld mehr mit diesen Drecksviechern.
Dann Katzenmainentance, Küchenrunde und Tee, während sich draußen ein strahlendblauer Sommerhimmel zeigte (Prognose: Die leichte Abkühlung ist schon wieder mehr oder weniger durch, es soll die Woche über immer wärmer werden.) Insgesamt gute Aussichten, und dass ab Donnerstag schon wieder ein langes Brückentagswochenende ist, half auch. (Den Effekt haben wir ja jedes Jahr, aber auch dieses Jahr wieder: Man kann sich an die kürzeren Wochen echt gewöhnen – und mir graut im Gegenzug vor der langen Arbeitsphase von Mitte Juni bis Ende Juli ohne Pause. Hm.)
Geruhsamer Tagesbeginn. Der Liebste holte uns Brötchen und einen frischen Laib Brot vom Viertel-Lieblingsbäcker, wir kochten eine Kanne Kaffee und eine Kanne Kräutertee und gingen irgendwann an den Schreibtisch (der Liebste gleich nach dem Frühstück, ich schaute mal um halb neun nach Mails und schrieb mit Kolleg:innen hin und her, so richtig aber erst ab halb zehn).
Jetzt in der zweiten Woche merkt man die Pfingstferien dann doch (vor allem weil auch der Chef jetzt im Urlaub ist): Ich hatte ausgesprochen wenig zu tun. Ein paar Anmeldungen zu beantworten, auch für meine Kollegin als Urlaubsvertretung, ein bisschen Kommunikation, dazu bereitete ich Unterricht und ein Meeting für den Abend vor, ein kleinerer Stapel Korrekturen. Ich hakte administrative Punkte von meiner Erlediliste ab und fand es alles recht entspannt.
Um halb eins Mittagspause mit dem restlichen Linseneintopf, Zeitungsrätsel und dem Liebsten, der danach aus dem Haus ging, er hatte einen Termin auf dem Berg. Ich machte etwas länger Pause, hängte ein paar Katzendecken auf der Dachterrasse auf, die ich gewaschen hatte (nicht so heiß wie letzte Woche, aber so sonnig, dass ich von einem schnellen Trocknen ausging – war auch so), räumte ein bisschen in der Wohnung auf. Außerdem hörte ich mich durch zwei Playlists und bestellte Theaterkarten für Anfang Juli. Etwas Generve wegen der Karten, weil das Landestheater jetzt auf ein Ticketkaufprogramm umgestellt hat, das von den Leuten Registrierung und Kundenkonto und Gedöns verlangt, meine Güte. Nun ja.
Außerdem am Nachmittag: eine Rechnung online bezahlt (für das Katapult-Magazin), und dabei, weil die Rechnung mir einen QR-Code für die Bezahlung übers Handy anbot (sehr praktisch) und die App mich beim Login dann direkt dazu aufforderte, gleich mal Wero auf dem Handy eingerichtet, also auf dieser spezifischen Handy-App freigegeben. Da das ein deutsches (naja, europäisches) Bezahlsystem ist, befürchte ich, dass erstens nur maximal ein Drittel mitmacht und es zweitens kompliziert und nervig sein wird. Aber probieren möchte ich es auf jeden Fall. Wenn es sich durchsetzen würde und wir eine europäische Alternative zu PayPal hätten, wäre das halt schon sehr cool.
Nachmittags weiter im Text mit administrativen Sachen, ich erledigte ein paar wichtige Punkte (Planung für den Herbst) und machte eine zweite kleine Pause, als der Liebste von seinem Termin wieder nach Hause kam. Der hatte nämlich ein neues veganes Eis mitgebracht, Cremissimo Schokolade-Haselnuss. Klar, Unilever und so, böser großer Konzern und nur schlechte Zutaten, aber es freut mich halt trotzdem, dass die Großen jetzt (so sehr gutes!) veganes Eis auf den Markt bringen. Wirklich extrem lecker.
Ab fünf war ich dann auf Zoom unterwegs, erst anderthalb Stunden Unterricht (gut, nur recht anstrengend, weil die Hälfte der Gruppe Probleme mit dem Internet hatte und immer wieder rausflog – ich könnte jetzt ja über das schlechte deutsche Netz schimpfen, aber es saßen gar nicht alle in Deutschland), dann noch ein Kursbesuch bei einer anderen Gruppe, wo ich kommende Prüfungen vorstellte. Das hatte ich schon länger nicht mehr gemacht – es ist immer nett, mal in eine andere Gruppe reinzuschnuppern. Und zu sehen, dass unsere Onlinekurse, die ich meistens nur abstrakt auf einer Liste sehe, tatsächlich alle „real existieren“, sozusagen. Trotzdem: Anstrengend, zwei Stunden in Gruppen unterwegs und recht viel geredet und erklärt und gemacht (und online reden ist einfach immer anstrengender als offline).
Der Liebste hatte währenddessen die Kater versorgt und war bereits eine Stunde im Garten gewesen: Das am Sonntag gemähte Gras war teilweise gewendet, teilweise von ihm abgeräumt und auf den Kompost gebracht worden (es ist jetzt ja eher Heu, unsere hintere Wiese sieht sehr ursprünglich aus mit den Heuhaufen dort – und die Kater finden es auch toll, kann man prima drin spielen). Ich ging, als ich um kurz vor halb acht fertig war, nach ihm schauen und goss noch ein bisschen (dabei tausende sehr kleiner Fröschlein im Gras). Sehr schön ist unser Garten jetzt wieder. Und die Garage auch, übrigens, die war von ihm ein bisschen aufgeräumt worden, jetzt wo wir den Müll weggebracht haben und da wieder Platz ist – man kann die Werkbank wieder sehen und zwischen den Motorrädern durchlaufen. Und kommt fast schon wieder an die Regale.
Gemeinsames Kochen, Penne mit Pastasauce aus dem Ofen, eine Ofenform mit Passata, ein paar Kräutern, gestückelten Auberginen, Zucchini, Zwiebeln, frischen Pilzen. Auf den (eigentlich absolut obligatorischen) Knoblauch verzichteten wir wegen Kundenkontakts am nächsten Tag. Trotzdem sehr gutes Essen.
Abendunterhaltung mal kein Sternentor, stattdessen zwei Blaulichtquatsch-Folgen. Und dann baldig ins Bett und noch ein paar Takte gelesen: Ich las die zweite Kurzgeschichte aus Mick Herrons Kurzgeschichtenband zu Ende, The Drop (in den USA, und ich hatte versehentlich eine US-Ausgabe bestellt aber egal, The Marylebone Drop genannt), wo die Geschichte um Hannah Weiß weitergesponnen wird und einige weitere Nebenfiguren aus dem Slough House-Universum auftauchen. Extrem unterhaltsam zu lesen. Vielleicht werden Kurzgeschichten jetzt mein Genre? Das wäre mal eine überraschende Entwicklung meines Leseverhaltens.