Ganz gute Nacht. Morgens erster Blick nach Magi, der auf dem Schattendeck lag und sich erst nach mehreren Aufforderungen auf den Weg nach drinnen machte, dort dann aber nicht fressen wollte, also gar nichts, auch keine Medikamente. Der Liebste bürstete ihn einmal, das schien ihm zu gefallen, aber dann ging er sofort wieder raus. Da wird vermutlich dann mal demnächst ein Tierarztbesuch anstehen. (Typisch, kurz vor dem Urlaub.)
Dann Küchenrunde, Tee, Schlafzimmer haroldfertig machen, damit er vor dem Yogakurs einmal durchsaugen konnte. Blick in die Zeitung, Blick in den Garten (regennass, es tröpfelte leicht, und es hatte abgekühlt: Ich brauchte zwar keine Socken, fand einen Hoodie aber okay). Der Liebste machte uns ein Müsli, und nach Frühstück und generellem Wachwerden war ich ab acht auf der Yogamatte.
Gutes Training, ich war zufrieden. Nichts tat weh, und insgesamt fühlte ich mich relativ energiegeladen. Logischerweise alles in den eng gesteckten Grenzen des unsportlichen, Schreibtischarbeit-belasteten, vor sich hin-alternden Körpers. Dafür wirklich okay. Nach dem Kurs eine Blitzdusche, das erste Mal meinen neu gekauften hellblauen Arbeitsrucksack packen (sieht immer noch supercool aus, mit dem Packvolumen und der Handlichkeit beim Verstauen muss er sich erst noch bewähren), und auf zehn ging ich ins Büro. Mit Unterhemd, langer Hose, Shirt, Strickjacke und Sneakers – was sich später als etwas oversized erwies, weder Unterhemd noch geschlossene Schuhe hätte es gebraucht. Eigentlich super Wetter mit mittleren Temperaturen, ein bisschen Sonne zwischen den Wolken, sehr angenehm.
Der Tag war ein Prüfungstag, bei dem ich aber nur ein wenig zuarbeitete und am Nachmittag Aufsicht führte, ansonsten konnte ich mich um meinen Kram kümmern. Da es im Moment mit den Aufgaben überschaubar ist, arbeitete ich geruhsam meine Erlediliste ab und auch schon ein wenig für den kommenden Urlaub vor (das eigene Haus = den eigenen Aufgabenbereich in Ordnung bringen und so). Mittagessen mit immer noch sehr gutem Nudelsalat, dann Aufsicht, abends noch ein Beratungstermin, und um sechs hakte ich den Arbeitstag ab und ging nach Hause.
Daheim gemeinsames Kochen, von mir eigentlich so geplant, dass wir diese Woche für den abzutauenden Gefrierschrank möglichst viel Tiefkühlzeug verbrauchen – nur dass der Liebste das mittags schon gemacht hatte, warum auch immer, alles Tiefkühlzeug in Kühltaschen verpackt. Nun ja. Wir nahmen die geplanten Sachen trotzdem: Zuckerschoten, Edamame, Ingwer, die gemeinsam mit Ramen, Karotten, Paprika und einer Satay-Soße ein improvisiert zusammengerührtes Stir Fry ergaben. Etwas salzig, etwas sauer (immer noch viele Limetten da, obwohl ungefähr die Hälfte vom Liebsten parallel zum Kochen in vier Gläser Limettenmarmelade verwandelt wurden), aber sonst gut. (Den montags von mir angesetzten Brotteig hatte er im Übrigen abends auch gebacken, offensichtlicher Küchen-Selbermachtag.)
Abendunterhaltung: Ein bisschen Blaulichtquatsch, dann das erste EM-Halbfinale England-Italien. Ziemlich anstrengend, so KO-Spiele unter der Woche mit Spielstart um 21 Uhr (man fragt sich warum), vor allem, wenn sie in die Verlängerung gehen – immerhin kein Elfmeterschießen. (Und die Engländerinnen verdient im Finale.)
Besonders schön aber: Irgendwann kamen beide Kater rein, der Nasenkater schlich ein bisschen um uns herum, zappelte, holte sich Katzenwurst und Aufmerksamkeit ab und ging wieder raus, aber Magi legte sich nach ein bisschen Fressen zu uns auf die Couch, ließ sich durchkraulen und schlief dann ein. Als ich die Atemfrequenz maß, kam ich auf unglaubliche 12, ein superniedriger Wert und wirklich sehr gut. Das freute mich sehr. Vermutlich hat er mitbekommen, dass der Liebste morgens für ihn einen Termin bei der Tierärztin ausgemacht hatte oder so.