Diskussionen mit Magi seit zehn vor sechs (…am Wochenende bleibt die Schlafzimmertür dann vielleicht doch mal zu, mal sehen), davon abgesehen ganz gute Nacht. Mit wieder gekipptem Fenster übrigens, es gibt nochmal so eine kleine Wärmewelle zum Wochenende, und das konnte man am Abend im Schlafzimmer schon merken. Kleine Katzenmaintenance: Die Kater kommen offensichtlich wieder ausdauernder nachts ins Haus (Magi war irgendwann auch oben bei mir, der Kater kam mir aus dem Wohnzimmer entgegen, zwei von drei Toiletten waren benutzt), aber am Fressen hatten sie beide eher weniger Interesse. Hm. Alte Herren halt. Kurze Küchenrunde, außerdem goss ich die beiden Kräuterhochbeete auf dem Südbalkon, denn wenn es wirklich 28 Grad wird, dann braucht es da noch einmal Wasser. Die Dachterrasse ließ ich sein: Erstens merkt man da doch noch mehr, dass es letzte Woche so viel geregnet hat (wir haben oben ein Bewässerungssystem, das noch gut gefüllt ist), und zweitens: Ist es um zwanzig nach sechs halt mittlerweile immer noch richtig dunkel. Also so richtig, richtig. Sodass ich auch nichts ernten konnte (es fehlen noch ein paar Chili und die eine oder andere Tomate).
Vor mir ein Fortbildungstag: Das war einerseits okay (wenig selbst arbeiten müssen), andererseits war ich vom Thema nicht so wirklich überzeugt, es klang mir zu sehr nach Psychoschwurbel, und davon hatten wir durchaus schon genug gehabt. Und dann gab es natürlich eine Tonne Zeug zu bearbeiten, und die Zeit fehlt mir halt, wenn ich in Fortbildungen sitze. Nun ja. Der Liebste machte uns erst einmal ein Müsli und ich schielte etwas auf die Uhr. Ein bisschen schreiben, Frühstück, Dusche, und um acht kamen wir tatsächlich superpünktlich aus dem Haus.
Ein laaaaaaaaaaaaaaaaanger Tag mit viel Reden, für mich insgesamt ausgesprochen anstrengend. Alles eher nicht so blogbar, es gab ein paar eher merkwürdige Momente und naja, meine Vorhersage „Psychoschwurbel“ bestätigte sich so ein bisschen, leider. Also alles schon sehr nett und so, auch immer nett, die Kolleg:innen zu sehen und sich zu unterhalten, aber ich könnte nicht behaupten, etwas Definitives für mich mitgenommen zu haben. Lag eventuell auch daran, dass der Referent ein bisschen Mühe hatte, das doch recht komplexe Thema verstehensgerecht herunterzubrechen. (Meine Vermutung war, dass er sich selbst damit vielleicht ein bisschen überfordert hatte.)
Nun ja. Wie gesagt eher nichts für den Blog, aber halt anstrengend, also für mich: Nach dem ersten Fortbildungsblog (inklusive gemeinsamer Frühstückspause) gab es gemeinsames Mittagessen und danach ein zweites, sehr langes und wichtiges internes Meeting, wo natürlich meine Konzentration schon ziemlich in Mitleidenschaft gezogen war (überhaupt: Sehr viel auditiver Input, nicht so meins), und als wir um kurz nach vier fertig waren, hatte ich das dringende Bedürfnis nach ein bisschen Arbeit ganz allein am Schreibtisch ohne Menschen. Klappte nur so halb, weil ich erst mit einer Kollegin, dann mit dem Chef noch zwei kurze Sachen besprechen musste, aber von halb fünf bis halb sechs konnte ich dann durch meine Mails gehen, ein paar wichtige Sachen bearbeiten und Unterricht für Montag vorbereiten. Und war dann froh, dass Wochenende war.
Erst einmal ins Fitness. Erstaunlicherweise war es wieder sehr, sehr ruhig (es waren außer mir noch vier andere Leute da, über eine gute Stunde verteilt), ich bekomme den Besucherrhythmus am Freitag noch nicht analysiert (na gut, nach drei Mal auch kein Wunder). Gutes Training, ich war mit mir und meinem Körper zufrieden. Schweißgebadet allerdings: Im Lauf des Tages war die Temperatur auf 29 Grad geklettert. Und das ist einfach sehr, sehr HEISS. Während des Tages kam ich mit langer Cargohose und kurzärmliger Bluse noch ganz gut zurecht (es war morgens halt auch knapp einstellig gewesen, als wir losgingen, sodass ich Strickjacke und Windjacke und Halstuch gebraucht hatte, die Achterbahnfahrt ist gerade echt irre), aber im Lauf des Tages legte die Sonne los, und beim Training, logischerweise auch mit kurzer Hose, war es dann echt unangenehm.
Daheim erst einmal ein bisschen resettet (dass ich schon wieder blödes Bauchweh hatte, den dritten Abend in Folge, half nicht). Timeline leergelesen, ein Blick in den Guardian, dort die beunruhigenden Nachrichten, dass russische Kampfjets über Estland gesichtet und von italienischen Nato-Flugzeugen abgefangen wurden. Puh. Schlechte Nachrichten. Klar, kann ein Versehen oder eine Ausnahme gewesen sein, andererseits findet da oben gerade dieses Manöver mit russischen und belarussischen Truppen statt, und es dürfte noch jedem gut im Gedächtnis sein, dass dem Überfall auf die Ukraine ebenfalls ein gemeinsames Manöver vor der ukrainischen Grenze vorausging. Was für Aussichten.
Well. Ich machte über Signal ein Treffen mit einem alten Freund aus, der seit längerem Mal wieder aus Hamburg hier unten ist, freute mich sehr, dass er sich gemeldet hatte. (Ich möchte dringend auch mal wieder nach Hamburg.) Dann Abendessen, wir hatten noch eine üppige zweite Portion von dem Mais-Kürbis-Gedöns-Eintopf übrig (mittags hatte es ja bei der Fortbildung Essen gegeben – veganes Thai Curry – und der Liebste hatte das Mittagessen einfach ausfallen lassen, in dem Versuch, ob sich das gut für ihn anfühlt). Immer noch, auch am zweiten Tag, sehr gutes Essen. Dann Zeugs zusammensuchen, den Kater bespaßen und Magi für seine Medikamente ins Haus locken. Und um acht schließlich aus dem Haus.
Das zweite Mal auf den Markt, dieses Mal hatten wir als Ziel ausschließlich Verzehr eingeplant. Hinderte uns nicht daran, die zweite Runde an fünf Marseiller Seifen mitzunehmen (es war gerade so wenig los am Stand) und außerdem eine lila Artischockenblüte (…weil, einfach, Traditionen und so). Davon abgesehen hatten wir aber extra zwei Weingläser mitgebracht, holten uns zweimal Wurzelbrot und eine Schale mit Oliven, dazu französischen Wein (der Liebste verbrachte den Abend mit Rotwein, ich mit Weißwein und Rosé) und setzten uns dann auf ein Mäuerchen. Später auf die Treppen vor der Kirche.
Ein sehr schöner Abend: Es hatte immer noch 23 Grad, die Stadt war sehr voll, aber noch nicht zu voll, sodass man noch einigermaßen an die Stände kam und sich nicht ständig durchpressen musste und es nicht klaustrophobisch wurde. Und dann halt sehr guter Wein, gute Gesellschaft, überhaupt. Kleiner Fail darin, dass von den drei Olivensorten, die ich am Stand holte, zwei noch mit Steinen waren (was bedeutet, dass ich sie nicht essen kann) – ein bisschen blöd, erstens waren ausgerechnet die mit Knoblauch, auf die ich mich gefreut hatte, mit Stein, und zweitens musste so der Liebste deutlich mehr essen als ich (sooo viele wollte er auch nicht). Aber davon abgesehen alles prima. Wir trafen ein paar Freunde des Liebsten, waren aber sonst eher für uns und schauten uns das Treiben an.
Um halb elf nach Hause, in immer noch warmer Luft, dort gleich ins Bett. Ich merkte den Alkohol ziemlich (jeder von uns hatte fast eine Flasche Wein getrunken, das war deutlich mehr als normal) und hatte leichte Sorgen vor der Nacht. Aber egal: Das war vermutlich der letzte schöne Spätsommerabend dieses Jahr, exakt passend zum Markt, und den nutzten wir reichlich. Gut so.