WMDEDGT, Sonntag 5.10.2025

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

An jedem Fünften des Monats fragt Frau Brüllen in ihrem Blog „Was machst du eigentlich den ganzen Tag?“ und lädt Tagebuch-Blogs zur Antwort ein. Hier ein ziemlich ruhiger, verregneter Oktobersonntag.

Um zehn nach sechs aufgewacht, nach eigentlich ganz guter Nacht, aber mit immer noch belegtem Hals, ziemlich heiser, alles noch ganz schön verschlonzt, und zu allem Übel beginnt sich meine Oberlippe auch noch zu entzünden. (Kein Wunder, typischer Zusammenhang zwischen Herpesbläschen und Erkältungen.) Nun ja. Ich stand gegen halb sieben auf und schaute erst einmal nach den Katern, die beide unten warteten (draußen zappenduster, recht frisch und regennass). Medikamentengabe und Fütterung, kleine Küchenrunde, Tee, dann ein Blick auf Handy und Uhr: Seit ein paar Tagen verbindet sich die Handyapp nicht mehr mit meiner Uhr (dem Gelenkknecht). Keine Ahnung warum. Meine Vermutung: Entweder wurde ein Update eingespielt, oder, wahrscheinlicher, ich habe vor ein paar Tagen die Box in meinem Arbeitszimmer per Bluetooth mit dem Handy verbunden, wider besseres Wissen. Diese Box hat die nervige Tendenz, irgendwie das komplette Bluetooth zu übernehmen und andere Verbindungen zu blockieren, keine Ahnung warum. Ich stellte auf jeden Fall die Verbindung wieder her und war wieder im Startmenü („Herzlichen Glückwunsch zum Erwerb Ihrer neuen Garmin!“). War gar nicht schlecht, weil ich so noch einmal durch alle Grundeinstellungen durchgehen konnte und jetzt, wo ich die Uhr seit einem Jahr habe und recht gut kenne, die Einstellungen deutlich besser feintunen konnte, als ich es beim ersten Einrichten gemacht hatte. Meine Datenstatistik war in der App aber glücklicherweise noch verfügbar, nachdem ich mich schließlich wieder verbunden hatte.

Der Liebste war mittlerweile auch wach, also Sonntagmorgenroutine: Er machte uns ein englisches Frühstück mit Tofuwurst, Pilzen, Toast und Tomaten (ich hatte in der Gemüsekiste noch einmal Tomaten bestellt – das werden aber die letzten gewesen sein, man merkte deutlich, dass sie schon Kälte abbekommen haben). Dazu eine Kanne Kaffee und Zeitungsrätsel. Anschließend ein Blick ins Internet, ein bisschen schreiben, nachdem wir das Erdgeschoss freigeräumt hatten und Howard leicht erratisch durch die Gegend saugte. Der Liebste wischte hinterher. Ich verbrachte den restlichen Vormittag mit Zeugs – duschen, Haare waschen, Wäsche sortieren, herumlesen, eine Maschine laufen lassen, aufhängen und bügeln. Außerdem korrigierte ich ein paar Texte, um den sowieso vollen Montagmorgen vorzuentlasten. Und plötzlich war es mittags.

Zum Mittagessen Spaghetti mit dem restlichen Pesto, das glücklicherweise noch gut war (ich hatte etwas Sorge vor Schimmel gehabt), danach ein Becher Vanille-Sojaquark. Der auch in Ordnung schmeckte, alles gut, bis ich im unteren Viertel einen merkwürdigen grau-braunen, undefinierbaren Klumpen entdeckte. Keine Ahnung, was das war – ich hoffe sehr darauf, dass einfach nur irgendwelche Zutaten (Vanilleextrakt und Zucker?) nicht richtig verrührt worden waren und sonst nichts weiter. Trotzdem warf ich den Rest weg. Irgendwelche Magen-verdorben-Anzeichen hatte ich den Tag über zum Glück nicht.

Nachmittags eine Kanne Kräutertee, noch etwas Kaffee, eine zweite Maschine Wäsche waschen und aufhängen (Wäschekeller wieder voll) und schon mal die Tasche für den nächsten Arbeitstag packen. Und dann für ungefähr drei Stunden Rückzug in den Lesesessel – ich las noch ein bisschen mehr Zeugs im Internet (eigentlich wollte ich nach Informationen für unseren kommenden Urlaub suchen, verschwand dann aber irgendwie im Bergwacht-Rabbithole) und fing schließlich ein neues Buch an: Wenn Russland gewinnt von Carlo Masala. Das komplette erste Kapitel hatte er vor einer Woche bei der Lesung vorgelesen, das hatte ich also noch mehr oder weniger im Ohr, danach musste ich mich aber auf das Setting – quasi-fiktiv, aber natürlich nicht so richtig, denn es war ja keine „Story“, sondern eben ein „was-wäre-wenn“-Szenario – ein bisschen einstellen.

Gegen fünf machte ich uns einen Wochenplan für die kommende Woche (in der ich sehr viel im Büro sein werde und wenig Zeit zum Essen habe, also schnelle Sachen, die sich mittags unkompliziert aufwärmen lassen und abends beim Kochen keinen Stress machen) und bestellte die Biokiste. Die größere Herausforderung wird im Übrigen das Frühstück sein, ich sehe eine Woche mit viel Bürofrühstück vor mir. Nun gut. Auf jeden Fall danach noch das obere Bad putzen, und damit war der Haushalt für das Wochenende gemacht, Bude sauber, Wäsche fertig, Essen geplant.

Der Liebste übernahm dankenswerterweise das Kochen, eine Soljanka nach Veganista-Rezept, und stellte dabei fest, dass das halbe Glas Tomatenmark im Kühlschrank verschimmelt war trotz Ölschicht obendrauf (halt am oberen Rand, wo kein Öl war). Schimmel scheint irgendwie das Thema dieses Sonntags gewesen zu sein. Immerhin bemerkte er es, bevor das Zeug im Eintopf war. Sehr unschön trotzdem.
Ich gab währenddessen den Katern ihre Abendmedikamente und begleitete den Kater in den Garten (und zum Kompost): Nachdem es den ganzen Tag heftig und ausdauernd geregnet und gewindet hatte, hatte es sich abends beruhigt und wir hatten einen recht schönen Abendhimmel. Wirklich kalt war es auch nicht. Ein schöner Herbstabend so generell. (Zumindest bis es eine Stunde später wieder zu regnen begann.)

Dann also Abendessen, sehr gut, ein paar Folgen DS9 mit dem Liebsten und zwei Katern, danach ein bisschen lesen. Und mit Blick auf die kommende Woche kein allzu langer Abend.