Sensibelkatzen, Dienstag 21.10.2025

  • Beitrags-Kategorie:Lesen / Tagebuch

Elend schlecht geschlafen, lange Wachphasen, hin- und hergewälzt – als ich irgendwann auf die Uhr schaute, weil ich dachte „vielleicht ist es schon Zeit zum Aufstehen? Weckerlicht geht sicher jeden Moment an“, war es 2:49 – und im Kopf tausend Sachen organisiert. Dass mitten in der Nacht der Feuermelder zu piepsen begann (nicht der Alarm, sondern das kleine Batterie leer-Piepsgeräusch, das so alle vier Minuten kommt und einen wahnsinnig macht, wenn man es nicht lokalisieren kann), half auch nicht so richtig. Irgendwann schlief ich doch ein und war natürlich am Morgen ziemlich zerschlagen (fünfmal snoozen, meine Güte). Küchenrunde, der Liebste übernahm die Kater und machte uns ein Müsli. Vor mir glücklicherweise ein Heimarbeitstag mit sehr wenigen Terminen, aber dafür mit einer Erlediliste so lang wie mein Unterarm. Nun ja.

Vorher aber erst einmal ein bisschen Körperliches. Nachdem Harold gefahren war (auch wenn ich das Gefühl hatte, er hätte besser saugen können hm – die Auffangbox war leer, vielleicht muss man den Filter reinigen oder so) rollte ich die Matte aus und ging für eine Stunde in den Yogakurs. Dieses Mal sehr rückenbetont (ausführliche acht Bewegungen der Wirbelsäule) und einige kräftigende Sachen für Arme und Beine (Hunde, Bretter). Ging wirklich gut. Etwas genervt bin ich schon wieder, dass ich die nächsten Wochen wieder nicht ins Yoga kann, weil ich am Freitag meine Kollegin im Kurs vertreten muss, dann Urlaub (die Trainerin ist auch nicht da), dann vermutlich keine Zeit und dann die nächste Kairorunde. Hm.

Keine Zeit in zwei Wochen übrigens wegen einer wirklich guten Sache: Mir war nämlich morgens eingefallen, dass die ganzen Leute auf Mastodon von Impfaktionen in Berlin und impfenden Apotheken in München und so erzählen, aber das ja gar nicht nur auf die Großstädte beschränkt sein muss mit dem Impfen in der Apotheke! Und dass es ja keine Verpflichtung gibt, sich beim Hausarzt impfen zu lassen, auch wenn ich das die letzten Jahre so gemacht habe – was aber halt eine echte terminliche Herausforderung ist. Also googelte ich mal nach Apotheken mit Impfangebot in der Nähe und fand eine, die von meinem Arbeitsplatz zu Fuß fünf Minuten entfernt ist. Zwar gab es vor dem Urlaub keine freien Termine mehr, aber direkt danach, und ich buchte einen arbeitgeberfreundlich am Freitagnachmittag. Als Kombitermin für Grippe und Corona, denn dieses Jahr ist es ja die erste Saison, wo ich nicht bereits Covid hatte, bevor ich mich impfen lassen konnte. (Ich hoffe mal sehr, das bleibt jetzt die nächsten zwei Wochen noch so. Oder auch überhaupt.)

Ab zehn am Schreibtisch. Meine Beratungstermine waren nicht gebucht worden, deshalb zwei Stunden konzentriertes Abarbeiten von wichtigen Sachen, in erster Linie Herumwühlen in Dokumenten. Eigentlich eine ziemliche Routinearbeit, aber der Teufel liegt da überall im Detail, deshalb war ich froh, dass ich wirklich ungestört vorankam.
Mittagspause um kurz vor halb eins, ich holte mit dem Liebsten zusammen Essen beim afrikanischen Imbiss (SO gut, ich hatte mich den ganzen Vormittag drauf gefreut). Etwas ausgedehntere Pause mit türkischem Mokka und dem allerletzten Stück Birnenkuchen danach. Das war zwar etwas viel, aber danach war er wenigstens weg.

Ab halb zwei wieder am Schreibtisch. Den Nachmittag über beschäftigte ich mich in erster Linie damit, meine Inbox leerzubekommen – klappte ganz gut. (Zwischendrin ein bisschen ausgeschimpft worden, weil mein Mailspeicher viel zu voll ist. Gibt da nur irgendwie keine gute Lösung, aber wir werden mal gemeinsam nach einer wenigstens akzeptablen Lösung schauen, wenn es schon keine gute gibt.)

Am frühen Abend dann noch ein paar private Erledidinge: Ich ging zur Apotheke nebenan und holte Vitamin D-Nachschub (gerade trocken geblieben, viel Regen die letzten Tage), bestellte außerdem im Internet das Veg1-Multimitavin nach, schaute dann nach ein paar Reiseführern fürs Werdenfelser Land. Es gab in erster Linie, wenig überraschend, Wander- und Kletterführer, aber einen etwas generelleren fand ich und bestellte ihn (er wird hoffentlich vor dem Urlaub noch kommen). Und als Letztes schrieb ich auf zwei Seiten detailliert sämtliche Informationen zu unseren beiden Katern zusammen, Aussehen, Vorlieben, Medikamente, Fütterung. Ich habe das bis jetzt immer für die Katzensitter auf einen Zettel von Hand geschrieben, aber jetzt bekommen wir ja eine neue und ich wollte das mal generell abgespeichert haben. Schlaue Idee, finde ich immer noch.

Die neue Katzensitterin kam pünktlich um halb sieben und ließ sich von mir alles zeigen und erklären. Der Kater war da, wurde natürlich furchtbar scheu und verschwand gleich raus aufs Schattendeck (wo er dann ein bisschen Katzenwurst nahm, aber sich nicht reinlocken lassen wollte). Magi war draußen, kam irgendwann angewackelt, schaute mir beim Medikamente-Anrühren zu und wollte seines dann nicht nehmen. Weder in Leberwurst noch mit Katzenwurst gemeinsam. Beide Katzen also mal wieder mit vorbildlichem Musterverhalten, na toll. Ich erklärte der Sitterin, dass sie sich keine Gedanken machen solle und die beiden sich schnell an sie gewöhnen würden, auch unser scheues Gartentier (ein bisschen sagte ich mir das auch selbst). Und überhaupt, wird schon alles gut gehen. Nette Sitterin auf jeden Fall, ich habe ein gutes Gefühl dabei. (Also abgesehen von den generellen Katzensorgen, die ich mir immer mache.)

Dann Feierabend. Der Liebste übernahm das Kochen und machte uns eine große Schüssel Nudelsalat (wir sind bereits im „muss noch vor dem Urlaub weg“-Modus). Damit aufs Sofa, zwei Folgen Raumstation anschauen, irgendwann las ich ein bisschen. Nahm das Buch mit oben und hatte es um kurz nach zehn tatsächlich durchgelesen. (Der dritte Band der Maurer-Alpenkrimis, Niedertracht, einer der besten in der Reihe, wie ich finde.) Damit bin ich bis jetzt bei zwanzig Büchern dieses Jahr, deutlich weniger als die letzten Jahre, aber egal. Meine absolute Untergrenze von zwei Büchern pro Monat habe ich bis jetzt immerhin. Und, viel wichtiger: Ich habe gerade wieder Spaß am Lesen.