WMDEDGT, Mittwoch 5.11.2025

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch / WMDEDGT

Wie jeden Monat fragt Frau Brüllen am fünften „Was machst du eigentlich den ganzen Tag?“ und sammelt die Antworten auf ihrem Blog. Hier ein recht alltäglicher Durchschnitts-Mittwoch.

Aufgewacht im Stockfinsteren noch vor dem Weckerlicht, weil unten bereits der Liebste klapperte und die Kater versorgte – es war kurz nach sechs. Ich wartete noch bis Weckerlicht und stand dann auf (was die Kater hörten und zur Öffnung der Dachterrassentür nach oben geflitzt – oder in Magis Fall gebummelt – kamen).
Der Liebste hatte einen frühen Termin und verschwand nach Katzenmaintenance gleich unter die Dusche, ich räumte die Küche auf, machte eine zweite Tüte Futter über die erste Portion (führte zu wenig gesteigerter Fresswilligkeit, aber wenigstens zu einem Ende der Wegelagerei bei den Katern) und machte uns ein Müsli. Dann ging der Liebste um sieben ins Büro und ich dachte mal wieder darüber nach, dass er damit so im bundesdeutschen Schnitt wirklich nicht spät dran war, die Straßen vor sieben schon voll waren, viele meiner (und seiner) Kolleg:innen gegen sieben schon am Schreibtisch (oder wie er früher auf der Baustelle). Leichter Anflug eines schlechten Gewissens bei mir, bis mir einfiel, dass diese Leute im Normalfall dann um vier Feierabend machten, was bei mir quasi nie der Fall ist, und dass mein Stundenkonto nicht gerade davon spricht, dass ich zu wenig arbeiten würde. Nun ja.
Vor mir auf jeden Fall ein Tag mit halb daheim, heim im Büro und vielleicht abends der Chance, ins Fitness zu gehen. So der Plan.

Erst einmal ein bisschen schreiben, Blick in die Zeitung, Müsli, Tee, Dusche. Ab neun war ich mit einer Kanne Kräutertee am Schreibtisch. Recht geruhsamer Arbeits-Vormittag mit einer Stunde Online-Unterricht und ansonsten abarbeiten von Routineaufgaben, Terminvereinbarungen, administrativem Zeugs. Ein paar unangenehme Mails zu schreiben (traurige Nachrichten überbringen, seufz), ein paar andere Probleme hatten sich aber erledigt oder waren übernommen worden. Um kurz vor halb eins machte ich Mittagspause.

Vormittags war die Gemüsekiste geliefert worden, ich räumte also erst einmal Zeug weg und wusch einen Kopf Salat (noch regional und zwar sehr schlammig, aber sonst in guter Qualität – das wird aber vermutlich der letzte dieses Jahr gewesen sein, demnächst gibt es schon den ersten Feldsalat). Dann schnelles Mittagessen (zweite Hälfte der Minestrone vom Abend), ich startete eine Spülmaschine, packte meine Fitnesstasche zusammen und ging auf eins ins Büro. Recht frisch draußen, ich war froh über meine Mütze.

Am Nachmittag zwei lange Meetings, vollgepackt mit Informationen (eines in meinem Bereich geleitet, eines mit mir als Teilnehmerin und leicht überfordert von der Fülle an Details). Mir erwuchsen jede Menge weitere Kleinkram-Aufgaben daraus. Dazu ein Spontan-Problemlösungsmeeting mit dem Chef, eine kurze Fotosession mit unserer Social Media-Frau (…ich war froh, dass ich mir morgens die Haare gewaschen hatte, harhar), und plötzlich war es fünf und ich musste dringend noch ein paar Sachen für den nächsten Tag vorbereiten. Natürlich begann zu diesem Zeitpunkt ein Programm zu zicken und wollte gepampert werden, und der Kopierraum war so voll, dass ich meine Papierarbeiten lieber in meinem Büro machte, dazu stellte ich fest, dass Kopien vom Vormittag daheim im falschen Format gedruckt worden waren… seufz. Nun ja. Ich kriegte alles hin, aber es wurde zehn vor sechs, bevor ich Feierabend machen konnte.

Eilig ins Fitness. Im Oktober war ich ja erst krank, dann furchtbar beschäftigt, dann im Urlaub, das Fitness ist also ziemlich vernachlässigt worden. Umso nötiger. Es ging aber gut, ich kam an den Geräten gut durch (Wandern und Yoga merkt man halt schon auch). Angenehm wenig los. Irgendein Wahnsinnsmensch hatte zwei Fenster komplett aufgerissen, was bei den Temperaturen (irgendwo im einstelligen Bereich) echt nicht so cool war. Ich machte einfach alles zu, ohne Proteste – es waren einfach wenig Leute da.

Um Viertel nach sieben daheim. Der Liebste war kurz vor mir gekommen und gerade dabei, den Katern ihre Medikamente zu geben. Danach gemeinsames Kochen, einfaches Ofengemüse: Kartoffeln, Butternut, Kichererbsen, Pilze, Gelbe Bete, alles mit etwas Sriracha-Majo. Ich sorgte für ein alkoholfreies Bier zum Kochen und dann als Feierabend-Einläutung (obwohl es unter der Woche ist, aber wir hatten einfach Lust drauf) einen Fingerbreit von einem 40-prozentigen irischen Blend im Glas. Erstaunlicher Geruch nach Trockenfrüchten und Karamell und irgendwie… Dresdner Stollen war meine erste Assoziation. Was ich noch gar nicht mal so gern esse, aber als Whiskey…

Restlicher Abend: Essen, Blick auf Mastodon, Neuseeland-Doku (eher für den Liebsten) und Buch im Lesesessel für mich. Und recht bald ins Bett, frühe Termine am nächsten Tag.